Der Tod wurde im EU-Raum oftmals tot-geschwiegen (wie witzig selbst die Formulierung). Es wird nicht viel darüber geredet und praktiziert. Ich habe in einer der schlimmsten Geriatrien in Berlin gearbeitet und Sterben gehörte da zum Allltag. Da habe ich am Freitag noch einen weinenden Alten getröstet, der jede Woche meinte, das ihn doch seine Tochter nächste Woche besuchen würde. Das halt jede Woche. Niemals hat ihn seine Tochter besucht.
Und am Montag fand ich im Waschraum eine Liege, wo was sonderbar Hartes drunter lag. Ja, das war der Olle, der lag da, weil im Leichenkeller nicht mehr genug Platz war. Das ist und war die Realität. In vielen anderen Ländern werden die Toten geehrt, gefeiert. Da wird der Tod begrüßt, gerade in Zentralamerikanischen Ländern. Da wird in Freude des Toten gedacht, da wird der Tod zelebriert und willkommen geheißen. Da sterben die Alten auch selbstverständlich zuhause, wird die "letzte Hand" gehalten.
Da kommt dann auch der Pfarrer und gibt die letzte Ölung, wie auch hier vor dem Ende des letzten Jahrhunderts. Inzwischen wird das alles "steril" gehalten. Der "Alte" soll gefälligst anonym im Altersheim sterben, allein und ohne "eigenen Stress", wir wollen damit nichts mehr zu tun haben. Wir wollen einfach nur die Nachricht bekommen und dann kotzen wir noch aus, weil wir die ganze "Abwicklung" am Ar*** haben und den Stress der verwaltungstechnischen Dinge, etc.