Ich weiß selber nicht inwieweit ich Normalität da kenne. Es war mal etwas besser in der Pubertät, zumindest außerhalb der Schule. Habe es danach auch immer wieder mal versucht, aber klappte abschließend dann nicht.
Ich würde sagen, dass man es ungefähr so sehen kann, dass ich nie wirklich integriert war, und während man als Kind auch in der Schule mitgezogen wird, selbst wenn man es nicht ist, solange man gute Noten schreibt, ist das danach nicht mehr wirklich so, und dadurch fällt man dann komplett raus.
Insofern, kann teilweise so sein, dass ich auch nicht die Motivation finde, weil ich mich gar nicht in einer gewöhnlichen gesellschaftlichen Rolle sehen kann, bzw. zumindest "fühle" ich es nicht.
Es ist virtuell ganz schwierig, aber ich versuch mal, an ein paar Gedanken anzuknüpfen:
"Normalität", wie du sie dir vielleicht vorstellst, gibt es vermutlich gar nicht.
Es ist ja nicht so, dass "normale Leute" dauerhaft happy mit Freunden und Familie unterwegs sind und daneben noch locker ihre Arbeit und alles weitere hinbekommen.
Mit Freunden hadern, manchmal oder oft niemanden sehen wollen und (zeitlich) können, immer mal wieder Stress mit der Familie haben - das ist eher normal und ich kann nicht selten nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die aus diesen sozialen Strukturen aussteigen (aus unterschiedlichsten Gründen), denn das hat nicht nur Nachteile.^^
Vieles, was du beschreibst, ist heftig, aber wer von uns kann schon beurteilen, aus welcher Stimmung heraus du schreibst und welche Situationen du nicht beschreibst.
Absolut jeder kann sein Leben so beschreiben dass andere vor Neid platzen und auch so, dass andere vor Mitleid in Tränen ausbrechen - und beide Beschreibungen sind "wahr".
Letztendlich kommt es auf die eigene Persektive an.
So wie ich verstanden habe, befindest du dich in einem kompletten Abhängigkeitsverhältnis, zumindest mit deiner Mutter (?).
Dein Bruder hat es geschafft, sich daraus zu befreien? (er hat eine eigene Wohnung und eine Arbeit, so wie ich verstanden habe)
Wenn du das nicht gemacht hast, dann liegt die Erklärung auf der Hand, dass die Situation so, wie sie ist, dir auch Vorteile bietet?
Letztendlich fällst du die Entscheidungen in deinem Leben und wenn es für dich angenehmer ist, weiterhin bei deinen Eltern zu leben, dann ist das so.
Du erwähntest, du habest eine Sozialphobie und ggfs. einen Asperger - das kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
Die Asperger, die ich kenne (und das sind beruflich eine ganze Menge), können das, was du kannst, überhaupt nicht und haben auch kein Interesse daran, z.B. das, was du im Forum schreibst ... das schaffen noch nicht einmal viele "Normalen".
Du bist emotional und dabei reflektiert, kannst super "mitschwingen" und nimmst "Zwischentöne" wahr, die virtuell bei den meisten untergehen.
Jetzt begebe ich mich auf noch unsichereres Pflaster und behaupte, dass die langjährigen User, die dich virtuell gut kennen, gerade deswegen oft verägert über dich sind, weil du gefühlt "könntest", wenn du nur "wolltest".
Wenn man so lange in Abhängigkeit lebt, dann wird die Angst, was in einem anderen Fall alles auf einen zukommen könnte, vermutlich irrational groß?
Vielleicht kommen auch etliche Interventionen von deiner Mutter, die ein Interesse daran hat, dass es so bleibt, wie es ist und die dir zusätzlich Angst machen vor "dem da draußen"?