Hi,
mein vater ist vor einen Monat an Lungenkrebs gestorben.
Da ich noch zu Huase wohne und er dort auch verstorben ist weil es sein Wunsch war hab ich das alles Mitbekommen.
Kurz bevor er jedoch verstorben ist bin ich schnell raus weil ich es nicht ertragen konnte.
ich war von der ganzen Familie die die sich zusammen gerissen hat und die ganze Sache eher logisch betrachtete.Ich denke mir mal dies ist auch ein Selbstschutz.Ich möchte garnicht mit der Sache konforntiert werden.Ich hasse es darüber zu reden .Ich gehe auch nicht gern auf den Friedhof .bei der Beerdigung hab ich mich wieder zusammengerissen.Also verdräng ich alles gut und möchte wie schon erwähnt garnicht damit konforntiert werden.
Meine Mutter ist da anders sie redet immer wieder davon und hat auch im Wohnzimmer ein Altar mit Fotos eingerichtet.Eben war dort ein neues Foto was als ich es betrachtet habe unerträglich für mich war und ich dann auch weinen musste.Bin ich normal???Oder kann das Verdrängen mich krank machen???wie sieht ihr das?
Hallo Firstlove,
so hab ich es gemacht, genau wie du. Ich konnte 15 Jahre lang nicht das Foto meines Vaters betrachten, der plötzlich starb, als ich 22 Jahre alt war. Immer krampfte sich mein Herz zusammen und die Tränen schossen mir heraus. Das passte nicht zu meiner Lebenseinstellung "Ein Indianer kennt keinen Schmerz". Das hat mir geschadet und wie ich inzwischen erfahren habe, wird die Seele des Verstorbenen festgehalten und kann nicht in den Frieden gehen. Wie man richtig trauert, wüsste ich auch gern. Ich denke, das ist individuell, jeder hat da sein eigenes Programm, was hilft. Auf jeden Fall muss Zulassen des Schmerzes und der Tränen dabei sein. Sich nicht deswegen schämen. Lernen, die Entscheidung zu gehen, respektieren und sich für die gemeinsame Zeit bedanken. In Liebe bleibst du mit deinem Vater verbunden.
Ich fühle mit dir und wünsche dir viel Trost.