Joey schrieb:
Die Gebnurt und das Leben Jesu? Ist das kein Indiz? Du hast ja schon geschrieben, wie Du Jesus siehst, und hast völlig Recht, dass es deswegen keinen Beweisstatus genießt. Aber als Indiz taugt es durchaus was, finde ich... viele Erlebnisse und Berichte von Menschen kann man zerpflücken und auf's irdische runterargumentieren. Kein Problem. Als Indizien taugen sie aber was.
Als Indizien hätte diese Geschichte IMHO getaugt, wenn sie seinerzeit mit tauglichen empirischen Mitteln angeschaut worden wäre.
Nach 2000 Jahren KANN man diese Story nicht mehr wirklich relevant erforschen.
Auch, wenn man Funde machen würde, 2000 Jahre hätten an diesen gezehrt.
Ich muß wieder meine Lieblinge King und Gandhi anführen, die mM nach ähnlich werkten.
Hier war es einfach als unglaubliche charismatische Leistung respektiert worden, was diese zwei vollbrachten.
Ohne Wunder.
Ich glaube, Jesus wäre als Lebender heutzutage sehr unglücklich über diese Interpretation seines Lebens und die Folgen davon.
Joey schrieb:
Nimm nur einmal kurz an, Jesus hätte die in der Bibel beschriebenen Wunder wirklich gebracht. Würde die Welt heutzutage anders deswegen aussehen? Nein; überhaupt nicht.
Nein, das Ungekehrte wäre die Frage, da die Milliarden Gläubigen eben annehmen, daß er sie gebracht hätte.
Angenommen, diese "Wunder" wären nie überliefert worden.
Dann würde die Welt allerdings sehr anders aussehen!
Joey schrieb:
Es macht in den Naturgesetzen, wie wir sie heute kennen, keinerlei Unterschied, ob es Gott/Wetterwesen nun gibt oder nicht. Warum sollte ein Naturwissenschaftler dann sagen: "Gott/Wetterwesen gibt es nicht." und somit etwas als Mumpitz abtun, wenn der Unterschied zwischen beiden Aussagen nicht reproduzierbar und objektiv beobachtbar ist? Die vorsichtige und ehrliche Variante ist: "Gott/Wetterwesen interessiert uns nicht, weil daraus keinen Erkenntnisgewinn entspringt."
Totally agree.
Doch das Problem ist ja, daß es die Gegenseite sehr wohl interessiert, daß Gott einbezogen werden sollte.
Wie mit Gott in der Verfassung, und die Diskussion darüber.
Glaube hat in Politik und Wissenschaft einfach nichts verloren.
Joey schrieb:
Du schriebst mal, man müsse hier aufpassen, in kein Wespennest zu stechen. Recht hast Du. Ist mir auch schon oft genug passiert. Und es ist mir leicht peinlich, auch selbst mal Teil dieses Wespennests gewesen zu sein. Aber, wenn Du diesen Satz mal versuchst ohne Vorkenntnisse zu lesen... so klingt er doch sehr arogant. Ein wenig wie: "Ich bin klüger als der Großteil der Menschheit, weil ich nicht an Gott glaube."
Ich weiß, daß es so rüberkommt.
Doch ich denke nicht so. Nur werde ich wahrscheinlich keine "schonenderen" Worte finden können.
Joey schrieb:
Aber drehen wir den Spieß mal um. Du interessierst Dich, warum Menschen an Gott/Esoterik glauben. Warum interessiert Dich das? Und warum regt Dich Gottesglaube so auf? (Gleiche Frage an Roah).
Weil es mich aufregt, daß die Riesenlobby des Glaubens die Wissenschaft noch immer nicht in Ruhe lässt.
Weil Gottesglaube, unabhängig von der Religion, meiner Meinung nach schon mehr als genug Leid produziert hat.
Darum regt es mich hin und wieder auf.