(...) wenn ein mann wie eine frau fühlt und denkt grenzfall der möglichen homosexuelität..was eine frau nicht kann (...)
Also aus meiner Sicht kann ich das nicht beurteilen, denn ich stehe schon irgendwo zu meiner Biologie. Nur von der Wesensart bin ich eher verspielt, mit ner gehörigen Portion Naivität, sehr zartfühlend und sensibel. Ob das nun unbedingt Eigenschaften einer Frau sind, weis ich nicht. Frauen sind zumeißt ja in ihrem Leben eher zurückgesetzt und lassens dann völlig unpassend in Auswüchsen als Emanzen ab - da würd ich ein gehen! Ich hingegen bin da eher twinkisch, mir gefällt die spielerische Unterwerfung, das kann aber eine Frau nicht geben. Es hätte auf mich nicht die Wirkung als wenn ein Mann das tut. Zudem wissen gleichgeschlechtliche Partner exakt von einander, wie der andere "tickt", bei einer Frau gäbs da bei mir immer sowas wie ein gewisses, großes Fragezeichen. Da ich jedoch keine Frau bin, kann ich es auch nicht nachempfinden.
Diese Denkweise war auch nicht immer so bei mir. Es war und ist eine lange Entwicklung von einer heterosexuellen Ausrichtung zu einer homosexuellen Ausrichtung zu springen. Das ist ein Vorgang, bei dem sich die ganze Psyche umkrempelt. Frauen, die ich früher mal begehrenswert fand, da ist heute gar nichts mehr von übrig. Da reizt mich nichts. Es ist aber auch ein Ausbrechen aus Vorgaben und Normen. Früher war ich da sehr pingelig, dieses oder jenes trägt man als Mann nicht oder dieses oder jenes ist zu weich gespühlt. Natürlich muß es irgendwo passen und darf nicht grotesk wirken aber diese Einschänkungen habe ich als Hemmnisse nicht mehr und wenn mir eine Damenuhr gefällt dann trage ich sie, denn bei meinen dünnen Ärmchen brauch ich mir da auch nicht ne Kirchturmuhr drummtüddeln, nur weil die für "Männer" ist. (schrecklich sowas!)
Was ich allerdings nicht mache, ist nasal zu sprechen oder wie Lilo Wanders durch die Gegend zu ziehen - da würd ich eher von der nächsten Brücke springen! Es ist manchmal der Hauch, der das gewisse Extra bringt, so zu leben, wie man vom Wesen her ist und nicht vorzugeben, was man sein will aber nicht ist. Denn dann wirkts grotesk. Das ist genauso wie mit aller Gewalt witzig zu sein worüber nicht mal mehr der Commedian selbst drüber müde lächeln kann. Die Mischung machts ... ich bin vom Wesen immer irgendwo ein Kind geblieben, vom körperlichen und der Ausstrahlung kann ich solche Experimente ebenfalls machen - es paßt. Sonst würd ich mich in die hinterste Ecke verkriechen, denn eine auf jung gequälte Tabakruine will wohl keiner sehen ...