die unterbrochene Hinbewegung

pluto

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Hallo wolfgang,

ich bin mal so frei und stelle deine Antwort aus dem anderen Thema hierher. Damit es für alle User übersichtlicher wird:

Zitat von Wolfgang58:
Vorab sei gesagt, dass die UH mit der Geburt zusammenhängt, und einen Menschen durch das ganze Leben prägen kann. Von Kindern mit Kaiserschnitt weiß man zum Beispiel, dass sie sich grundsätzlich schwerer tun, als Menschen, die natürlich geboren wurden. In der Tiefe wirkt nach, dass sie den ersten Schritt nicht aus eigener Kraft geschafft haben, wie das bei einer natürlichen Geburt der Fall ist.

Ebenfalls von einer UH spricht man, wenn Geburtsereignisse verhindern, dass das Baby sofort zu seiner Mutter kommen kann, bzw. längere Zeit nach der Geburt oder während der ersten Jahre von ihm abwesend ist. Solch ein Trauma kann dazu führen, dass Menschen ein Leben lang glauben, sie seien nicht wichtig oder nicht liebenswert.

Besonders dramatisch kann es werden, wenn die Mutter durch eine Geburt beinahe gestorben wäre. Das Kind hat dann das tiefe Gefühl, dass es nicht wirklich leben darf, weil dies mit tiefer Schuld verbunden ist.
 
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Ebenfalls von einer UH spricht man, wenn Geburtsereignisse verhindern, dass das Baby sofort zu seiner Mutter kommen kann, bzw. längere Zeit nach der Geburt oder während der ersten Jahre von ihm abwesend ist. Solch ein Trauma kann dazu führen, dass Menschen ein Leben lang glauben, sie seien nicht wichtig oder nicht liebenswert.

Hast du Erfahrungen gesammelt, wie es ist, wenn gleich nach der Geburt der Vater das Kind in den Arm nimmt und die Mutter dies vor der Mutter geschieht? Dann müsste hier auch eine UH stattgefunden haben? Dies wird seit vielen Jahren so praktiziert. Und bei der Geburt gibt es vieles, was schief gehen kann. Leider wird diesen Umständen viel zu wenig Beachtung geschenkt.

lg Pluto
 
Liebe Pluto,

würdest du bitte den Begriff "ununterbrochene Hinbewegung" erklären?
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich nicht ganz verstehe, was damit gemeint ist.

Danke!
 
Liebe Pluto,

würdest du bitte den Begriff "ununterbrochene Hinbewegung" erklären?
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich nicht ganz verstehe, was damit gemeint ist.

Danke!

Hallo,

meinst du ununterbrochen oder unterbrochen? Ich meine, hat sich in deinem post ein Schreibfehler eingeschlichen?

Die "unterbrochene" Hinbewegung zur Mutter besteht darin, dass es keine Verbindung von Mutter und Kind gibt. Es besteht sozusagen ein Bruch, und beide können nicht zusammen kommen (Mutter und Kind). Das Kind möchte zur Mutter hingehen, aber es kann diese Hinbewegung nur bis zu einem gewissen Punkt ausführen. Dann stoppt das Hingehen. Und beide sind getrennt. Das Kind hat Angst vor der Mutter und diese versteht nicht warum, da sie ja offen ist. Als Folge entstehen beim Kind dann Misstrauen, Kälte, Trotz, Unzufriedenheit, sich ungeliebt fühlen und Selbstwertprobleme. Daraus entstehen dann später Nähe-Distanz-Probleme in Freundschaften oder Partnerschaften, in Beziehungen aller Art.

Aus meiner Sicht wird diese UH in Aufstellungen viel zu wenig beachtet, und aufkommender Ärger beim Kind wird als Widerstand gegen die Lösung bzw. als Aufstand gegen die Eltern angesehen.

lg Pluto
 
Danke für deine Erklärung.
Ich habe tatsächlich die ganze Zeit UNUNterbrochene Hinbewegung gelesen. :D
Ich meine, diesen Ausdruck im Zusamenhangvom Sog zu den Toten.
 
indem man herausfindet, dass es so eine UH gibt und wann sie statt gefunden hat. Dann können sich Mutter und Kind wieder aufeinander zubewegen, bis sie ganz beieinander sind.

Die Toten haben eine andere Wirkung.

ich überlege grade, ob es möglich ist, dass so eine UH sogar schon vor der Geburt stattfinden kann und dann mit jeder Schwangerschaft an die Kinder weiter gegeben werden kann. Wenn z.B. die Mutter in der Schwangerschaft ganz schlimmes erlebt hat und so den Zugang zum Kind verloren hat. Oder wenn schon die Mutter und ihre Mutter eine UH hatten.

lg Pluto
 
Danke.
Das Thema interessiert mich, da es in den 60er Jahren modern war, die Kinder direkt nach der Geburt für 12 Stunden von der Mutter fern zu halten.
 
Tja, und seit vielen vielen Jahren ist es modern, dass die Väter bei der Geburt anwesend sind. Ob das eine bessere Wirkung für die Mutter-Kind-Bindung hat, mag ich bezweifeln. An wen soll die erste Hinbewegung stattfinden, wenn das Kind gleich nach dem Ankommen in der Welt sich zwei Personen zuwenden soll? Hier ist keinem gedient: weder Vater, Mutter, noch Kind.

Eine gelungene Bindung (= gelungene Hinbewegung?) ist ein innerer Prozess, der entsprechende äußere Umstände braucht.

Pluto
 
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Hallo Pluto - guter Ansatz zum Nachdenken - 2 Bezugspersonen - Überforderung?

Gibt es auch Lösungssätze für Rituale für die UH?
In anderen Bereichen löst man durch "und ich lasse es ganz bei dir, ..." o.ä.
 
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