Jemand kommt in die Aufstellung und hat ein Problem - mit irgend einem anderen Menschen, oder eine Krankheit, oder mit sich selbst.
Wäre es dann nicht sinnvoller, hiermit anzufangen? Und darauf ein lösendes Bild aufzubauen, damit der Klient sich besser in die Zusammenhänge eindenken kann und auch das Lösungsbild besser in sein Leben (Seele) integrieren kann. Mir scheint es nicht so sehr aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich persönlich finde es ganz wichtig, nicht nur zu fragen "Was für ein Problem hast Du ?" sondern "Was wünscht Du Dir ?" dadurch kann man abschließend erkennen, ob in der Aufstellung die wesentlichen Punkte behandelt worden sind.
Das ist genau der Punkt, mit dem ich mich schwer tue. Anstatt mein Problem zu benennen soll ich (so verstehe ich es) wissen, was ich gelöst haben will. Ich weiß vorher keine Lösung, sonst bräuchte ich auch keine Aufstellung.
Du darfst jederzeit dein Problem nennen - aber du solltest dich nicht wundern, wenn dich der AL in dem Gespräch direkt vor der Aufstellung (sofern es keine verdeckte ist) von diesem deinem aktuellen Problem weiter führt zu eben genau der systemischen Verstrickung, die dieser Thematik zugrunde liegt.
Wie ich schon erwähnte, wenn du Probleme mit xy hast, dann lös sie - das muss keine systemische Verstrickung sein - wenn du immer wieder Probleme mit Menschen hast, welche so sind wie xy dann allerdings ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass es eine Verstrickung ist.
Und dann kommts eben auf die Art der Aufstellung an mit welcher der AL arbeitet - ob er eine abstrakte Aufstellung macht - oder eine Bewegung der Seele - oder gar keine.
Das mit der Lösung ist nicht so, dass du eine Lösung kennen musst - es geht darum (und ich erklärs jetzt mal im NLP-Jargon) - dass du dir vorstellst, was genau anders wäre, wenns gut wäre - du setzt einen sogenannten *as-if-frame* oder anders gesagt "wenn du wüsstest, wie es wäre, wenn es gut ist - was wäre anders?"
Also von - xy geht mir furchtbar auf die Nerven - zu - ich geh mit xy auf einen Kaffee und wir sind gute Freunde - oder was auch immer.
Von - ich mag mich nicht zu - wenns gut wär, würde ich stundenlang vorm Spiegel stehen und mich liebevoll bewundern - so als krasses Beispiel.
Ich hab im Zuge von meiner Ausbildung auch Steve de Shazer kennen gelernt - Jake verweist auch immer wieder auf seine geniale lösungsfokussierte Kurzzeittherapie. Da gibt es die sogenannte Wunderfrage:
Kurzfassung - heut Nacht erscheint eine Fee - und löst dein Problem - was ist morgen früh anders? Wer merkt zuerst die Veränderung? Wer merkts als nächster? ...
Dadurch wird der Klient von der Problemorientierung zur Lösung geführt - und manchmal hilft allein diese - allerdings ausgeschmücktere - Wunderfrage, dass der Lösugsprozess eingeleitet wird.
Und wenn keine systemische Verstrickung vorliegt wars das dann auch schon - und macht eine Aufstellung zu diesem speziellen Problem schlichtweg überflüssig.
Oder noch ein Beispiel aus Huna - der Philosophie der hawaiianischen Kahunas - da gibts 7 Prinzipien, welche die Basis darstellen und das 3. heißt
Energie folgt der Aufmerksamkeit
oder - wieder im NLP-Jargon:
wenn wir *weg von* umwandeln können in *hin zu* dann ist der halbe Weg zum Ziel (zur Lösung) schon gegangen, Kurzform
was hättest du gerne statt dessen?