Hallo Sonnenmond.
"Eigentlich habe ich es ja gespürt, irgendwie gewusst", ist häufig die Erkenntnis nach einer Sitzung. Es hat eben eine andere Qualität, wenn das Innerste "auf dem Tisch" liegt und jemand anders es beschreibt, erklärt und vertieft.
Auf jeden Fall, genau so ist es. Denn während ein Anderer vertieft, durchdenkt man sich auch selbst erneut. Manch einer schafft das vielleicht auch im Stillen und für sich alleine, doch Gedanken, die im Kopf bleiben, behalten nicht selten etwas Wässriges und Verstricktes. Allein sich verbal auszudrücken, hilft daher oftmals schon dabei, etwas mehr Struktur zu gewinnen. Und wenn dann das Gespräch ein Gutes ist, d.h. wenn anregende Fragen dafür sorgen, sich selbst zu prüfen, wenn Dinge gesagt werden, die man vorher vielleicht noch nicht bedacht hat, und wenn man sich in den Figuren und Szenen der Karten wiederentdecken kann... dann kann das wirklich bahnbrechend sein.
Die zentrale und immer diskutierte Frage: "Kommt die Zukunft nicht ganz von alleine? " Ironisch beantwortet: "Na klar!" ABER wie???
Das ist, was von allgemeinem Interesse ist. Das Ob, das Wann und das Wie. Um durch diese Absteckungen das Gefühl zu haben, restlos die Kontrolle zu behalten und von nichts überrascht werden zu können.
Manches Mal mag es vielleicht nützlich sein, um die Tendenzen der Zukunft zu wissen, damit vorab schon etwas unternommen werden kann. Andererseits stellt sich die Frage, inwieweit der Betreffende das überhaupt noch könnte, hat sich ihm die eher negative Botschaft doch schon eingeprägt. Man versucht ihm zwar schon vorher nahe zu bringen, dass es soweit nicht kommen soll, dass es auch nicht dem Sinn des Kartenlegens und dem Anliegen der Karten entspricht, sich auf etwas zu versteifen, aber... diejenigen, denen das freundschaftliche, vertraute Gefühl zu den Karten fehlt, weil sie nicht selbst damit hantieren, laufen automatisch Gefahr, mehr die potenzielle Bedrohung als den Ratschlag zu sehen.
Zudem muss man auch bedenken, dass manche Erfahrungen, die wir als negativ einstufen würden, höchst wichtig zu machen sind. 1. Um etwas über sich selbst, Andere und überhaupt die Zusammenhänge im Leben zu erfahren. Wenn man stets die Möglichkeit hätte und auch stets von ihr Gebrauch machen würde, sich vor Unangenehmem zu schützen, dann fehlen essentielle Erfahrungen, die zu mehr Selbsterkenntnis führen. Man bliebe dann zwar vielleicht ein behüteter, aber unverständiger Mensch. 2. Können sich aus negativen Ereignissen konkret Positive ergeben, Beispiel: man verliert den Job, doch findet vielleicht nur so endlich zu seiner Berufung; wo eine Tür zugeht, geht eine Andere auf.
All das will beherzigt werden, wenn man über das Thema der Zukunft nachdenkt und dazu legt. Und das kann einfach nicht jeder. Es hat nicht jeder Vertrauen in den Flusslauf des Lebens. Das ist, was es so heikel für einen Kartenleger macht...
Darf ich fragen, wie du es für dich siehst? Zunkunft als unabänderlich?
Ich sehe das so wie du. Manches soll vielleicht so kommen, ist bestimmt, ich weiß es nicht, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir das Meiste, wenn nicht eben alles, in der eigenen Hand haben. Es ist unsere Aufgabe wie unsere Freude, das Leben aktiv zu gestalten.
Gruß,
Nahash