Arbeit - Weiterbildung abbrechen? Ich weiß nicht mehr weiter

Also ich sag jetzt was dazu, ohne die Karten zu beachten, das haben die Personen vor mir schon so schön gemacht.

Die letzten Monate waren energetisch für uns alle richtig ätzend und schwer. Lockdown, Homeoffice, Homeschooling und die ganze Familie 24/7 an der Backe haben sind nicht lustig (so gar nicht!!)
Arbeiten + Kind + Ausbildung sind heftig viel Stress, wenn noch eine Beziehung dazu kommt, die Energie saugt, statt gibt - GAU.
Ich kenne dich nicht, ich erinnere mich aber noch daran, wie es mir ging, alleinerziehend mit Baby, Masterstudium, Nebenjob, eine neue Partnerschaft die mir so viel Energie geraubt hat und ich nie unterstützt wurde (als wir beide krank zuhause lagen, kam der Werte Herr nicht mal auf die Idee zu fragen ob er uns Lebensmittel vor die Tür stellen soll, wenn er schon durch den Ort fährt um Freunde zu besuchen...,zum Beispiel).

Ich hab so oft an aufgeben gedacht - war am Ende. Doch dann habe ich meine Energie in die Ausbildung gesteckt, in meine/unsere Zukunft. Du hast schon so viel von der Ausbildung gemacht, jetzt aufgeben ist doch doof ;-)
Man weiß nie, ob man ne Prüfung besteht - ich hatte immer tolle Noten in Deutsch, Einserschülerin. Am Tage der Matura hatte ich von der Früh weg Migräne und musste ein Triptan nehmen, um überhaupt die Augen aufmachen zu können. Ich bin in die Prüfung, top vorbereitet. Hab durchgehalten. Hatte zwei Rechtschreib und einen Komma-Fehler und hab einen 3er bekommen. Weil ich auf die triptane sehr verwirrt denke und Migräne mich mental lähmt. - ich hab ziemlich wirr geschrieben. Untypisch meiner "normalen" Leistung.
Aber zur Not gibt es ja Nachholtermine.

Ich denke, was dir klar fehlt ist eine klare entscheidung FÜR ODER GEGEN das eine oder andere. Du hast viele Optionen, bist aber bei keiner voll dabei.

Im übrigen wäre ich ohne meinem Studium nicht da, wo ich jetzt bin - ich habe zwar kein Praxiswoissen, aber das lerne ich gerade "on the job".

Aber um vollständig zu antworten:mein Weg war nie straight, ich habe viele Umwege gemacht und auch mal ein Studium abgebrochen, oder einen Job nur sehr kurz gemacht. Und auch wenn das nur kurz oder abbrüche waren, ich habe davon wissen mitgenommen, das mir heute hilft: nämlich "was kann ich gut/nicht gut, was liegt mir (nicht), was WILL ich (nicht)" und natürlich das ein oder andere verstohlene Blickchen hinter die Kulissen in anderen Bereichen oder Branchen :)

Also auch wenn du abbrichst, du wirst Wissen und Erfahrung mitnehmen. Wenn du weiter machst, wirst du später denken" lustig wars nicht, aber ich hab gelernt zu was ich fähig bin"

Finde raus, wohin du willst. Und welcher (um) weg dich da hinbringen könnte.
 
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@flimm

Mitgenommen an wissen habe ich einiges, verloren sehe ich es in dem Sinne nicht. Mir fehlt nur noch Die Zeit (Minimum die 5 Monate) um es richtig "drauf" zu haben. Und diesen Druck halte ich nicht mehr stand. Die Angst nicht zu bestehen kommt noch dazu.

Möglichkeiten in den nächsten 30 Jahren gibt es noch genug, aber nur für die Gehaltserhöhung mich "kaputt zu machen" um letztendlich vielleicht gerade so zu bestehen, ist es mir nicht wert.

Zudem bin ich mir nicht sicher, ob mir die Arbeit dann noch liegt, in der Abteilung, in die ich versetzt werde.

Mit Lust hat es weniger zu tun. Ich stehe seit langem nur noch unter Strom und sehe irgendwie keinen Erfolg - auf dem Papier. Im Köpfchen allerdings schon. Profitiert habe ich alle mal von der Weiterbildung.

Ich kann mein Chaos nicht richtig sortieren.

Und die Ungewissheit, was weiterhin passiert . Das ist es immer bei mir. Damit kann ich nicht umgehen. Weiß auch nicht, wie ich das Gefühl ablegen oder händeln kann.

Ich danke dir ganz herzlich für deinen Beitrag!

mein Post zielte einzig darauf ab, das du eine Entscheidung für dich treffen musst.
Deswegen habe ich dir einige Seiten im Blatt (die ich dort sehe) aufgezeigt.
(eben wie du schaffen kannst-lag auch im Blatt-, und welche vorraussetzung du hast.)

der einzige Schritt den du gehen musst ist, dich klar entscheiden,
und dann die Konsequenzen der Entscheidung tragen.........da kommst du ja nicht drumrum.
ich gehe davon aus du hast schonmal eine erfahrung das etwas nicht klappte, wenn du jetzt abbrichst, bestätigt sich diese erfahrung und setzt sich tiefer,


also du hast ein Kind, Job, lange Fahrzeit, Alltag, Haushalt...und niemanden der dich unterstützt oder keine ruhige Zeit zum lernen.
ich frage dich jetzt, geh in dich und überlege, was dir am meißten Spass macht (und ja, Lust hat viel mit der Erfolg einer Weiterbildung zutun).
und zusätzlich wie du deine Zeit besser konzentrierter managen kannst.
Oftmals wird viel Zeit damit verbracht Dinge zutun die man als Aufgabe sieht, die einen aber Energie absaugen. Sich selbst unter Druck setzen ist so eine Aufgabe.

Wenn es NUR die Weiterbildung ist die dir zuviel ist, und du sie nicht mehr willst, dann fälle deine Entscheidung.
dann bist du zufrieden mit dem was du hast.

aber aus welchem Grund hast du die Weiterbildung begonnen?
 
@Wintersonne86

Ich danke dir für deine tollen Worte und das Teilen deiner Erfahrungen!

Supergau trifft es derzeit bzw. Die letzten Monate ganz gut. Ich finde nicht mehr die Ruhe, besonders nicht in mir selbst. Das wiederum spiegelt sich im Alltag.

Mir ist das Familienleben wichtiger als alles andere und meine Ziele werde ich , wie du so schön sagtest, auch durch Umwege erreichen.

Was mir fehlt ist die Zeit.

@flimm

Als ich für die Weiterbildung ausgewählt wurde, war ich mega glücklich (waren mehrere 100 Bewerber).

Allerdings wurde nach ca. 4 Monaten gesagt, dass wir uns ein Prüfungsfach selbst aneignen müssen von 400 Unterrichtsstunden. Dies ist tatsächlich bei der Organisation der Weiterbildung untergegangen. Da dachte ich schon "oh weia". Da hat man 20 Monate für einen Lehrgang, der eigentlich 36 Monate umfasst und dann bekommt man noch mehr an Zeit abgezogen für noch mehr Input. Zumal 6 Wochen keine 400 Unterrichtsstunden entsprechen.

Dann kam zudem Corona. Wir wurden 6 Wochen freigestellt für das Selbststudium und ich konnte es nicht nutzen, da ich im Homeschooling war. Von den 6 Wochen vielen zudem 4 Wochen in die Ferien. Hort natürlich geschlossen.
Es ist einfach utopisch gewesen, dies zu bewältigen.
Das meinte ich auch, dass ein Felsen nach dem anderen vor die Füsse gelegt wurden.

Ziel war es, besseres Gehalt, bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Trotz Abbruch, würde ich meine Ziele erreichen, würde sich dann aber über Jahre (je nachdem, welche Stellen ausgeschrieben werden) erreichen.
Da ich aber von meinem Gehalt auch so gut leben kann, kann ich mit der Entscheidung gut leben, es abzubrechen und zu schauen, was auf mich zukommt. Vom Stressfaktor kann es defintiv nicht schlimmer werden als jetzt.

Je mehr ich hier schreibe, desto sicherer bin ich mir und fühle mich dadurch schon Stück für Stück besser.

Ich danke euch allen!
 
das sehe ich auch so,
es fehlt die Zielsetzung die von Innen kommt.

... wenn du diese Fortbildung willst, wirst du sie bis zum Schluss durchziehen; wenn du diese Fortbildung nicht willst, dann beende sie. Im Zwiespalt zu hängen kostet dich mehr Energie, als mit der Fortbildung mitzugehen, und eine Routine zu entwickeln.

Es kann dir hier keiner die Absolution geben, noch die Versicherung, dass du es schaffst (falls du das wolltest).
 
Hallo ihr Lieben :)

Ich habe mich am Freitag entschieden, abzubrechen.

Was soll ich sagen, ich bin mehr als positiv überrascht.

Heute wurde ich mit offenen Armen in meiner alten Abteilung begrüßt. Man freut sich, dass ich wieder da bin, es sei viel zu tun.

Mir wurde sofort ein Homeoffice Arbeitsplatz angeboten und ich soll schon in eine neue Tätigkeit Stück für Stück eingearbeitet werden, die auch die gleiche Vergütung hat, die ich nach Abschluss der Weiterbildung gehabt hätte. Die Einarbeitung erfolgt in einem humanen Tempo, was dieses mal auch zu bewältigen ist.

Ich kann es noch immer nicht glauben!

All der Stress, die Magenschmerzen wie weg gezaubert!

Ich danke euch recht herzlich für eure Hilfestellung, bleibt alle gesund!

Liebe Grüße
 
Ja super :thumbup: das freut mich sehr
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@Ruba84 , dass dich deine so gut dafür liegenden Karten nicht belogen haben.
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