Ab wann ist man Esoteriker?

Ich finde, ein Esoteriker ist jemand der gewisse Zusammenhänge verstanden hat und sein Leben danach ausrichtet..
Rudolf Steiner präzisiert und führt nach dem im Beitrag 42 von mir Zitierten weiter aus: "Einem Menschen, der durch diese Seelenerlebnisse zur Geheimwissenschaft geführt wird, dem eröffnet sich durch diese nicht nur die Ansicht, daß er für gewisse Fragen seines Erkenntnisdrangs die Antwort finden werde, sondern auch noch die ganz andere, daß er zum Überwinder alles dessen wird, was das Leben hemmt und schwach macht. Und es bedeutet in einem gewissen höheren Sinne eine Schwächung des Lebens, ja einen seelischen Tod, wenn der Mensch sich gezwungen sieht, sich von dem Übersinnlichen abzuwenden oder es zu leugnen. Ja, es führt unter gewissen Voraussetzungen zur Verzweiflung, wenn ein Mensch die Hoffnung verliert, daß ihm das Verborgene offenbar werde." aus: Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, Charakter der Geheimwissenschaft, S.45
 
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Gibt vieles was man im Wald so entdecken kann.
so jetzt bin ich abgeschweift totall vom Thema
Es ist Esoterik, wenn es dem entspricht, was Rudolf Steiner im Zitat des Beitrags 42 sagt. Sonst ist es ein Schwelgen in eigenen Gefühlen, das mit Esoterik verwechselt werden kann. Aber es kann einen ersten Anfang bedeuten, wenn im Sichtbaren der Natur des Waldes ein übersinnlich Verborgenes erahnt wird.
 
Werdender gibt mir das Thema in der Rubrik Esoterik und Beruf für diesen Thread vor:


Ab wann also ist man ein Esoteriker? Muss er Heilsteine sammeln, an Homöopathie glauben oder mit Schutzengeln liebäuglen? - Ab wann also ist man Esoteriker, ab wann nur?
Oberflächlich betrachtet: Sobald man in sich geht, um Antworten zu finden.

Eigentlich: Sobald man kein Bedürfnis mehr danach hat, die gefundenen Antworten als Weisheiten feilzubieten.
 
"Den Weg zur Geheimwissenschaft kann jeder Mensch in dem für ihn geeigneten Zeitpunkte finden, der das Vorhandensein eines Verborgenen aus dem Offenbaren heraus erkennt oder auch nur vermutet oder ahnt, und welcher aus dem Bewusstsein heraus, daß die Erkenntniskräfte entwickelungsfähig seien, zu dem Gefühl getrieben wird, daß das Verborgene sich ihm enthüllen könne." aus: Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, Charakter der Geheimwissenschaft, S.45
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Ab dem Zeitpunkt, ab dem man entdeckt, daß es jenseits des Alltäglichen noch etwas anderes gibt..

Das war meine Antwort auf deine Eingangsfrage....ich finde, ich habe es gut auf den Punkt gebracht...;)
 
Eigentlich: Sobald man kein Bedürfnis mehr danach hat, die gefundenen Antworten als Weisheiten feilzubieten.

- ? -

"In sich gehen" - ja, das ist ein esoterischer Weg.

Aber welcher authentische(!) Esoteriker sollte jemals das "Bedürfnis" haben, seine in sich gefundenen Antworten als "Weisheiten - feilzubieten"? -

Feilbieten kann man nur erworbene oder durch praktisches Handeln erzeugte Dinge.

Wirkliche Erkenntnisse sind Weisheiten. Aber das Bedürfnis, diese feilzubieten, hat der, dem sie aus seinem Inneren heraus zukommen, niemals. Vielmehr ist er darauf bedacht, sie wie einen wertvollen Schatz zu hüten und sie vor den gierigen Blicken und Händen der Feilscher, Wucherer und Schmarotzer zu schützen. Nur "Sachverständigen" und Gleich-Gesinnten werden sie anvertraut und nur solchen gelingt es, den Besitzer zu durch-schauen und seinen Schatz zu ent-decken. Und auch wenn es unter diesen finstere Gestalten gibt, die danach trachten, den fremden Schatz zu missbrauchen und zu vermarkten, so würde es auf keinen Fall der Schatzmeister selber gewesen sein, der sein eigenes intimes Heiligtum geschändet und entehrt hätte...



 
Wirkliche Erkenntnisse sind Weisheiten. Aber das Bedürfnis, diese feilzubieten, hat der, dem sie aus seinem Inneren heraus zukommen, niemals.
Beim "feilbieten" assoziiert man, dass sie vermarktet werden. Was ist daran schlimm? Wenn ein Wissender/Könnender etwas vermittelt und dafür Geld nimmt, die Mitmacher aber etwas davon haben, also eine Bereicherung erfahren, dann ist das etwas, was ich als oke einordne. Geld gegen Erfahrung finde ich in Ordnung.
Eine andere Frage ist die Geheimhaltung. Früher nannte man das was heute unter Esoterik läuft okkult und okkult heißt verborgen. Aber dass dieses Wissen verborgen ist, ist nicht gleichbedeutend, dass dieses Wissen geheim bleiben muss. Früher war ein solches okkulte Wissen gefährlich, da die Menschen, die es lebetn gefährdet waren. Bis ins 17te Jahrhundert wurden Ketzer und Hexer verurteilt. Deshalb gab es die Geheimorden. Allerdings ist es nicht gewährleistet, dass ein solcher Geheimorden, wie es einige heute noch gibt (Freimaurer oder auch Rosenkreutzer als die bekanntesten) seine Weisheiten behält. Es ist durchaus möglich dass auh in einem solchen abgeschlossenen System die Weisheit verloren gehen kann, wenn durch Ränke und Speziwirtschaft Menschen in der internen Hirarchie aufsteigen, die keine Ahnung haben.

Also ist Geheimhaltung auch kein Garant für Qualität und tieferes Verständnis von geistigen Inhalten. Deshalb hat sich R.Steiner ja auch entschieden, sein Werk öffentlich zu machen. Lediglich die nicht authorisierten Vorträge wollte er nur den Mitgliedern der anthroposophischen Gesellschaft zugänglich machen, was aber irgendwann auch aufgegeben wurde.

Esoterik ist in meinen Augen heute ein Überbegriff für alles, was irgendwie außerhalb der Naturwissenschaft steht, also nicht wissenschaftlich belegt/belegbar ist. Inflationär betrachtet, könnte man auch sagen, jeder der hier im Forum schreibt, fühlt sich auf irgendeine Weise der Esoterik verbunden. Vom Wortbegriff her ist es ein "nach innen gehen", also etwas sehr subjektives, weg vom Objekt. So betrachtet wären bestimmte Handlungen wie Pendeln nicht esoterisch, da es eine äußerliche Handlung ist. Vor allem dann, wenn diese Handlung mechanisch ausgeführt wird, also nur die Bewegung des Pendelns wichtig ist, anstatt dass Wert auf eine bestimmte Einstellung/Zustand des Pendlers gelegt wird, was das esoterische, also nach innen gehende wäre.

LGInt
 
Das war meine Antwort auf deine Eingangsfrage....ich finde, ich habe es gut auf den Punkt gebracht...;)
Ich bin nicht darauf eingegangen, weil das Nichtalltägliche ja auch wieder alles Mögliche sein kann, das nicht das Verborgene im Offenbaren sucht. Man muss das anders zum Ausdruck bringen, es sucht ein Verborgenes im Alltag vielleicht als eine Varietät des Alltäglichen oder es reicht in eine Form der Exzentrik hinein. - Was kann das alles nur sein? Vielleicht die Idee eines Swingerclubs, die geboren wird aus allerlei sozialen Verhältnissen, die eine gewisse Freizügigkeit erlauben. Auf diese Weise werden quasi verborgene Bedürfnisse wach und offenbaren sich.
 
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Beim "feilbieten" assoziiert man, dass sie vermarktet werden. Was ist daran schlimm? Wenn ein Wissender/Könnender etwas vermittelt und dafür Geld nimmt, die Mitmacher aber etwas davon haben, also eine Bereicherung erfahren, dann ist das etwas, was ich als oke einordne. Geld gegen Erfahrung finde ich in Ordnung.
Eine andere Frage ist die Geheimhaltung. Früher nannte man das was heute unter Esoterik läuft okkult und okkult heißt verborgen. Aber dass dieses Wissen verborgen ist, ist nicht gleichbedeutend, dass dieses Wissen geheim bleiben muss. Früher war ein solches okkulte Wissen gefährlich, da die Menschen, die es lebetn gefährdet waren. Bis ins 17te Jahrhundert wurden Ketzer und Hexer verurteilt. Deshalb gab es die Geheimorden. Allerdings ist es nicht gewährleistet, dass ein solcher Geheimorden, wie es einige heute noch gibt (Freimaurer oder auch Rosenkreutzer als die bekanntesten) seine Weisheiten behält. Es ist durchaus möglich dass auh in einem solchen abgeschlossenen System die Weisheit verloren gehen kann, wenn durch Ränke und Speziwirtschaft Menschen in der internen Hirarchie aufsteigen, die keine Ahnung haben.

Also ist Geheimhaltung auch kein Garant für Qualität und tieferes Verständnis von geistigen Inhalten. Deshalb hat sich R.Steiner ja auch entschieden, sein Werk öffentlich zu machen. Lediglich die nicht authorisierten Vorträge wollte er nur den Mitgliedern der anthroposophischen Gesellschaft zugänglich machen, was aber irgendwann auch aufgegeben wurde.

Esoterik ist in meinen Augen heute ein Überbegriff für alles, was irgendwie außerhalb der Naturwissenschaft steht, also nicht wissenschaftlich belegt/belegbar ist. Inflationär betrachtet, könnte man auch sagen, jeder der hier im Forum schreibt, fühlt sich auf irgendeine Weise der Esoterik verbunden. Vom Wortbegriff her ist es ein "nach innen gehen", also etwas sehr subjektives, weg vom Objekt. So betrachtet wären bestimmte Handlungen wie Pendeln nicht esoterisch, da es eine äußerliche Handlung ist. Vor allem dann, wenn diese Handlung mechanisch ausgeführt wird, also nur die Bewegung des Pendelns wichtig ist, anstatt dass Wert auf eine bestimmte Einstellung/Zustand des Pendlers gelegt wird, was das esoterische, also nach innen gehende wäre.

LGInt

Mit Geheimhaltung meine ich schlichtweg Wertschätzung und Wahrung. Keinem Weinliebhaber und -kenner fiele es im Traum ein, einen Alkoholiker, der nur nach dem Alkohol lechzt, in seinen gepflegten Keller zur Verkostung eines edlen Tropfens einzuladen...
 
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