Wir müssen alle mal Sterben

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Sterben ist meist ein schwieriger Prozess, so ähnlich wie eine Geburt und es ist in unserem Kulturkreis leider ein tabuisiertes Thema. Ich finde es schade das Menschen , die sich im Sterbeprozess befinden oft alleine gelassen werden, Freunde und die Familie sollten im Idealfall eigentlich eine Begleitung sein und es fehlt einfach an spiritueller Dimension, die Menschen sinnvoll leitet und sicher über die Schwelle führt, wie es beispielsweise in Kulturkreisen mit buddhistischer Prägung üblich ist.
Das Leben ist ebenfalls ein schwieriger Prozess. Mir fällt dazu ein alter Spruch ein, den ich als Kind gehört habe: "einen Spruch will ich dir nennen, doch den Sinn wirst du erst später erkennen. Am Baum des Lebens hängen keine süßen Kirschen, sondern harte Nüsse".

Wer in der Lage ist, sein Leben zu leben, mit allen Höhen und Tiefen, der wird auch in der Lage sein, das Sterben nicht als Höllenqual zu empfinden, sondern als wichtigen Teil des Lebens anerkennen zu können.

Ich selbst habe in meinem Leben schon solche Schmerzen gehabt. Sollte ich irgendwann einmal im Sterbeprozess ebenfalls solche Schmerzen haben, weiß ich, wie ich damit umgehen kann - und die Schmerzen loslassen kann, obwohl da "gerade etwas irreparabel kaputt geht".

Es ist im Endeffekt wie mit allem: Man muss lernen, loszulassen. Das ist ein Prozess, der sich durch das ganze Leben hindurch zieht. Man lässt Lebenspartner los, man lässt Besitztümer los, man lässt Arbeitsstellen los, man lässt Freunde oder Familienangehörige los... es geht darum, zu lernen, loszulassen. Nicht festzuhalten. Weder an Besitztümern, noch am Leben, wenn es eigentlich gerade zum Ende kommen will.

Es geht darum, zu vertrauen, dass alles seinen Sinn hat, auch wenn man den Sinn nicht direkt erkennen kann (oder will...).
 
Sterben ist meist ein schwieriger Prozess, so ähnlich wie eine Geburt und es ist in unserem Kulturkreis leider ein tabuisiertes Thema. Ich finde es schade das Menschen , die sich im Sterbeprozess befinden oft alleine gelassen werden, Freunde und die Familie sollten im Idealfall eigentlich eine Begleitung sein und es fehlt einfach an spiritueller Dimension, die Menschen sinnvoll leitet und sicher über die Schwelle führt, wie es beispielsweise in Kulturkreisen mit buddhistischer Prägung üblich ist.

Als Kind habe ich meinen Uropa sterben sehen, ich war bis zum Schluss mit dabei, er war ein sehr spiritueller Mensch, aber nicht gläubig im Sinne von Kirchengläubigkeit.
Die Lichterscheinungen die er sah konnte ich ebenso sehen, erst waren es kleine Lichtfunken, die herumschwirrten, die dann größer wurden wie Kugeln und am Ende leuchtete der Raum, aber es war kein physisches Leuchten, es ist schwer zu beschreiben.

Natürlich war es auch traurig, aber schon damals gab es für mich die Gewißheit einer spirituellen Ebene, zumal ich das ja selbst sehen und erleben konnte gab mir und ihm dieses Erlebnis Trost und Frieden.
Heute würden wir sagen, da waren Engel oder seine Spirits, wie man es auch nennen mag, da ist etwas geschehen was sich nicht mit der Ratio erklären lässt.

Die Begleitung sei es durch Priester, Schamanen oder Heiler ist ja in jeder Kultur üblich, es sollte auf jeden Fall eine Person sein, die nicht diese spirituelle Ebene verhöhnt oder in Frage stellt, sondern die genug eigene spirituelle Erfahrungen gesammelt hat, um die Angst den Sterbenden zu nehmen und möglichst selbst keine oder wenig Ängste hat, welche die Begleitung stören könnte.
Ich glaube nämlich, dass Ängste für den Sterbenden ein echter Störfaktor darstellen können, ob es eigene Ängste sind, oder die Angst der Angehörigen.
Je mehr das materielle Weltbild im Vordergrund steht, desto mehr Ängste tauchen auf und viele quälen sich ganz unnötig deswegen und der Sterbeprozess zieht sich dadurch so hin.

Regierungen sind übrigens immer sehr bemüht Ängste unter den Untertanen zu schüren, ob Krankheit oder Tod, denn jemand der angstfrei ist, oder zumindest relativ angstfrei ist, kann nicht mehr manipuliert werden, deswegen gehört Angst global zu den größten Machtinstrumenten.
 
Man kann sich der Angst stellen
Ich finde es ist sehr wichtig sich seiner Angst zu stellen. Sie gehört schließlich zu mir.

Nur darf ich dabei nicht die Übersicht verlieren und nach geben, dass die Angst mich gefangen hält.

So kann ich sehen, dass es auch andere Wege gibt.

Was das Sterben betrifft denke ich da an Fallada und seinen Roman "Jeder stirbt für sich allein".

So ist es auch.
 
Sagen in erster Linie die, die sich mit der Thematik Sterben nicht auseinander setzen. Bei denen es ein Tabu ist und deswegen halt:
Wir müssen alle mal sterben

Ja werden wir

Doch wie? Wenn man im Sterben liegt, sagt man solches nicht.
Weil Sterben alles andere als Einfach ist um im Sterben liegend lapidar sagen zu
Naja, müssen halt alle mal sterben.
Von einem schwer Kranken oder Sterbenden kommen solche Worte nicht.
Der Gedanke ans Sterben erzeugt Ängste.
Wirft man das Wort Sterben ein, kommen als Erstes die Assoziationen
Scherzvoll, Leidvoll, Qualvoll
Fragt man, wie möchtest du sterbe kommt als Antwort: Ich will eingach nur ein Einschlafen und nicht mehr Aufwachen.
Das ist aber nur den wenigsten vergönnt.

Wir müssen Alle mal Sterben

So einfach ist es Nicht

Es gehört einiges mehr dazu

wir müssen alle mal sterben, mag sicherlich so dahin gesagt sein,

aber deswegen muss Mensch deswegen nicht Angst vorm sterben haben,
ich kenne einige die ich begleitete, die zwar Anfangs , bei Todesnachricht, eher Angst hatten aber als sie sich damit befassten sich lösten und somit friedlich einschlafen konnten.
und doch kam auch dieser Satz darin vor bei ihnen,

also will sagen, wenn man direkt im Sterben liegt lassen viele nur los und gehen dann freiwillig.
 
Jede Phrase hat ihre Zeit im Erleben.
Will heißen, für einen Menschen, der noch nicht bereit ist, sich noch nicht befasst hat, ist
es ein Schlag ins Gensicht, wenn man ihm mit so einem Satz kommt.
Diese Angst ist so .. unaussprechlich - nichts kommt dem gleich.

Bis zur Akzeptanz des Unausweichlichen braucht es Zeit.
 
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Was das Sterben betrifft denke ich da an Fallada und seinen Roman "Jeder stirbt für sich allein".

Das habe ich auch schon dreimal selbst miterlebt - dass das Diejenigen selbst so wollten und wohl für sich auch "brauchten" -um dann auch gehen zu können.

Vater, Mutter, beste langjährige Freundin - vor der Todesstunde rundum jemand da und anwesend gewesen und am Bett gesessen.

Der kurze Moment - wo man die Toilette benutzen musste - war dann da der gewählte Moment, um den Körper zu verlassen.

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