Bruno Gröning
Am 26. Januar 1959 stirbt in einer Klinik in Paris ein Mann im Alter von 53 Jahren an einem Krebsleiden. Ein Mann, dessen Wirken einige Jahre lang die Gemüter bewegte und der eine Anklage wegen „Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz“ über sich ergehen lassen musste
Bruno Gröning
Für die einen war er ein Quacksalber und Scharlatan, für die anderen die letzte Hoffnung in ihrem Leiden. Und viele, unzählige Menschen wurden durch sein Wirken geheilt, wie Zeugnisse bis heute bekunden.
Was ist an diesem Bruno Gröning so faszinierend? Was zieht noch heute Menschen in seinen Bann? Und: ist er wirklich ein „Held“ oder „Heiliger“? Ich möchte hier meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung zu Bruno Gröning zum Ausdruck bringen. Diese Meinung ist unabhängig vom „Bruno-Gröning-Freundeskreis“, dem ich nicht angehöre; Bruno Gröning ist für ALLE Menschen da und beschränkt sich nicht auf seine Anhänger, die im „Freundeskreis“ organisiert sind. Ungeachtet dessen respektiere ich die Arbeit des Freundeskreises, der seit vielen Jahren dazu beiträgt, Bruno Gröning bekannt zu machen und sicherlich in all diesen Jahren wertvolle Arbeit geleistet hat…
Bruno Gröning wurde am 30. Juni 1906 in Danzig geboren. Er begann eine kaufmännische Ausbildung, wechselte dann zu einer Zimmerei und wollte den Beruf Zimmermann lernen. Kurz vor seiner Prüfung schloss diese Firma jedoch und Gröning konnte seine Lehre nicht beenden. In den Folgejahren übte er verschiedene Tätigkeiten aus, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten…
Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, werden plötzlich geheilt; sie verspüren, dass von Bruno Gröning eine Kraft ausgeht; ein Heilstrom, der in ihnen wirkt und sie von ihren –teilweise jahrelangen- Leiden heilt. Diese Menschen behalten das Geheimnis nicht für sich und so wird Bruno Gröning immer bekannter. Tausende Hilfesuchende kommen zu ihm. Er steht auf dem Balkon seines Wohnhauses und redet zu ihnen. Während er redet, werden viele gesund. Gelähmte werfen ihre Krücken weg oder erheben sich aus dem Rollstuhl – es müssen faszinierende Ereignisse gewesen sein, die sich da abspielten…
Natürlich hatte Gröning auch Feinde – wie seinerzeit der bekannte Pfarrer Sebastian Kneipp. Ärzte befürchteten finanzielle Einbußen und erhoben Klagen gegen diesen „Kurpfuscher und Scharlatan“. Und so zog sich ein Prozess über viele Jahre hin, dessen Ausgang Bruno Gröning nicht mehr erleben sollte. Man ‚verbietet’ ihm zu heilen und so kann er eigentlich nur noch im Stillen wirken. Bruno Gröning war sicherlich innerlich weiterhin mit vielen Menschen verbunden, denn auch wenn er durch das Heilverbot „eingeschränkt“ war, so war die innere Verbindung dennoch ungebrochen.
Bruno Gröning erlitt ein Krebsleiden, an dem er letztlich auch verstarb. Viele Menschen fragen sich, warum er sich denn nicht selbst heilen konnte. Ohne Gewähr auf die richtige Beantwortung dieser Frage, gibt es für mich zweierlei Möglichkeiten der Beantwortung; es können durchaus auch beide richtig sein:
Bruno Gröning verstarb, weil der Heilstrom durch das Verbot nicht mehr richtig fließen konnte und so „verbrannte“ er innerlich. Allerdings scheint es auch nahe liegend, dass er das Krebsleiden stellvertretend für andere Personen auf sich genommen hat, um für sie die Befreiung ihrer Krankheit zu erleiden. Da Bruno Gröning sein Leben lang der katholischen Kirche treu blieb und von ihrer Spiritualität geprägt war, kannte er die Lehre vom „stellvertretenden Leiden für andere“, die leider heute nur noch sehr selten ausgesprochen wird. Wie Jesus selbst sagte: „Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben für seine Freunde gibt“. Es scheint nahe liegend, dass Bruno Gröning sein Leiden eben in Stellvertretung für andere auf sich genommen hat.
Nach seinem Tod in Paris wurde er eingeäschert und die Urne auf dem Friedhof in Dillenburg/Hessen beigesetzt, wo noch heute sein Grab ein kleiner Wallfahrtsort für seine Freunde ist.
Er selbst soll gesagt haben
Sterben müssen alle Menschen, ich auch, aber ich werde nicht tot sein. Und wenn man mich dann ruft, komme ich und helfe weiter, so Gott will".
Bruno Gröning kann vom der Ewigkeit aus allen Menschen, die sich im Gebet an ihn wenden, auch weiterhin seinen Heilstrom zufließen lassen. Ich selbst habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass eine warme, wohltuende Strömung durch den ganzen Körper fließt, wenn man sich innerlich mit Bruno verbindet (durch Gebet und Meditation). Dieser Strom wirkt heilend. Auch wenn man es (zunächst) nicht spürt, so ist dieser Strom da und man kann darauf vertrauen, dass er fließt. Aber es wird nicht ausbleiben, dass man den Strom verspürt und ihn als sehr wohltuend empfindet.
Ich möchte jeden Menschen ermuntern, sich im Gebet, in Gedanken, an Bruno Gröning zu wenden und ihn um seine Hilfe zu bitten. Für mich ist er ein „Heiliger“, auch wenn er nicht offiziell von der Kirche kanonisiert ist –was ja auch nicht sein muss. Gott hat seine „Werkzeuge“, durch die er wirkt. So wie jeder Geschäftsleiter seine Beauftragten für gewisse Aufgaben hat, so hat Gott in den Heiligen seine „Beauftragen“, die ebenfalls bestimmte Aufgabe erfüllen. Bruno Gröning wurde sicherlich mit der Aufgabe, kranken Menschen zu helfen, beauftragt.
Der Protestantismus irrt, wenn er behauptet, Heiligenverehrung sei „Götzendienst“ und würde Gott die Ehre rauben. Vielmehr wird er gerade dadurch verherrlicht, wenn man akzeptiert, dass er durch seine Beauftragten, eben die „Heiligen“ wirken kann. Heiligenverehrung ist nicht „out“, sondern „in“, um dies in der modern gewordenen Sprache auszudrücken. Daher dürfen wir uns auch Bruno Gröning zuwenden und ihn, einen modernen Menschen und einem Werkzeug der Barmherzigkeit und Liebe Gottes, um Hilfe in unseren Nöten zu bitten. Er wird sich uns gerne zuwenden und seinen „Heilstrom“ fließen lassen; davon bin ich felsenfest überzeugt….