Sharon, du sagst:
Das heisst: Zuerst wertet einer, später wertet er nicht mehr.
Das ist ein messerscharfes Kriterium.
Damit widersprichst du dir selbst.
Also was jetzt nun? Gibt es Kriterien oder gibt es sie nicht?
Sharon, was du die ganze Zeit über tust, ist zu behaupten: Ja, es gibt eine Entwicklung. Weil du es aber offenbar für "moralisch nicht vertretbar" hältst, zu sagen: "Ich bin weiter/besser als ein anderer auf dem spirituellen Entwicklungsweg." musst du einen Trick einlegen. Du behauptest einfach, es gäbe gar keine Kriterien, an welchen ein solcher Fortschritt objektiv gemessen werden könne, sowas "mache keinen Sinn". Gleichzeitig aber schreibst du an mehreren Stellen (wie der oben zitierten) von Charakterseiten, die ein Mensch auf dem Entwicklungsweg nach und nach ablegt.
Mein Eindruck ist: Du verwechselst das Erheben von Messkriterien mit dem Einführen einer Werteskala ("gut/besser/bestes"). Das ist aber eine fatale Verwechslung. Ich bin nur auf dem Beispiel herumgeritten, weil nicht wenige Leute in diesem Forum genau den gleichen Fehler begehen. Messkriterien sind völlig wertfrei. Man kann einfach objektiv feststellen, ob etwas der Fall ist oder nicht. Ich kann objektiv feststellen, dass Jerry Lewis der schnellere Läufer ist als ich. Das impliziert nicht, dass ich ein schlechter Mensch und Jerry Lews der bessere Mensch ist als ich, es besagt einzig, dass Jerry Lewis auf 100m schneller rennen kann als ich, dass er mir in einem solchen Wettlauf überlegen ist.
Wenn man also davon ausgeht, dass es eine "spirituelle Entwicklung" gibt, dann, so behaupte ich, kann man problemlos davon ausgehen, dass es auch vollkommen wertfreie Kriterien gibt, an welchen ein Fortschritt gemessen werden kann. Und diese Kriterien sind objektiv und daher "hart" - entweder, einer erfüllt sie, oder nicht, und je mehr er davon erfüllt, desto weiter fortgeschritten ist er in der Entwicklung. (Wie diese Kriterien dann aber wieder aussehen sollen, das ist eine andere Frage und hier vorerst nicht von Belang.)
Wer das nun verwechselt mit einer Wertung, der ist selbst schuld. Es ist tatsächlich sinnlos zu sagen, A sei der bessere Mensch als B, weil er "weiter fortgeschritten sei" - aber man kann sagen, A sei weiter fortgeschritten als B bezüglich der spirituellen Entwicklung (wenn es eine solche denn tatsächlich gibt).
Nicht alles was "weiter" bzgl. einer Enwicklungslinie ist, ist auch "besser". "Besser" ist eine Wertung, "weiter" nicht. Und wer "weiter" sagt, muss auch immer sagen weiter im Bezug worauf, und was das Kriterium ist.
Jetzt beantworte ich auch gern deine Frage:
Was es einem also bringt, Kriterien einzurichten: Klarheit. Messbarkeit. Objektivität. Vergleichbarkeit. Wenn man messen kann, dann kann man auch gezielte Unterstützung denen geben, die ihrer bedürfen. Genau aus diesem Grunde wurden in der Schule Notenmassstäbe eingeführt. Nicht um die Kinder zu terrorisieren, sondern damit der Mensch einen Vergleichsmassstab hat. Ist ein Kind ein schlechterer Mensch als ein anderer, nur weil es eine schlechtere Note hat als ein anderes? Sicher nicht (auch wenn manche Eltern möglicherweise genau das an ihre Kinder übermitteln - schauderhaft).
Dann sagst du:Sharon schrieb:Ja natürlich, eine spirituelle Entwicklung im Sinne einer ENT-Wicklung. Es braucht etwas also nur ent/ausgewickelt zu werden, wie es der Name schon sagt.
An anderer Stelle aber hast du beispielsweise geschrieben:Nein, Kriterien gibt es für mich definitiv nicht.
(Die Hervorhebung ist von mir.)Jemand der noch wertet, würde logischerweise sagen, der Sirianer ist besser als Sharon. ABER: Jemand der nicht mehr wertet, der braucht gar keine solche Skala.
Das heisst: Zuerst wertet einer, später wertet er nicht mehr.
Das ist ein messerscharfes Kriterium.
Damit widersprichst du dir selbst.
Also was jetzt nun? Gibt es Kriterien oder gibt es sie nicht?
Äh, nein, ich meinte es genau so, wie ich es formulierte, vielleicht war's etwas ungeschickt formuliert.Die Frage gefällt mir, weil sie für den Verstand keinen Sinn ergibt und eigentlich enthält sie so bereits meine Antwort. Ich nehme mal an, Du meintest, "der im Vergleich zu jenem weniger weit auf dem Weg fortgeschritten ist"?
Sharon, was du die ganze Zeit über tust, ist zu behaupten: Ja, es gibt eine Entwicklung. Weil du es aber offenbar für "moralisch nicht vertretbar" hältst, zu sagen: "Ich bin weiter/besser als ein anderer auf dem spirituellen Entwicklungsweg." musst du einen Trick einlegen. Du behauptest einfach, es gäbe gar keine Kriterien, an welchen ein solcher Fortschritt objektiv gemessen werden könne, sowas "mache keinen Sinn". Gleichzeitig aber schreibst du an mehreren Stellen (wie der oben zitierten) von Charakterseiten, die ein Mensch auf dem Entwicklungsweg nach und nach ablegt.
Mein Eindruck ist: Du verwechselst das Erheben von Messkriterien mit dem Einführen einer Werteskala ("gut/besser/bestes"). Das ist aber eine fatale Verwechslung. Ich bin nur auf dem Beispiel herumgeritten, weil nicht wenige Leute in diesem Forum genau den gleichen Fehler begehen. Messkriterien sind völlig wertfrei. Man kann einfach objektiv feststellen, ob etwas der Fall ist oder nicht. Ich kann objektiv feststellen, dass Jerry Lewis der schnellere Läufer ist als ich. Das impliziert nicht, dass ich ein schlechter Mensch und Jerry Lews der bessere Mensch ist als ich, es besagt einzig, dass Jerry Lewis auf 100m schneller rennen kann als ich, dass er mir in einem solchen Wettlauf überlegen ist.
Wenn man also davon ausgeht, dass es eine "spirituelle Entwicklung" gibt, dann, so behaupte ich, kann man problemlos davon ausgehen, dass es auch vollkommen wertfreie Kriterien gibt, an welchen ein Fortschritt gemessen werden kann. Und diese Kriterien sind objektiv und daher "hart" - entweder, einer erfüllt sie, oder nicht, und je mehr er davon erfüllt, desto weiter fortgeschritten ist er in der Entwicklung. (Wie diese Kriterien dann aber wieder aussehen sollen, das ist eine andere Frage und hier vorerst nicht von Belang.)
Wer das nun verwechselt mit einer Wertung, der ist selbst schuld. Es ist tatsächlich sinnlos zu sagen, A sei der bessere Mensch als B, weil er "weiter fortgeschritten sei" - aber man kann sagen, A sei weiter fortgeschritten als B bezüglich der spirituellen Entwicklung (wenn es eine solche denn tatsächlich gibt).
Nicht alles was "weiter" bzgl. einer Enwicklungslinie ist, ist auch "besser". "Besser" ist eine Wertung, "weiter" nicht. Und wer "weiter" sagt, muss auch immer sagen weiter im Bezug worauf, und was das Kriterium ist.
Jetzt beantworte ich auch gern deine Frage:
Nur weil sich jemand schnell entwickelt heisst das noch lange nicht, dass die Kriterien ungültig geworden sind (ausser man führt "Zeit" auch als Kriterium, dann aber sollte man den eigenen Massstab überarbeiten). Es ist völlig irrelevant, ob sich einer schnell oder langsam entwickelt, so lange es nicht aus unerfindlichen Gründen wichtig ist, sich obendrein möglichst schnell zu entwickeln.Und wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es dazu noch Menschen, die sich sehr, sehr schnell entwickeln, was bringt es da, den Entwicklungsstand von jemandem beurteilen zu wollen, wenn der sich morgen schon ein ganzes Stück mehr ent-wickelt hat? Was bringt es? Beantwortest Du mir meine Frage auch?
Was es einem also bringt, Kriterien einzurichten: Klarheit. Messbarkeit. Objektivität. Vergleichbarkeit. Wenn man messen kann, dann kann man auch gezielte Unterstützung denen geben, die ihrer bedürfen. Genau aus diesem Grunde wurden in der Schule Notenmassstäbe eingeführt. Nicht um die Kinder zu terrorisieren, sondern damit der Mensch einen Vergleichsmassstab hat. Ist ein Kind ein schlechterer Mensch als ein anderer, nur weil es eine schlechtere Note hat als ein anderes? Sicher nicht (auch wenn manche Eltern möglicherweise genau das an ihre Kinder übermitteln - schauderhaft).