Wißt Ihr das Problem ist:
als östlicher Buddhist wird man schon jung bewusst.
Daher macht man sich eben viele Gedanken ganz einfach nicht. Nicht so, wie "wir" oft hier im Westen.
Das östliche Bewusstsein ist von unserem absolut verschieden. Es ist ruhig. Es beherrscht Angst und kontrolliert die Gedanken und die Emotionen.
Usui werdet Ihr ja wohl als Meister anerkennen. Er hatte dieses Bewusstsein.
Und dieses Bewusstsein ist doch nun das, wohin Ihr strebt. Ihr wollt nicht werden wie Usui: aber Ihr wollt mit dem Geistheilungssymbol Euren kranken westlichen Geist heilen und zum Natürlichen Grossen Frieden gelangen. Dem Ziel jeder östlichen Betrachtung. Daß der Gedanke endet.
Wenn der Gedanke geendet hat, ist da keine Angst. Genauso: wenn die Angst geendet hat, ist da kein Gedanke mehr.
Es ist individuell, wie man nun den eigenen Weg hin in diese Gedankenruhe, in den "Grossen Geist" geht.
Überall, auf der ganzen Welt, wird es so erklärt: es gibt einen grossen Geist, und es gibt Deinen. Laß Dich los, nur für den Moment. Und dann wird Dein Geist aufgehen in den Grossen Geist. Sei nicht "kleinlich", wörtlich. Richte Dich auf und Deinen Geist aus (auf Reiki) und werde still. Dann ist der Geist geheilt - für den Moment. Du musst halt sehen, ob Du diesen Zustand ausdehnen kannst.
Es ist das Choku Rei, das nun dafür verantwortlich ist, daß sich die Energiekanäle im Körper öffnen. Die Inder nennen sie nadis, die Chinesen Meridiane, wir kennen sie als die Flußrichtungen der Lymphe im Gewebe an den anatomischen Körperstrukturen vorbei. Gleichzeitig als die Wege, uns von der Mitte des Körpers, dem Solarplexus aus, zu strecken wie ein dreidimensionaler Stern oder wie eine Sonne.
Diese Kanäle, die von der Peripherie in das Innere des Körper führen, werden durch spiralisierende Energie geöffnet. Das ist so im Taichichuan, im Yigong, im Yoga, in der Kampfkunst - allüberall, wo mit Energie gearbeitet wird ist es so, daß sich Energie durch die Bahnen spiralförmig hindurchzwirbelt, wenn der Wille mitfliesst. Und daher sieht das Choku Rei eben so aus, wie es aussieht: wie ein Wirbel.
(Der Trick ist eben, das Visualisieren des Symbols zu lernen, es zum Drehen zu bringen und sich so einen dreidimensionalen Visualisierungsraum zu erarbeiten. Dann klingt das Symbol, es macht einen Ton. Dann wird während der SPIRITUELLEN PRAXIS REIKI irgendwann auch das Erleben des Körperraumes so plastisch wie der visualisierte Raum und dann spürt man keine Energie mehr, es sei denn sie fliesst. Und daher entsteht eine subjektive Wahrnehmung eines "Gebens".)
Reiki ist nicht zum Konsumieren da, und auch nicht zum beliebigen Verteilen. Lernt Ihr eigentlich nichts aus dem Konsum von Legenden?
Als Anfänger ist Usui herumgegangen und hat Reiki unterrichtet. Jedem. Das bedeutete, daß er mit den Menschen meditiert hat und ihnen die Hände aufgelegt hat. Er soll auch sozialarbeiterisch tätig gewesen sein und dafür gesorgt haben, daß die Leute wieder eine anständige Arbeit finden.
Der Lohn, den er geerntet hat, war jedoch Null. Denn er stellte fest, daß die Menschen sich von ihm behandeln lassen und sich von ihm helfen lassen, daß sie jedoch nicht bereit waren, selber Verantwortung für sich zu tragen.
Er schwenkte daher um und gründete eine Schule. Er hat wie jeder, der so beginnt und ein sogenanntes Studio aufmacht, mit einem Menschen begonnen, und bis zum Ende seines Leben hatte er nur eine Handvoll Menschen in Reiki ausgebildet. Die Einweihungen waren dabei ein klitzekleiner Teil eines lange lange gegangenen, gemeinsamen Weges.
Diese Einweihungen sind zu einem Mythos geworden. Die Spirituelle Praxis Reiki ist darüber leider vollkommen in Vergessenheit geraten. Diese ist natürlich zutiefst damit verbunden, geistig zur Ruhe zu kommen und in die eigene Energie zu kommen. Sich selber zu finden.
Reiki ist also ein Mittel zum Zweck - nicht mehr. Es ist keine Religion, man muß nicht dran glauben - der Buddhismus wird ja auch vom Christentum eher nicht als Glaube anerkannt, sondern er selber bezeichnet sich als die Wissenschaft des Geistes. Er ist kein Glaube, er ist Wissen. Und der Glaube daran.
Und ich glaube nicht daran, daß man dieses Ziel des Reiki einfach so über dan Haufen werfen kann zugunsten eines westlichen Verständnisses des eigenen Seins.
Wir hier im Westen haben keine Schutzgeister. So etwas kennen wir nicht. Der japanische Shintoismus ist voll davon. Usui kannte also für sich keinerleie spirituelle Angst.
Reiki ist übrigens auch keinen Hygienelehre. Manche sprechen immer von Reinigung. Das ist eine völlig dämliche Übersetzung.
Es ist keine Reinigung, die da passiert, sondern eine Bewusstwerdung. Diese 21 Tage sind heilig. Im Christentum sind es 3 - es kennt zwar sieben Siegel, aber verortet sie nicht wie der Osten auch im Chakrensystem des Körpers. Von der Essenz, der Zahl her, ist es also letztlich durchaus das Gleiche. Das Problem ist: das Bewusstsein ist ebenfalls gleich. Im Endziel. Und das wissen Viele nicht. Daher gründet man Religionen. Damit mehr Menschen davon erfahren, das Alles Eins ist, bzw. daß sie die wahre Botschaft des Evangeliums hören.
Reiki ist nur ein Mittel zum Zweck.
Wenn Du Angst hast und meinst Dich schützen zu müssen, dann gehe logisch vor und nutze die Reikilehre. Sie sagt Folgendes:
Das Symbol Honsha ze Shonen (das ist Japanisch und heisst "Der grosse Geist ist Buddhanatur") öffnet einen Kanal. Zu Dir selbst und Deiner Buddhanatur.
Sprich also einfach in Dir dieses Mantra 3 Mal (oder wenn Du üben willst 21 Mal) und dann bist Du soweit in Dir selber, wie Du in Dir selber im Moment sein kannst.
Und dann mach Dir kurz klar: das Ziel ist, keine Gedanken zu haben. Keine Gefühle. Sondern gleich, wenn Du "Choku Rei" sagst, willst Du spüren, wie die Energie oben in das Kronenchakra eintritt, sich ab dem 2. Halswirbel in die Arme begibt bis zum Herzen und aus den Armen austritt. Mehr willst Du nicht wahrnehmen. Für die Dauer der Behandlung. Halte den Kanal zu Dir selber stets aufrecht. (Nimm Dich wahr, schwätze nicht und fühl nicht rum, würde jeder japanische Meister sagen.)
Am allerbesten kannst Du das üben, indem Du dir selber Fernreiki gibst.
...und nun gibt es heute das Daikomio-Reiki oder so ähnlich, das ist ein Reiki, das in einer einzigen Anwendung alles vermittelt. Energetisch. Natürlich nicht theoretisch - falls es das gibt und nötig ist.
Das Dai Komio bezieht sich auf einen ganz bestimmten Buddhaaspekt. Er nennt sich Daynichi Nyorai. Oder so ähnlich geschrieben. Sprich: Dainitschi nüorai. (ein mantra)
"Dai Komio" stimuliert die Energie dieses Buddhaspsktes in uns allen. Immer wenn wir es sagen. Ich schreibe "in uns allen", weil es nicht zwischen Dir und mir unterscheidet. Es ist eine universale Energie, das heißt sie entsteht durch das Zusammenspiel der Sterne. Und nicht dadurch, was wir uns so ausdenken können, was Reiki sein könnte.
Dadurch, daß sich die Planeten unseres Sonnensystems umeinander herumdrehen - genauer: miteinander um die Sonne - dadurch geschieht eine Energie. Sie entsteht, wird generiert wie durch ein Kraftwerk. Man kann sagen: eine Art Fliehkraft, die in das Äussere des Universums strebt, von seiner Mitte kommend. (Von seiner Mitte? Das wäre im westlichen Gedanken, der imaginäre Ort, an dem der Urknall stattgefunden hat. Im Osten würde man denken: dort, wo er stattfindet. Denn im Geiste kann man ihn ja jederzeit wiederholen.)
Das Dai Komio öffnet das Bewusstsein für diese universale Kraft. Man steht als Mensch mitten unter den Sternen. Jederzeit. Unter einem unglaublich ausschauenden Himmel. (Wenigstens konnte man ihn zu den Zeiten Usuis noch sehen, und Usui war sehr gebildet, so daß er die Sterne kannte und die Sternbilder und wußte, daß das Universum ein Zentrum hat, von dem sich alles entfernt. Dies gibt dem Japaner die Energie der Distanz, die er braucht: er strebt weg. Er sucht Distanz in Riten und Regeln, um sogenannten Aberglauben zu vermeiden. Und will nicht nur haben wir wir. Oft.)
Und mehr ist es nicht. (Meines Erachtens, aber das versteht sich ja nun von selbst, weil es meine Worte sind. Und daher lasse ich es weg. Es sei also ungelesen. Und stattdessen mal ernst genommen: der Ursprung. Und da gibt es Schutzgeister, man muß sich nicht schützen, wenn man wenigstens einen Schutzgeist hat.)
lg
P.s.: Hat man keinen Schutzgeist, muß man sich schützen.
P.s.2: Und dieser Schutzgeist kann man natürlich auch für sich selber sein, wenn man mal ganz ehr-lich zu sich ist.