was genau ist ein "karma"?

Hallo Victor,

Karmische Bindungen sind oftmals Versprechen, die man sich in einem zurückliegenden Leben gegeben hat, die über den Tod hinaus wirken.

Streng betrachtet ist die Bezeichnung karmische Bindung dafür allerdings falsch, wenn ich mich exakt am Denksystems „Karma“ orientiere. Ich verwende diesen Begriff aber trotzdem weiter...

Ein Versprechen, dass man sich gibt, das mit dem Tod abgeschlossen ist, bewirkt keine karmische Bindung, es ist z. B. das typisch Versprechen, am Traualtar: „...bis das der Tod uns scheidet...“ – hier ist die Haltbarkeitsangabe dabei... Wie schon gesagt; dies findet seinen Abschluss mit dem Tode. Die Erfinder dieses Rituals scheinen an Reinkarnation gedacht zu haben...

Ein anderes Versprechen, was auch sehr häufig gegeben wird ist z. B. das typische: „...ich will Dich immer lieben...“, oder „...ich werde Dich nie verlassen...“
Diese Art von Versprechen finden mit dem Tod keinen Abschluss. Diese Versprechen laufen, wenn’s blöde läuft noch tausend Jahren weiter... Normalerweise so lange, bis man sie bewusst zurückgenommen hat.

Es gibt noch eine andere Gruppe karmischer Bindungen – es sind die Bindungen an Gruppen, Familien, Geheimgesellschaften, frühere Meister (im guten und im nachteiligen Sinn) etc, die meistens Schwüre, Gelöbnisse, andere Formen von Versprechen beinhalten. Auch sie wirken solange bis man sich dessen bewusst geworden ist und sie bewusst zurücknimmt.

Liebe Grüße, JohannW
 
Werbung:
Hallo Kinnaree,

Zitat von Dir:
„...Wenn du nicht an Schwerkraft glaubst, gibt es auch keine Schwerkraft...“

Newton, der sich intensiv mit Gravitation beschäftigte, hatte eine interessante Fragestellung, nämlich die, ob eine Apfel, der vom Baum fällt auch dann ein Geräusch des Aufpralls erzeugt, wenn nichts und niemand da ist, der es wahr nimmt...

Vielleicht kennst Du auch moderne wissenschaftliche Vorstellungen, nach denen es nur sehr wahrscheinlich ist, dass ein Apfel zu Boden fällt...

Ich denke, dass die Schwerkraft eines unserer grundlegendenden Konstrukte wie Raum, Zeit und Materie ist. Die wir als Ordnungssysteme brauchen, ähnlich wie Karma.

Der Glaube an die Schwerkraft in uns ist so grundsätzlich, dass es sicherlich den wenigsten unter uns möglich ist, körperlich einfach davon zu schweben.

Karma ist, wenn ich daran glaube, ähnlich grundsätzlich...



Weiteres Zitat:
Karma ist schlicht das ewige Gesetz von Ursache und Wirkung. Begriffe wie "Schuld, Sühne, Sünde" kommen aus einem anderen Denksystem und haben darin keinen Platz...

Hier bin ich mir durchaus bewusst, dass ich da schnell mal 2 Denksysteme im Rahmen einer Aufzählung miteinander vermischt habe – ich meinte damit: Unabhängig davon dass ich an das Gesetz von Ursache und Wirkung glaube, gibt es Karma, wenn ich mich aus den anderen Glaubenssystemen nicht lösen kann.

Es mag Dinge geben, die Gesetz von Ursache und Wirkung heißen, und damit implizieren, dass es da etwas gibt, was absolut wäre.

Letztlich läuft es aber darauf hinaus, dass alle Denksysteme auf axiomatische Systeme aufgebaut sind. Axiomatische Systeme sind per eigener Definition, zumindest so wie ich sie auslege Glaubenssysteme.

Ich erlaube mir (kann in meinem Beitrag „Reinkarnation, Karma Geister“ nachgelesen werden) soweit zu gehen, das ich die moderne Physik als Glaubenssystem bezeichne – da wird es Dich sicherlich nicht verwundern, dass da auch ein sogenanntes Gesetz von Ursache und Wirkung, genannt Karma, kaum besser abschneidet.

Bei Denk- und Glaubenssystemen mit Absolutheitsansprüchen – geht ja aus dem Wort Gesetz hervor – bin ich immer geneigt mich zu wundern, da ich die Schöpfung nach meiner Erfahrung für relativ und relational – nicht hierarchisch - halte. Natürlich bin ich mir bewusst, dass für die Schöpfung kein Glaubenssystem angemessen ist.

Liebe Grüße, JohannW
 
Zurück
Oben