Hm, z.B. Organisationstalent, Ordnungsfimmel, Einrichtung, Motivation im Leben, Männer- oder Frauenbild, Werte
Ein paar Beispiele: Ordnungsfimmel und Einrichtung - das totale Gegenteil von beiden. Meine Mutter ist sehr ordentlich, legt Wert auf eine perefekte Einrichtung, kauft sich ständig andere Möbel, stellt diese um. Mein Vater ist ähnlich (Eltern sind geschieden). Legt Wert darauf, daß es sauber ist, das es zusammen paßt... Ich selbst: mir ist es nahezu egal. Es paßt nichts mit nichts zusammen, und darum paßt es dann schon wieder
. Es liegt überall was rum, Bücherstapel, Papierkram, Farben, Leinwände. Ich sauge auch nicht jeden zweiten tag ab.
Motivation - mein Vater hat sich beruflich seinen Karierepunkt erarbeitet. Meine Mutter ist auch ständig irgendwo am wirbeln. Mir ist das alles relativ gleichgültig, kaum Ehrgeiz was sowas betrifft vorhanden. Sie streben eher nach äußeren Dingen - ein wenig Luxus, Urlaube, neue Klamotten, Grillabende mit Freunden... Interessiert mich nur am Rande.
Werte - Die Eltern, ganz normal: Haus, Garten, Kinder, ein wenig Geld. Ich stelle das Gegenteil dar. Sie glauben an nichts, können mit Esoterik, Religionen etc. überhaupt nichts anfangen. Nun, ich beschäftige mich damit sehr intensiv.
Gemeinsamkeiten mit dem Vater gibt es in sofern, daß er eher ein stiller Zeitgenosse ist. Und dennoch feiert er seine Feste, besucht seine Leute etc. Ich nicht. Meine Mutter ist eher geschwätzig, hat kein Problem damit Leute anzusprechen... Ich bin wieder das totale Gegenteil.
Sicher gibt es gemeinsame Dinge, aber im großen und ganzen unterscheiden wir uns charakterlich doch sehr stark. Ich bin z.B. kreativ, meine Eltern können damit nicht viel anfangen. Ich lese unwahrscheinlich viel, meine Eltern eher selten. Wenn ich ihnen meine eigentliche Lebenseinstellung nahe bringen würde, würden sie sicher einen Schock bekommen und mich in die Gummizelle sperren lassen.
Einfach mal so als Beispiel, daß Deine Theorie meiner Meinung nach nicht so ganz aufgeht.
Solange es Dir nicht gefällt hast Du es nicht aufgelöst *g*. "Hinter" den Eltern kommt das eigene. Die Anteile der Eltern sind Anteile von uns, die wir integrieren wollen. Sie kommen, wenn wir sie angenommen haben, zu dem, was wir schon erarbeitet haben. Es verbindet sich dann zu einem, ich sage mal, großem Ego, wobei Ego dann nur das Ich ist. Aus dieser Sicht ist Gott dann auch ein Ego.
Wenn mir was nicht gefällt, hab ich es nicht aufgelöst. Was heißt das nun? Mir gefällt es z.B. nicht, geschlagen zu werden oder jemanden zu schlagen. Dazu stehe ich. - Was hab ich daran jetzt nicht aufgelöst? Was muß ich daran auflösen? Denn da gibt es nichts aufzulösen.
Ja. Er hat mir in unserem ersten Jahr unseres erneuten Kontaktes nur von sich erzählt. Was er erlebt hat, wie er denkt, wie er fühlt. Uns sind nicht nur einmal die Kinnladen runtergefallen.
Kann es sein, daß dies die Erfahrung für Dich war/ist, weswegen Du diese in Dein System eingebaut hast? Das System: wir haben alles von unseren Eltern etc.?
Kannst Du Dir vorstellen, daß es für Dich so sein mag, aber nicht auf alle zutreffen muß? (würde ich sehr wichtig finden, solltest Du tatsächlich als Therapeut arbeiten...)
Also, die meisten Dinge, die man selbst nicht annehmen will findet man trotzdem irgendwo. Sie entwischen nur unserem Bewusstsein, weil wir sie ja nicht sein wollen.
Muß ich es denn sein? Ist es schlimm, etwas nicht sein zu wollen?
Du magst diese Sicht nicht wirklich, stimmt's?
Was heißt nicht mögen. Ich finde sie unvollständig. Oder zu einseitig.
Kaji