Selbsterkenntnis ist die beste Erkenntnis. Sag mal, antwortest du dir immer gleich selbst? Du scheinst Selbstgepräche zu lieben.
Nicht notwendigerweise, nur wenn ichs eilig habe.
Das ist ja bestens, wenn du das Verachten für mich übernimmst.
Ja. Die Selbstverachtung spür ich wenigstens.
Wieso kommt es, dass ich doch noch ein bisschen Neid raushöre?
Fragst du mich oder dich selbst? Du hörst den Neid heraus, nicht ich. Zweifellos kenn ich den Neid und erinnere mich daran. Sonst könnte ich den Unterschied nicht bemerken. Und eins darf ich sagen - Es war echte Arbeit, den ein wenig in den Griff zu bekommen
Normalerweise sind die "Alleshaber" nicht neidisch auf die Besitzlosen, sondern es ist umgekehrt. Bescheiden leben, abgetragene und unmoderne Klamotten tragen ist vielleicht gar nicht so schlecht, es macht das Leben unkompliziert.
Naja, ganz so unkompliziert - ich weiß nicht recht - sich von einem Monat zum nächsten wurschteln is nicht immer unkompliziert.
Hier viellecht könnte bei diesem oder jenem "Alleshaber" etwas Neid aufkommen, weil alles zu haben und dieses Alles beizubehalten und zu verwalten manchmal ganz schön stressig sein kann.
Siehst du, also kein Grund für mich neidisch zu werden. Aber ich sag nicht, dass ich völlig Neidfrei bin, gell .... also ein wenig hab ich dann und wann schon mit dem Neid zu raufen. Aber nicht wenns um Besitz geht .... eher die schönen Künste betreffend. Oder die Körperbeherrschung der Shaolin .... und solcherlei. Das erwähn ich jetzt nur um mir den Heiligenschein der Neidfreiheit zu entfernen. Aber es wird besser - ichbin auf demWeg der Besserung.
Und noch was ganz kurz: Ich bin kein genereller Arbeitsverweigerer. Aber ich hab eben schlechte Karten gezogen und keine echten, guten Qualifikationen. Zudem auch schon ein wenig in die Jahre gekommen und hab früher auch schon mal gern schwerer zugegriffen und auch vor dem Dreck keine Angst. Nun, derart gibts viele. Ich bin irgendwie sozusagen Ausschußarbeitskraft und hab nicht so die große Wahl am freien Arbeitsmarkt. Muß irgendwo nehmen was grad im Trend liegt und angeboten wird an niedrigqualifizierten Tätigkeiten. Gestern is mir wieder ein Inserat untergekommen - schließlich schau ich ja regelmäßig nach Jobs, gell - "SCHÄDLINGSBEKÄMPFER GESUCHT!" stand da. Da gehts drum Ratten, Tauben und Kakerlaken nachzustellen und sie zu ermorden. Was soll ich machen? Soll ich den Job annehmen, wenn sie mich wollen? Oder soll ich auf mein Gewissen hören, das mir sagt, töte diese Ratten nicht. Das ist ja wie die Arbeit eines Auftragskillers. Ein anderer entscheidet wann etwas zur Plage wird und ein anderer macht dann den Drecksjob. Übernimmt das Töten. Es ist nicht immer einfach für eine Ausschußarbeitskraft doch auch die muss es geben, denn die Karrierepyramide läuft nach oben hin spitz zu und da haben eben nicht alle Platz. Das ist mal so; auch das ist keine Ursache für Neid. Wer sich gern die Mühe macht und herumrangelt der soll sich raufmühen. Wer nicht will, soll die STraße fegen oder meinetwegen auch gar nichts tun. Aber die Frage liegt mir wirklich am herzen. Soll ich ein Rattenmörder werden? Ich will nicht wirklich töten was ich nicht esse. Das macht irgendwie keinen Spaß. Vielleicht vergift ich mich ja selber bei dem Job. Das wär dann ein echter Beitrag zum Gemeinwohl

Womit wir bei den Seuchen wären, die durch Ratten übertragen werden was aber eindeutig in einen anderen Thread gehört.
W.K.