Bin ich ein emotionaler Eisblock?

B

Babyy

Guest
Heute Mittag ist nach kurzer und schwerer Krankheit mein Onkel verstorben.
Er war erst 54 Jahre alt und es ist erst 2 Monate her, dass er ins Krankenhaus musste, weil es ihm nicht gut ging.

Natürlich finde ich schlimm, dass er gestorben ist. Ich finde aber nicht so in die Trauer wie der Rest meiner Familie.
Ich denke für ihn war es besser. Natürlich wäre es das beste, wenn er nicht gesund und munter mit uns die Zeit verbringen würde. Aber mit seiner Diagnose war es bessere, dass er verstorben ist.

Ich mach mir Sorgen um meine Tante. Wie soll es mit ihr weiter gehen? Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Sie hatte kein schönes Leben. Es war hart und voller Rückschläge. 17 Jahre waren sie verheiratet, nachdem ihr erster Mann (mein blutsverwandter Onkel) sie in einer Nacht+ und Nebelaktion verlassen hat. Sie ist trotzdem die Tante geblieben und ihr neuer Mann wurde zum Onkel. Sie wollten jetzt beginnen, den Lebensabend zu genießen. Und sie tut mir so leid. Sie hat so sehr etwas Glück verdient.

Meine ganze Familie heult wegen dem Verlust und sagt mir, ich wäre emotional abgestumpft, weil ich es nicht tue. Weil ich noch bei keinem Trauerfall in der Familie, "richtig" getrauert hätte.

Ich denk mir, für ihn kann man nichts mehr tun, für meine Tante schon. Deswegen wird mir unterstellt, ich wäre kalt, weil ich nicht richtig trauere.

Gibt es "richtiges" und ein "falsches" Trauern? Wie geht ihr mir Trauer um?
 
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Heute Mittag ist nach kurzer und schwerer Krankheit mein Onkel verstorben.
Er war erst 54 Jahre alt und es ist erst 2 Monate her, dass er ins Krankenhaus musste, weil es ihm nicht gut ging.

Natürlich finde ich schlimm, dass er gestorben ist. Ich finde aber nicht so in die Trauer wie der Rest meiner Familie.
Ich denke für ihn war es besser. Natürlich wäre es das beste, wenn er nicht gesund und munter mit uns die Zeit verbringen würde. Aber mit seiner Diagnose war es bessere, dass er verstorben ist.

Ich mach mir Sorgen um meine Tante. Wie soll es mit ihr weiter gehen? Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Sie hatte kein schönes Leben. Es war hart und voller Rückschläge. 17 Jahre waren sie verheiratet, nachdem ihr erster Mann (mein blutsverwandter Onkel) sie in einer Nacht+ und Nebelaktion verlassen hat. Sie ist trotzdem die Tante geblieben und ihr neuer Mann wurde zum Onkel. Sie wollten jetzt beginnen, den Lebensabend zu genießen. Und sie tut mir so leid. Sie hat so sehr etwas Glück verdient.

Meine ganze Familie heult wegen dem Verlust und sagt mir, ich wäre emotional abgestumpft, weil ich es nicht tue. Weil ich noch bei keinem Trauerfall in der Familie, "richtig" getrauert hätte.

Ich denk mir, für ihn kann man nichts mehr tun, für meine Tante schon. Deswegen wird mir unterstellt, ich wäre kalt, weil ich nicht richtig trauere.

Gibt es "richtiges" und ein "falsches" Trauern? Wie geht ihr mir Trauer um?
Du bist bestimmt nicht kalt, jeder trauert anders und vielleicht kommt die Trauer auch erst später noch, oder auch nicht.
Was ist schon richtig und falsch?
 
Es gibt kein richtig und kein falsch. Jeder macht es so, wie er es für sich am Besten sieht.
Wenn du mehr über Trauer wissen möchtest, es gibt die 4 Phasen der Trauer.
Dann kommt es auch meiner Meinung darauf an, was ich für eine Bindung - Verbindung zu dem Menschen hatte.
Siehst du dich selber als kalt, wo du dir Gedanken um deine Tante machst?
Manche sagen, man ist emotional abgestumpft, für mich ist es wichtig, eine gute Grenze zu haben.
Mitgefühl finde ich in jeder Situation gut, aber nicht mitleiden. Weil leiden macht es auch nicht besser.
Derjenige ist gestorben und fertig.
 
Heute Mittag ist nach kurzer und schwerer Krankheit mein Onkel verstorben.
Er war erst 54 Jahre alt und es ist erst 2 Monate her, dass er ins Krankenhaus musste, weil es ihm nicht gut ging.

Natürlich finde ich schlimm, dass er gestorben ist. Ich finde aber nicht so in die Trauer wie der Rest meiner Familie.
Ich denke für ihn war es besser. Natürlich wäre es das beste, wenn er nicht gesund und munter mit uns die Zeit verbringen würde. Aber mit seiner Diagnose war es bessere, dass er verstorben ist.

Ich mach mir Sorgen um meine Tante. Wie soll es mit ihr weiter gehen? Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Sie hatte kein schönes Leben. Es war hart und voller Rückschläge. 17 Jahre waren sie verheiratet, nachdem ihr erster Mann (mein blutsverwandter Onkel) sie in einer Nacht+ und Nebelaktion verlassen hat. Sie ist trotzdem die Tante geblieben und ihr neuer Mann wurde zum Onkel. Sie wollten jetzt beginnen, den Lebensabend zu genießen. Und sie tut mir so leid. Sie hat so sehr etwas Glück verdient.

Meine ganze Familie heult wegen dem Verlust und sagt mir, ich wäre emotional abgestumpft, weil ich es nicht tue. Weil ich noch bei keinem Trauerfall in der Familie, "richtig" getrauert hätte.

Ich denk mir, für ihn kann man nichts mehr tun, für meine Tante schon. Deswegen wird mir unterstellt, ich wäre kalt, weil ich nicht richtig trauere.

Gibt es "richtiges" und ein "falsches" Trauern? Wie geht ihr mir Trauer um?

Mein Beileid für den Onkel und mein Mitgefühl, dass die Angehörigen nun Dir so zusetzen.
Sieh es ihnen nach, sie verstehen es nicht besser; aber Vorwürfe musst Du nicht aushalten und darfst auch sagen, dass es unverschämt ist, wenn sie Dir Kälte vorwerfen - dass Du eben jemand bist, der das nicht so zeigt und der sich um die Hinterbliebene mehr Sorgen macht. Denn da ist Handeln angesagt .

Jeder geht mit Trauer anders um, das ist korrekt und es würde Dir helfen, wenn Du das auch den Verwandten sagst, die Dir solche unfairen Worte sagen.

Es ist grundsätzlich auch niemandem vorgeschrieben, dass jemand trauern MUSS so wie alle anderen, die Beerdigungszeremonien haben ihre Regeln, schon richtig, aber ich glaube nicht, dass es darum geht, dass Du pietätlos wärst, so schätze ich Dich überhaupt nicht ein.
Gefühllos finde ich es hier eher, wie sich die Angehörigen Dir gegenüber verhalten, wenn ein Mensch einem anderen Menschen vorschreiben möchte, wie er oder sie trauern soll.

Als ich an einem Grab stand, ich dachte ich wäre allein, murmelte ich ein paar Worte des Abschieds vor mich hin, ich war ganz versunken. Ein Verwandter hatte sich angeschlichen und mich laut korrigiert und sich aufgeregt, dass ich etwas gesagt hatte, obwohl es gar nicht für seine Ohren bestimmt war. Das hat so wehgetan und war ein weiterer Grund für mich damals, den Kontakt zu diesem Verwandten abzubrechen.

Ich hoffe ja, dass es nicht so schlimm wird bei Dir.

Es gibt durchaus Trauerfeiern, auf denen nicht geweint wird, sondern getanzt, manchmal haben das die Verstorbenen in ihren letzten Willen so gewünscht. Da ist auch nichts falsch dran - auch wenn es in diesem Fall nicht zutrifft.

Hast Du nicht gerade ein Baby bekommen? Dann ist das doch das Wichtigste gerade für Dich: dass Du dem Leben gegenüber aufmerksamer bist und darin bist, als in der Trauer und im Denken an den Tod. Damit hast Du sogar mehr vom Tod und vom Trauern verstanden, als diejenigen, die Dir vorwerfen, kalt zu sein.

Nur meine Meinung und mein Gefühl.

Ich drück Dich, wenn ich darf und wünsch Dir gute Nerven und Kraft -
und alles Liebe

Eva
 
Heute Mittag ist nach kurzer und schwerer Krankheit mein Onkel verstorben.
Er war erst 54 Jahre alt und es ist erst 2 Monate her, dass er ins Krankenhaus musste, weil es ihm nicht gut ging.

Natürlich finde ich schlimm, dass er gestorben ist. Ich finde aber nicht so in die Trauer wie der Rest meiner Familie.
Ich denke für ihn war es besser. Natürlich wäre es das beste, wenn er nicht gesund und munter mit uns die Zeit verbringen würde. Aber mit seiner Diagnose war es bessere, dass er verstorben ist.

Ich mach mir Sorgen um meine Tante. Wie soll es mit ihr weiter gehen? Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Sie hatte kein schönes Leben. Es war hart und voller Rückschläge. 17 Jahre waren sie verheiratet, nachdem ihr erster Mann (mein blutsverwandter Onkel) sie in einer Nacht+ und Nebelaktion verlassen hat. Sie ist trotzdem die Tante geblieben und ihr neuer Mann wurde zum Onkel. Sie wollten jetzt beginnen, den Lebensabend zu genießen. Und sie tut mir so leid. Sie hat so sehr etwas Glück verdient.

Meine ganze Familie heult wegen dem Verlust und sagt mir, ich wäre emotional abgestumpft, weil ich es nicht tue. Weil ich noch bei keinem Trauerfall in der Familie, "richtig" getrauert hätte.

Ich denk mir, für ihn kann man nichts mehr tun, für meine Tante schon. Deswegen wird mir unterstellt, ich wäre kalt, weil ich nicht richtig trauere.

Gibt es "richtiges" und ein "falsches" Trauern? Wie geht ihr mir Trauer um?
Ich möchte Dir mein Mitgefühl für den Verlust in Eurer Familie aussprechen.
Nein, Du bist definitiv kein emotionaler Eisblock.
Vielleicht hättest Du eine emotionalere Bindung an ihn, wenn Du ihn von Kindheit an gekannt hättest als Dein "echter" Onkel gewissermaßen, der er ja nicht wahr. Aber auch das ist nicht zwingend so.

Trauer ist ein vielschichtiger Prozess und wenn man gar nicht trauert, weil einen im Herz nichts berührt, ist es auch vollkommen ok.
Ich bin normalerweise sehr nah am Wasser gebaut. Heule oft bei wildfremden Menschen, aber auch ich hatte Todesfälle in der Familie, wo ich keine Träne geweint habe. Bei meiner Schwiegermutter z.b. oder bei meiner Schwester....
Lass Dir also kein schlechtes Gewissen einreden.
Ich finde es sehr berührend, wie Du Dich um Deine Tante sorgst. Das zeugt doch davon, dass Du kein emotionaler Eisblock bist. Für sie muss das Leben irgendwie weitergehen, und das wird schwierig genug.
54 ist wahrlich noch kein Alter zum Sterben. Mein Mann war auch 54, ich kann mich daher sehr gut in die Rolle Deiner Tante einfühlen.

Lass Dich nicht verunsichern und bleib Dir weiter selber treu.
Du hast seit einigen Wochen ein Baby, das momentan Deine ganze Liebe und Zuwendung braucht....Leben und Sterben liegen nah beinander ....das ist das Leben.
 
Heute Mittag ist nach kurzer und schwerer Krankheit mein Onkel verstorben.
Er war erst 54 Jahre alt und es ist erst 2 Monate her, dass er ins Krankenhaus musste, weil es ihm nicht gut ging.

Natürlich finde ich schlimm, dass er gestorben ist. Ich finde aber nicht so in die Trauer wie der Rest meiner Familie.
Ich denke für ihn war es besser. Natürlich wäre es das beste, wenn er nicht gesund und munter mit uns die Zeit verbringen würde. Aber mit seiner Diagnose war es bessere, dass er verstorben ist.

Ich mach mir Sorgen um meine Tante. Wie soll es mit ihr weiter gehen? Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Sie hatte kein schönes Leben. Es war hart und voller Rückschläge. 17 Jahre waren sie verheiratet, nachdem ihr erster Mann (mein blutsverwandter Onkel) sie in einer Nacht+ und Nebelaktion verlassen hat. Sie ist trotzdem die Tante geblieben und ihr neuer Mann wurde zum Onkel. Sie wollten jetzt beginnen, den Lebensabend zu genießen. Und sie tut mir so leid. Sie hat so sehr etwas Glück verdient.

Meine ganze Familie heult wegen dem Verlust und sagt mir, ich wäre emotional abgestumpft, weil ich es nicht tue. Weil ich noch bei keinem Trauerfall in der Familie, "richtig" getrauert hätte.

Ich denk mir, für ihn kann man nichts mehr tun, für meine Tante schon. Deswegen wird mir unterstellt, ich wäre kalt, weil ich nicht richtig trauere.

Gibt es "richtiges" und ein "falsches" Trauern? Wie geht ihr mir Trauer um?
Wenn du so viel Mitgefühl mit der Tante hast, bist du auf keinen Fall ein emotionaler Eisblock!
Und Trauer zu zeigen ist sehr individuell. Nein, es gibt kein richtiges und kein falsches Trauern.
 
Siehst du dich selber als kalt, wo du dir Gedanken um deine Tante machst?
Nein, ich selbst sehe mich nicht als kalt. Ich sehe mich als jemanden, der sich Gedanken macht um die, die jetzt eine Stütze brauchen.
Hast Du nicht gerade ein Baby bekommen?
Du hast seit einigen Wochen ein Baby, das momentan Deine ganze Liebe und Zuwendung braucht....Leben und Sterben liegen nah beinander ....das ist das Leben.
Ja, meine kleine ist jetzt 5 Wochen alt. Als ich das letzte Mal mit meinem Onkel telefoniert habe, meinte er, wichtig ist nicht er, sondern nur unsere kleine.
Leben und Tod liegt eng beieinander. Das habe ich die letzten Tage gemerkt.

Ich hätte mir gewünscht, er hätte sie noch kennen gelernt.
 
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Ja, meine kleine ist jetzt 5 Wochen alt. Als ich das letzte Mal mit meinem Onkel telefoniert habe, meinte er, wichtig ist nicht er, sondern nur unsere kleine. Leben und Tod liegt eng beieinander. Das habe ich die letzten Tage gemerkt.
Ich hätte mir gewünscht, er hätte sie noch kennen gelernt.

Fünf Wochen, so frisch gelandet auf diesem Planeten :) wie schön.

Das ist doch sehr bedeutsam, dass der Onkel, um den es hier gerade geht, Dir selbst versichert hat, dass das Kind jetzt wichtiger ist.

Ja, Tod und Leben ist nur durch eine ganz hauchdünne Schicht getrennt, bildlich gesprochen.

Ich bin mir grad nicht sicher, welche Vorstellungen bei Dir zur Seele vorhanden sind.

Ich bin der Ansicht, dass die Seele nicht stirbt und dass es durchaus der Fall ist bzw.sein kann, dass der Onkel bzw. die Seele und das Bewusstsein Deines Onkels das Kind doch kennengelernt hat. Er sieht das Kind nur gerade nicht aus den Augen eines inkarnierten Menschen heraus. Er nimmt aus einer anderen Ebene das Kind und Dich und alles, was Euch verbindet, wahr. Das ist so viel mehr, find ich.

Alles Liebe
Eva
 
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