Beruf oder Berufung?

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Hallo Silesia,

wie wäre es, anstelle der Ausbildung zur Tagesmutter, eine als "Erzieherin" anzustreben? Oder vielleicht, solange Deine Tochter noch klein ist, Tagesmutter und später dann Erzieherin evtl. dann sogar noch ein Studium in der Sozialpädagogik...
Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, gerade in der Richtung, in die Du mit "Tagesmutter" tendierst, da dann anzuknüpfen, die Kenntnisse auszubauen...
Ich weiß ja nicht, was Du studiert hättest, aber ich persönlich tendiere, weil ich selbst den Weg auch immer gegangen bin zur "Berufung"
Aber welchem Weg auch immer Du gehst, ich denke, es ist DEIN Weg.
Ich habe lange aufgehört an den "richtigen" und/oder den "falschen Weg zu glauben, egal welchen Weg Du einschlägst, Du wirst Erfahrungen sammeln, Dich weiterentwickeln, ob so oder so...

In diesem Sinne

viel Glück und alles Liebe auf DEINEM Weg

Loony
 
silesia schrieb:
Hallo upsdaps!

Dankeschön für deine schöne Antwort,du sprichst mir aus der Seele!
Darf ich nebenher fragen, was deine Berufung ist?

Alles Liebe, Silesia

hallo silesia,

ich habe mit ausbildung 10 jahre als bankkauffrau gearbeitet und habe im mai 2004, mit 28, die ausbildung zur ergotherapeutin angefangen - meine berufung und persönliche lernerfahrung

wenn dein gefühl zur tagesmutter tendiert, dann mache es - nur mut :)

ich würde sagen, dann wähle auch genau das, und nicht erzieherin oder etwas ähnliches - es wird schon einen grund haben, warum es dich in diese richtung zieht - auch wenn dieser grund im momentr nicht offensichtlich ist...
und alles andere - die zukunft - ergibt sich zur richtigen zeit von ganz alleine!

wenn du dich durch andere irritieren lässt, spiegeln dir diese menschen deine eigenen ängste und unsicherheiten - also deine chance, dich damit auseinander zu setzen :)

upsdaps :flower2:
 
Hallo Silesia,

erstens glaube ich, dass du dir gar nicht sicher bist mit der Berufung: Ich glaube, wenn man wirklich eine Berufung hat, dann sollte man ihr auch nachgehen. Aber wenn man sich nicht sicher ist, ob das wirklich die Berufung ist, dann sollte man eines tun: Sich Zeit lassen. Denn wenn es deine Berufung ist, dann ist sie es auch morgen noch oder in ein paar Monaten.

Du zweifelst, so wie ich dich verstanden habe, vor allem, weil dir andere Menschen vom Burnout erzählen. Erstens denke ich, dass auch viele Psychologen mit Burnout zu kämpfen haben. Zweitens ist das Entscheidende, um einen Burnout zu vermeiden, mE, dass man auch immer nach sich selbst sieht. Sich also nicht aufopfert, sondern ehrlich und offen sich eingesteht, wo die eigenen Grenzen sind, wann man Ruhe braucht und sich überfordert. Dazu gibt es aber Mittel und Wege.

Du neigst offenbar generell zum Helfenden... ich möchte dir nichts unterstellen, nur dich ganz Allgemein ein bisschen anstoßen, mal nachzusehen, ob du nicht auch einen Helferkomplex hast. Das ist wohl die wichtigste Voraussetzung, den Burnout zu vermeiden: Warum genau möchtest du anderen helfen? Gibt es da irgendeinen Mangel in dir selbst, den du eigentlich versorgen müsstest? Willst du dich für andere aufopfern, damit du endlich mal Anerkennung kriegst? [Nochmal, bitte, Silesia, versteh mich nicht falsch, ich möchte dir das alles nicht unterstellen. Ich glaube einfach, wenn du ganz ehrlich zu dir bist, dann könntest du dir einiges an Problemen ersparen.] Tja, und wenn das nciht so ist, wenn du einfach nur in dir selbst ruhst und mit dir im Reinen bist und dir einfach das Zusammensein mit Kindern Spaß machst und du dich auch ganz ganz ehrlich nicht ausgenutzt fühlst, dann... werde doch ruhig Tagesmutter, wenn du das gerne möchtest :kiss4:

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Hallo Räubertochter, nein nein, ich verstehe schon was du meinst und es bringt mich nur weiter, vielseitige Meinungen zu lesen.
Ich habe ganz bestimmt ein Helfersyndrom, allerdings nur bei Zielgruppen, die ich gern habe oder sogar liebe (Kinder/engste Freunde). Ausnützen kann man mich generell schlecht, denn ich bin ein sehr stolzer Mensch und weiss mich und meine Lieben zu schützen. Daher halte ich selbst auch ein Burnout-Syndrom bei mir für unwahrscheinlich, weil ich zuviel Eigenliebe habe, um mich selbst zu vergessen! ;)

Ja, ich lasse mir Zeit. Muss ich sogar, denn das nächste Seminar zur Tagesmutter beginnt erst im Jänner!
Das, was mir im Leben intuitiv zugekommen ist, war bisher immer absolut richtig.
Ich habe das Gefühl, hier wird es genauso...

Alles Liebe, Silesia
 
Also ich habe das Glück, in meinem Beruf auch meine Berufung gefunden zu haben.
Mein Ding war es schon immer zu heilen, zu lindern, Nähe zu geben. Darum bin ich Krankenschwester und auch glücklich damit. Manchmal sind die Umstände im Krankenhaus etwas nervig und manche Tage sind wirklich mühsam, aber das gehört wohl dazu. Vielleicht mache ich mich eines Tages in dem Bereich auch selbständig, mal sehn... :rolleyes:

Ich kann nur sagen: TU`S! Riskiere deine Ausbildung! Wenn es dein Wunsch ist, dann mach es einfach. Es ist super wenn man sich in seinem Beruf auch wirklich wohl fühlt. Du gehst mit einem anderen Gefühl hin und auch wieder heim!

Liebe Grüsse
Elisabetha
 
Hallo Silesia,
wie waers mit einem Kompromiss?
Die Ausbildung zur Tagesmutter ist bestimmt ziemlich kurz, d.h. du koenntest diese Taetigkeit schon sehr bald ausueben.
Dann wirst du auch schnell merken, ob es dir ueberhaupt Freude macht, neben deiner eigenen Tochter noch andere zu betreuen.
Ich stelle mir das als Knochenjob vor und auch nicht einfach.
Kann es sein, dass du nach einer Moeglichkeit suchst, berufstaetig zu sein und gleichzeitig bei deinem Kind?
Hier im Forum brauchst du das nicht, aber fuer dich selber solltest du ehrlich sein!
Dann wiederum, warum nicht!
Du bist sehr jung und wuerdest hoechstens 3 - 4 Jahre verlieren, schaetze ich, und du waerest dann immer noch jung genug zum Studieren.
Burnout, sicher, und nicht nur das!
Als Tagesmutter waerest du voellig allein mit Kleinkindern, Tag fuer Tag, Jahr fuer Jahr...
Als Studentin und danach mit abgeschlossenem Studium haettest du ein viel interessanteres Leben, kaemest mit ganz anderen Menschen zusammen als immer nur mit Muettern von Kleinkindern - ohne diese schlecht machen zu wollen!
Herausforderungen koennen sehr stimulierend sein und dem Leben Schmackes geben.
Deine Tochter bleibt nicht immer klein!
Du wuerdest also als Tagesmutter ziemlich kleine Broetchen backen, wieder ohne dass ich diesen Beruf schlecht machen moechte.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass er von den meisten Frauen als Notloesung ergriffen wurde.
Sie haben selber kleine Kinder, wissen nicht, wohin mit ihnen, wollen sich auch nicht von ihnen tagsueber trennen und die Ausbildung ist schnell geschehen!
Andere Frage: Hast du ueberhaupt dein Abi?
Was sagt dein Partner dazu?
Wenn er in einem Steakhaus arbeitet (las ich gerade), hat er wahrscheinlich selber nicht studiert, stimmts?
Vielleicht moechtest du ihm nicht den Rang ablaufen, um die Beziehung im Gleichgewicht zu halten?
Was sagen denn deine Eltern?
Sagtest du nicht mal, sie seien beide Akademiker?
Generell gefaellt es Eltern nicht, wenn die Kinder weniger anstreben als sie selber. Sie sehen es als selbstverstaendlich an, dass diese genau so viel, wenn nicht mehr auf die Beine stellen als sie.
Dies sind ein paar Gedanken von mir zu deiner Situation.
Helfersyndrom hin und her, das Leben ist verdammt lang, und 40 Jahre Tagesmutter mit immer anderen Kleinkindern?
Du bist sehr frueh Mutter geworden, lass das aber nicht alles andere in deinem Leben bestimmen!
Du sagtest mal, du haettest sehr viel Geld, stimmt das?
Wenn ja, koenntest du doch alles wunderbar regeln.
Ein paar Stunden am Tag gute Betreuung schaden keinem kleinen Kind, in 1 1/2 Jahren kaeme deine Tochter sowieso in den Kindergarten, dann in die Schule.
Du haettest sie in keinem Fall dein Leben lang immer um dich.
So, jetzt hab ich genug gesabbelt!
Zum Schluss noch:
Denk langfristig, auch wenn Kurzfristiges einfacher und bequemer scheint...

Bijoux
 
Silesia schrieb:
Guten Abend allerseits!

Was ist anstrebenswerter:
Ein Job der den Allgemeinvorstellungen entspricht, oder seiner Berufung nachgehn?
Ist es wichtig, dass eine Friseurin die Lehrabschlussprüfung ablegt, obwohl ihr mitten in der Ausbildung bewusst wird, dass sie schon immer Krankenpflegerin werden wollte?
Ich stehe momentan an einer beruflichen Kreuzung und weiss nicht, wo ich abbiegen soll...
Es zieht mich von meinen ursprünglichen Zielen weg, hin zu einer Tätigkeit, die viele ein bisschen herabsetzen (weil selten...?!)

Was meint ihr?
Gibt es Berufung, der man nachgehen muss?


Die Berufung ist wichtiger als alles andere. Bei mir war es so, dass ich erstmal Kohle verdienen wollte um alleine leben zu können. Dann habe ich mich weitergebildet, in dem Beruf den ich erlernt hatte - aber wirklich gerne habe ich meinen Job nicht gemacht. Ich habe gut verdient und war froh, wenn ich abends aus dem Büro raus war. Als befriedigend habe ich meinen Beruf nie empfunden. Im Gegenteil. Ich mußte immer mit den selben Leuten auskommen, die Routine machte den Job dann auch bald langweilig.

Dann, nach der Geburt meines Sohnes habe ich eine Pause gemacht. Habe mich orientiert, habe als Selbständige gearbeitet, mich dann entschlossen, nochmal was zu lernen, habe ein Fernstudium absolviert, mir einen Halbtagsjob gesucht, der mich und mein Kind versorgen konnte und mich dann langsam auf eigene Füße gestellt, in dem Job, der mein Traumjob ist. Und es hat geklappt - trotz wiedrigster Umstände, trotz blöden Mitmenschen, trotz Durststrecke - die Berufung kann sogar ein Arbeitslebend erfüllend machen. Zu diesem Resultat bin ich gekommen.Ich würde nie mehr einen Job machen,nur um zu überleben. Ich habe meinen Teilzeitjob stundenmäßig auf ein Minimum reduziert und dafür meine selbständige Tätigkeit aufgestockt. In Kürze werde ich meinen Angestelltenstatus ersteinmal aufgeben und mich beurlauben lassen. So habe ich immer noch eine kleine Sicherheit, die ich irgendwie brauche und kann mich in meinem neuen Beruf weiter entwickeln.

Seither geht es mir viel besser. Die Tage sind natürlich härter, die Organisation ist größer - zumal ich mein Kind zu versorgen habe - mein Glück ist es, dass ich mein Kind bei mir haben wenn ich arbeite - wenn er Lust hat, denn meine Zeit teile ich mir selber ein.

Mach das, was Deine Berufung ist, wenn Du wirklich willst, dann schaffst Du es auch und wenn Dein Gefühl bei der Sache gut ist: Zieh sie durch, egal wie die Meinung anderer ist. Du must zufrieden sein. Denke auch mal dran, dass so manch einer neidisch auf entschlossene und mutige Menschen reagiert.....


Ich drücke die Daumen und denke an Dich! Erzähl doch mal, wie Deine Berufung aussieht.

July
 
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Liebe Silesia,

ich denke, Beruf ist immer Berufung. Ob es einem Spass macht oder nicht, ist eine andere Sache. Wenn es keinen Spaß macht, fühlt sich der Berufene halt berufen, etwas zu tun, was ihm keine Freude bereitet.

Du bist doch in der tollen Situation, dass Du weißt/spürst, wo es Dich hinzieht. Das ist mehr als so manch`anderer von sich sagen kann. Folge Deinem Herzen, - sage ich. "Schlimmer" als eine subjektiv falsche oder subjektiv richtige Entscheidung ist es, gar keine Entscheidung zu treffen.

Alles Gute

Katarina
 
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