Die Leere der Lehre

Regina.Svoboda schrieb:
Kräfteausgleich klingt schön

der Raum in dem das Gleichgewicht verwirklicht wird oder wiederhergestellt wird oder erneut bewußt wird, löst sich eben dadurch auf...

wenn überlall (erneut) die gleichen Kräfte herrschen (oder bewußt werden), kommt keine Kraft mehr (für sich) zu einer Auswirkung

LG

Der weglose Mittelweg.:)

Herzgruss Ch'an
 
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(78)
In der Erscheinungsform hat das, was in Bewegung ist, keinen festen Bestand
und doch ist das, was in Bewegung ist, in seiner Erscheinungsform beständig.

In der Erscheinungsform hat das, was nicht (mehr) in Bewegung ist, scheinbar einen festen Bestand
und doch ist das, was scheinbar nicht (mehr) in Bewegung ist, in seiner Erscheinungsform vergänglich.

Dieses Gesetz ist unveränderlich.
Das sich wandelnde bleibt in seiner Erscheinungsform beständig.
Das sich nicht (mehr) wandelnde hat keine feste Erscheinungsform.

Und obgleich dieses Gesetz wirklich und wahr ist,
weiß keiner dannach zu handeln.
Nur der Berufene, da er das Gesetz kennt und darin verweilt.

Wer dem nachfolgt, das beständig erscheint,
folgt der Erscheinungsform der Welt.
Wer dem nachfolgt, das nicht beständig erscheint,
wandelt das Bild der Welt in sich und gelangt zu dem, was wahr ist.

Die Erscheinungsform ist das Spiegelbild der Wahrheit.
Daher ist wahr, was im Bild nicht zum Vorschein treten kann, obgleich es wahr erscheint.
Daher ist unwahr, was im Bild zum Vorschein tritt, da die Wahrheit im Bild nicht in Erscheinung treten kann.
 
Das ist SO ein schöner Vers, das ich Ihn mit einem Gleichnis ausschmücken möchte:

Jemand der noch nie einen Baum gesehen hatte, ging zur Frühjahrszeit einen Baum suchen.

"Da(s) bin ich!", sagte der Baum.

"Oh, wie herrlich Du blühst!" rief der Suchende aus.
"Ja, jetzt habe ich Dich gesehen und WEISS, was Du bist."

Doch da man Ihm immer wieder anderes über den Baum erzählte, wurde er nachdenklich und beschloß erneut zum Baum zu gehen.
Es war Sommer geworden.

"Aber Baum, wo sind Deine Blüten?
Und warum ist alles so grün?"

"Das bin ich!", sagte der Baum.

Nachdenklich ging der Suchende und versuchte das Gesehene mit seinem alten Bild des Baumes in Einklang zu bringen.

Doch da man Ihm immer wieder anderes über den Baum erzählte, wurde er erneut neugierig und beschloß erneut zum Baum zu gehen.
Nun war es Herbst geworden.

Aber Baum, wo sind Deine Blüten, oder Dein Grün?
Was trägst Du für Farben?

"Das bin ich!", sagte der Baum.

Nachdenklich ging der Suchende und versuchte das Gesehene mit seinen alten Bildern des Baumes in Einklang zu bringen.

Doch da man Ihm immer wieder anderes über den Baum erzählte, wurde er wiederum nachdenklich und beschloß erneut
zum Baum zu gehen.
Nun war es Winter geworden.

Oh Baum! Was ist nur geschehen?
Wo sind Deine Blüten, Dein Grün, Deine Farben?

"Das bin ich!", sagte der Baum.
 
Ergänzungen zum 78. Vers

"Seit jenem Tag ist die Welt unwirklich. Eine andere Welt hat sich enthüllt. Wenn ich sage, die Welt ist unwirklich, meine ich nicht, dass diese Bäume nicht wirklich sind. Diese Bäume sind absolut wirklich, aber die Art, wie ihr die Bäume seht, ist unwirklich. Die Bäume sind nicht als solche unwirklich. Sie existieren in Gott, sie existieren in der absoluten Wirklichkeit. Aber wie ihr sie seht, könnt ihr sie niemals wirklich sehen. Ihr seht ein Trugbild..."
(Osho)

(19): Jesus sagte: "Selig ist der/das, der/das war, bevor er/es wurde.
Wenn ihr mir Schüler werdet und meine Worte hört, werden euch diese Steine/Worte dienen.
Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die sich im Sommer im Winter nicht bewegen und deren Blätter niemals abfallen.
Wer sie erkennt, wird den Tod nicht schmecken.
"
(a.d.Thomas Evangelium)
 
(79)
Wenn im All_Einen, noch etwas übrig bliebe, das nicht eins wäre,
was wäre es dann, das übrig bliebe?
Und was wäre dann das All_Eine?

Wenn es etwas gäbe, das nicht in der Erscheinungsform des All_einen enthalten wäre,
was wäre dann diese Erscheinungsform?

Daher:
Nichts gibt es, das übrig bleibt, nach dem Einswerden mit dem All_einen.
Nichts gibt es, das in Erscheinung tritt, ohne in der Erscheinungsform des All_Einen enthalten zu sein.

So auch der Berufene.
Nichts gibt es, das von Ihm zurückgewiesen wird, seiner Erscheinungsform wegen.
Keine Erscheinungsform (seiner selbst oder eines anderen) wird von Ihm abgelehnt, da er sie als Teile der Einheit erkennt.


Wer den All_Einen erkannt hat, achtet Ihn in all seinen Erscheinungsformen.
Wer den All_Einen nicht erkannt hat, erkennt Ihn nicht, obgleich er vor Ihm in Erscheinung tritt.

Daher
Wer den All_Einen (in der Wahrheit) ehrt, achtet Ihn in all seinen Erscheinungsformen.
Wer den All_Einen nicht (in der Wahrheit) ehrt, verachtet Ihn in bestimmten Erscheinungsformen.
 
... wenn ihr in irgendein Land geht und in den Gegenden wandelt, wenn man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzten wird(lehnt nicht ab, was man Euch zu essen vorsetzt); die Kranken unter ihnen, heilt sie(lehnt es nicht ab, jenen, die Heilung suchen, Heilung zukommen zu lassen). Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigt (nicht was von Außen zu Euch kommt, kann Euch schaden, nur das, was Ihr statt des eigenem Inneren zu Eurem Inneren/(Richtmass) macht, kann Euch schaden) ."
(TE 14.)

auch der bekannte Ausspruch Jesus
"richtet nicht, denn so wie Ihr richtet, werdet Ihr selbst gerichtet werden"
weist auf die einseitige Sicht der Dinge und das daraus entstehende Richten und Werten hin

auch
"wer wenig (von der Wahrheit) hat, dem wird auch das Wenige (durch die Wahrheit) genommen werden"



Die Beschreibung der Einheit aller Erscheinungsformen findet sich auch in der Gita wieder

a. d. thread:
Das Herz und die Seele Indiens
Im elfen Gesang bittet ARDSCHUNA Krishna sich Ihm in seiner wahren Gestalt zu zeigen (die Bitte geht von ARDSCHUNA aus!)

bisher nahm er Ihn "nur" in menschlicher Gestalt war.
Krishna weist Ihn darauf hin, dass das was er hier von Ihm wahrnimmt nur ein Bruchteil dessen ist, was er ist

"mit einem Bruchteil meines Seins durchdringe ich (so) die ganze Welt"

Adschuna:
"Die Form die Du beschrieben hast,
die Göttliche, die laß mich sehen
Oh Herr der Welt oh höchster Geist
erhöre gnädig dies mein Flehen"

das sollte hier noch einmal klar gestellt werden
der Mensch wird ein erleuchtetes Wesen nur in dem Umfang wahrnehmen wie er bereit ist, dies ZUZULASSEN

alles andere wäre GEWALT, ein Zwingen, was keine Eigenschaft des Göttlichen ist

Ardschuna weiter
"ja ist es möglich Dich zu schauen,
in Deiner göttlichen Gestalt
so zeige Dich oh Yoga Herr
in Deiner Göttlich-Allgewalt!

Krischna:
"Wohlan, erblicke meinen Leib
in seiner hehren Allgewalt
der hundertausendfach erglänzt
in seiner bunten Vielgestalt
.
das ganze Weltall schau jetz hier
in meinem Leib zusammen stehn
was sich bewegt und nicht bewegt
und was Du sonst begehrst zu sehen"

(der Sehende bestimmt den UMFANG der Wahrnehmung)

"Doch sieht mich nicht Dein sterblich Aug(!)
Ihm ist der Blick dazu verhüllt
ein göttlich Auge leih ich Dir
es läßt Dich schauen mein göttlich Bild"

was geschieht?
das Bewußtsein Ardschunas wird angehoben das er Krishna "in seiner Herrlichkeit" schauen kann

"Er (Ardschuna) sah das Weltenall vereint
und doch getrennt in Keschava
am Leib des hohen Götterherren
mit tiefen Staunen Ardschuna

Bewältigt von Bewunderung
von heilgen Schauern übermannt
sprach er mit tiefgeneigtem Haupt
und flehend vorgestreckter Hand"


lasst mich Euch aus meiner Erfahrung sagen, die Wahrnehmung eines Erleuchteten Wesen, das seine Austrahlung nicht zurücknimmt (für Euch) ist eine sehr starke Erfahrung
es ist ein bischen das Staubkorn das zum Weltall spricht und NUN weiß, das es (im Vergleich mit der eigenen bisheriger Erfahrung) ein Staubkorn ist...


..
"freudig seh ich Dich, doch zitternd
wie ich Dich noch nie gesehen
zeig Dich mir, so wie früher
Gnadenreicher hör mein Flehen.."


und man ist DANKBAR wenn diese Austrahlung wieder zurückgenommen wird, weil sie nicht einfach zu schauen ist

Krischna:
"gnädig lies ich Dich oh Tapfrer
meiner Gottheit Körper sehen
vielgestaltig strahleglänzend
was noch keiner hat gesehen
..
Diese Furchtgestalt soll schwinden
drum oh Held sei ohne Zagen
gleich erblickst Du mich wie Du mich
sahst in manchen frühen Tagen.."

und doch gilt (auch)

"Nie wird das Nichtsein wesenhaft
und wesenlos wird nie das sein"

denn würde ALLES wahrgenommen werden, was ein Erleuchtetes Wesen ist, gebe es keinen Sehenden mehr und keinen, der zu schauen ist (die Trennung/Teilung würde sich auflösen oder geheilt werden: je nach Perspektive)
 
Osho schrieb:
"Seit jenem Tag ist die Welt unwirklich. Eine andere Welt hat sich enthüllt. Wenn ich sage, die Welt ist unwirklich, meine ich nicht, dass diese Bäume nicht wirklich sind. Diese Bäume sind absolut wirklich, aber die Art, wie ihr die Bäume seht, ist unwirklich. Die Bäume sind nicht als solche unwirklich. Sie existieren in Gott, sie existieren in der absoluten Wirklichkeit. Aber wie ihr sie seht, könnt ihr sie niemals wirklich sehen. Ihr seht ein Trugbild..."
(Osho)
hmmmm ...

Wenn Osho sagt ... "seit jenem Tag ist die Welt unwirklich" ... dann meint er damit, dass der Mensch über die Selbsterkenntnis in die Gotterkenntnis gelangt und mit dem Schöpfer eins wird. Dann erkennt der Mensch ALLES was IST ... er sieht die Welt von der höchsten Perspektive aus mit all den Illusionen. Aus der Perspektive des Absoluten ist diese Welt nicht real in dem Sinne, wie wir das empfinden. Deswegen schreibt Osho also, dass die Welt im Augenblick der Erleuchtung unwirklich ist. Soweit alles nachvollziehbar ... also aus der Perspektive des ABSOLUTEN ist die Welt unwirklich.

ABER aus der Perspektive des Relativen ist diese Welt wirklich! Aller Schmerz den man erlebt und alle Materie, die wir mit den Augen wahrnehmen und mit unseren Händen anfassen können. In diesem Moment ist das für uns wirklich, weil wir es nicht "besser" erfassen können. Oder will mir einer erzählen, dass das nicht weh tut, wenn ich mir in den Finger schneide? Zeit und Raum sind für uns Tatsachen, aber aus der Perspektive des Absoluten existieren sie nicht. Osho meint jetzt, der Schmerz (meines Fingers) ist absolut wirklich (wobei ich hier nicht den Ausdruck "absolut" gebrauchen würde), aber hätte ich mehr Bewusstsein könnte ich sogar die Illusion hinter dem Schmerz erkennen, denn der Schmerz ist aus der Perspektive des ABSOLUTE nicht real. Und trotzdem existiert dieser Schmerz im Geiste des Schöpfers ... denn nichts kann bestehen, wenn nicht der Schöpfer selbst es mit seinem Geist erfüllt.

Wir leben in einem mentalen Universum, dass aus unserer relativen begrenzten Sichweise real erscheint ... aber alles lässt sich auf das EINE zurückführen ... das alles übersteigt und unbegrenzt ist. Irgendwie ist das ein wenig unklar ausgedruckt von Osho ... "die Bäume existieren in der absoluten Wirklichkeit" ... ich würde eher sagen ... das Bewusstsein des Baumes existiert in der absoluten Wirklichkeit, weil mit dem Baum den sich ein normaler Mensch vorstellt hat das wenig zu tun.

lg
Topper
 
TopperHarley schrieb:
... ich würde eher sagen ... das Bewusstsein des Baumes existiert in der absoluten Wirklichkeit, weil mit dem Baum den sich ein normaler Mensch vorstellt hat das wenig zu tun.

Das ist eine Art, es auszudrücken, die mir sehr gut gefällt. :)
 
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TopperHarley schrieb:
hmmmm ...

Wenn Osho sagt ... "seit jenem Tag ist die Welt unwirklich" ... dann meint er damit, dass der Mensch über die Selbsterkenntnis in die Gotterkenntnis gelangt und mit dem Schöpfer eins wird. Dann erkennt der Mensch ALLES was IST ... er sieht die Welt von der höchsten Perspektive aus mit all den Illusionen. Aus der Perspektive des Absoluten ist diese Welt nicht real in dem Sinne, wie wir das empfinden. Deswegen schreibt Osho also, dass die Welt im Augenblick der Erleuchtung unwirklich ist. Soweit alles nachvollziehbar ... also aus der Perspektive des ABSOLUTEN ist die Welt unwirklich.

ABER aus der Perspektive des Relativen ist diese Welt wirklich! Aller Schmerz den man erlebt und alle Materie, die wir mit den Augen wahrnehmen und mit unseren Händen anfassen können. In diesem Moment ist das für uns wirklich, weil wir es nicht "besser" erfassen können. Oder will mir einer erzählen, dass das nicht weh tut, wenn ich mir in den Finger schneide? Zeit und Raum sind für uns Tatsachen, aber aus der Perspektive des Absoluten existieren sie nicht. Osho meint jetzt, der Schmerz (meines Fingers) ist absolut wirklich (wobei ich hier nicht den Ausdruck "absolut" gebrauchen würde), aber hätte ich mehr Bewusstsein könnte ich sogar die Illusion hinter dem Schmerz erkennen, denn der Schmerz ist aus der Perspektive des ABSOLUTE nicht real. Und trotzdem existiert dieser Schmerz im Geiste des Schöpfers ... denn nichts kann bestehen, wenn nicht der Schöpfer selbst es mit seinem Geist erfüllt.

Wir leben in einem mentalen Universum, dass aus unserer relativen begrenzten Sichweise real erscheint ... aber alles lässt sich auf das EINE zurückführen ... das alles übersteigt und unbegrenzt ist. Irgendwie ist das ein wenig unklar ausgedruckt von Osho ... "die Bäume existieren in der absoluten Wirklichkeit" ... ich würde eher sagen ... das Bewusstsein des Baumes existiert in der absoluten Wirklichkeit, weil mit dem Baum den sich ein normaler Mensch vorstellt hat das wenig zu tun.

lg
Topper
OK Topper,
... die Bäume insistieren als Idee im Raum und Zeitlosen des EINEN.
Um sich in Raum und Zeit als Prozess zu aktualisieren, muß das EINE Fragmentieren. Existenz ist fragmentiertes SEIN.

Und er sprach das Wort "ES WERDE"
da erklang ein schmerzlich Ach,
als das All mit Machtgebärde
in die Wirklichkeiten brach.

Evolution des Bewußtseins im Menschen heißt, auf einen langen Entwicklungsweg das gesamte Ideenreich des EINEN als existentielle Wirklichkeit aufzuspannen.
 
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