Hallo Sonja!
Wurde zwar schon soweit gesagt, aber ich möcht's auch nochmal verdeutlichen. Die Praxis besteht erstmal nur in der Bewusstwerdung. Du brauchst kein Medium oder Meditation. Wenn dir im Alltag eine Situation begegnet, die was in dir auslöst, schaue tiefer, schau, was Deine Steckdose zu dem Stecker ist, der da grade bei Dir eingeklingt ist.
Beispiel: Jemand hat eine gute Intuition, erkennt die unausgesprochenen Absichten einer Person, zweifelt aber stets an sich selbst, vertraut sich nicht, weil er sich selbst nicht genug liebt und achtet. Nun begegnet dieser Person eine andere Person, die alles in Analyse niederredet. Person 1 ist gekränkt und sauer auf Person 2, fühlt sich persönlich angegriffen. Tatsache ist, dass Person 2 der Person nur die eigenen Zweifel gespiegelt hat. DAS zu erkennen, ist der 1. Schritt. Muster wiederholen sich oft. Und je schneller Du erkennst - irgendwann IN und nicht mehr NACH der Situation - wo genau es Dich zwickt, umso eher wird die Situation "neutralisiert". Auf einmal erkennst Du, dass Du wieder mittendrin steckst und kannst Dich trotzdem lieben dafür und irgendwann lachst Du drüber, wenn's Dich wieder erwischt und Du brauchst gar nicht mehr drauf einsteigen. Generell ist es wichtig, zu erkennen, dass Du das, was Du an Dir nicht magst, Deine "Fehler", Deine Schattenseiten, nicht einfach wegbekommst. Je mehr Du Dich damit beschäftigst (außerhalb der Situation), umso mehr Energie gibst Du da rein.
Die Kaffetasse wird runterfallen, das kannst Du nicht aufhalten. Die Frage ist nur, wie Du reagierst. Ist der Freund schuld, weil er Dich abgelenkt hat? Ist jetzt die große Trauer angesagt und das Selbstzerfleischen, weil Du ja sooooo dumm bist, dass Dir das passiert? Oder kannst Du sagen " okay, ich war grad nicht bei mir, aber das ist in Ordnung, ich kann micht trotzdem so annehmen, wie ich bin. Und auch wenn das eine schöne Tasse war, öffne ich mich jetzt für die Möglichkeit, eine noch schönere zu finden!" Ich hoff, das war jetzt immernoch verständlich...
Liebe Grüße, Sharii