Hi Morgan!
Das ist ein Thema mit dem ich mich gerade intensiv beschäftige, da mir klar geworden ist, dass es Ängste sind die Entwicklung aufhalten. Ich bin da auch definitiv schon weitergekommen. Vielleicht kann ich Dir ein paar Infos geben. Erst einmal: Jeder hat Angst bis auf ein paar wenige Erleuchtete ;-)
Viele spüren diese Angst nur in gewissen Situationen, sonst ist sie oft mit einem mehr oder weniger schweren Hintergrundrauschen vergleichbar, das mehr oder weniger leicht überdeckt werden kann. Damit sind wir Menschen fast dauernd beschäftigt.
Wichtig zu wissen ist, dass eigentlich jedes negative Gefühl Angst ist, sei es Scham oder auch Trauer und Wut. Jedes Gefühl wird getragen von Gedanken und ruft umgekehrt die entsprechenden Gedanken hervor. Deshalb ist es so leicht ab einer gewissen Intensität in eine Angstschleife zu geraten aus der man nicht mehr so schnell herauskommt. Oft hat man Angst vor sehr profanen Dingen wie einer Prüfung. Das erledigt sich dann von selbst, wenn die Prüfung überstanden ist oder wie auch immer einfach zeitlich bewältigt. Ist die Angst eher diffus und nicht so greifbar ist das Problem gleichzeitig größer.
Ok, das sind alles Dinge die man weiß oder nicht. Interessant ist ja wie man die Angst besiegt oder besser gesagt auflöst. Morgan, Du fragst nach einem Ritual um sie wegzuzaubern. Das kenne ich nicht indem Sinne, aber ich möchte betonen, dass das was ich hier poste sich simpel anhört, aber es Dir durchaus scheinen kann, als ob Du damit Deine Ängste wegzauberst. Ein Problem ist, dass man vieles gar nicht beginnt, obwohl man glaubt das es helfen könnte, eben weil es lange zu dauern scheint bis sich die ersten Besserungen zeigen, aber ich habe da wirklich andere Erfahrungen gemacht. Es besserte sich bei mir sofort und verbessert sich weiter, bis hin zu Momenten großer Freiheit, die die meisten vermutlich gar nicht kennen. Dieses subtile Gefühl... "Eigentlich ist doch alles ok, aber irgendwas stimmt nicht" ist dann weg.
Es gibt eine Technik, die eigentlich simpel ist... Ich will aber erst mal erklären, wie man sich am besten verhalten sollte, wenn man gerade Angst empfindet.
Angst ist wie gesagt ein Gefühl, aber wenn man das Gefühl in seiner Reinheit fühlt merkt man dass nicht die physische Emotion ist, die das Problem ist. Es sind die Gedanken. Kommt man in eine Situation die bei einem persönlich Angst auslöst, z.B. weil man eine Spinne sieht oder was auch immer wird man unbewusst. Man hat einen Film vor Augen und das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Oder denkt man an die anstehende Prüfung laufen Filme ab, wie es sein wird wenn man versagt oder seinen Freunden sagen wird, das man noch ein Jahr Schule wiederholt oder die Uni doch abbrechen will weil man es nicht mehr schafft. Diese Situationen sind dann so stark, dass man sich oft sagen kann man solle bewusst bleiben und man wird es wahrscheinlich nicht schaffen. Trotzdem ist es gut so bewusst wie möglich zu sein.
Es gibt ein paar Dinge die man sich immer wieder vor Augen führen sollte. Angst ist NIE begründet, denn sie ist IMMER projeziert auf die Zukunft. Was einige nicht wissen ist, dass man Angst niemals wegen eines gegenwärtigen Zustandes empfindet, sondern immer nur, weil man etwas in der Zukunft befürchtet. Sobald man Angst empfindet ist es ratsam sich konsequent das Jetzt bewusst zu machen. Das geht sehr gut über den Körper, indem man ihn intensiv fühlt. Angst ist Denken. Sobald man den Film bemerkt ins Jetzt zurückkehren und bewusst werden, d.h. seine Gedanken erst beobachten und dann "auslaufen" lassen und die Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden. Das sollte man mit einer betont gelassenen Haltung machen. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Dabei geht es um Emotionen. Wenn man Angst empfindet ist das Ablehnung und man schenkt den betreffenden Gedanken jede Menge Energie. Also um Gelassenheit bemühen. Immer und immer wieder. Logisch, dass es v.a. am Anfang noch nicht so richtig klappt und man immer mal wieder in diesen Gedankenkreislauf gerät, aber es ist ebenfalls wichtig, dass man sich selbst ebenfalls mit gelassenem Wohlwollen begegnet. Man wird besser werden und je bewusster man die Angst erlebt, je öfter man diesen Gedanken Gelassenheit entgegenbringt, desto weniger Grund gibt es Angst zu haben und man WIRD immer weniger haben.
So... Eigentlich wollte ich ja zu der Technik zur Bewältigung von Angst kommen. Es geht IMMER um Bewusstmachung. Um eine Annahme des Jetzt und um eine Annahme der Angstvollen Gedanken. Wenn man die Gedanken ins Jetzt zieht, in den Fokus der eigenen Aufmerksamkeit "verbrennen" sie sozusagen. Und das geht ganz leicht. Man denkt an das Thema das Angst macht. Beispiel Prüfung... Man schreibt ALLES auf, was man zu diesem Thema denkt und zwar in Form von Glaubenssätzen. Dazu kann man sich selbst als eine Art inneres Kind vorstellen das endlich erzählt was ihm Angst macht, und jeden Grund weshalb es diese Angst für berechtigt hält. Bei einer anstehenden Prüfungssituation könnte das erst mal sein "Ich habe Angst zu versagen". "Ich habe nicht genug gelernt", "Der Prüfer mag mich nicht", "Ich werde bestimmt einen Black-Out haben" usw. Wichtig ist auch immer der Zeitaspekt, denn viele Gedanken hängen mit früheren Erfahrungen zusammen. Da gibt es sehr allgemeine GS wie "Ich habe nie Glück", "Ich konnte dieses Fach noch nie" usw. Und was allgemein diese Technik angeht, wird wahrscheinlich jeder erst mal denken "Das ist eigentlich zu einfach, als das es viel bringen könnte". Jeden kleinen Gedanken macht man sich bewusst. Jeden Zweifel den man hat, dass das was man tut überhaupt hilft. Jedes Gefühl der Ohnmacht und jeden Impuls sich lieber anderen Dingen zuzuwenden. Alles aufschreiben. Da MUSS viel zusammenkommen. Es sollten möglichst alle Gedanken aufs Papier kommen, die man in der "Film-Situation" denkt und die Angst machen. Klar..... es IST einfach, aber es IST auch wirksam. Wenn man sich da einen Tag mal wirklich Zeit nimmt und es im besten Fall immer mal wiederholt und durchliest in den folgenden Tagen, wird man innerhalb von kürzester Zeit, eigentlich sofort, merken das die Angst nachlässt.
Und das Gute ist "WIE INNEN SO AUßEN"! Das bedeutet, je weniger emotionale Gedanken man Situationen schenkt, die man fürchtete, werden sich diese Situationen immer weniger manifestieren.
Das sind die zwei wichtigen Prinzipien:
"Energie folgt der Aufmerksamkeit"
"Wie Innen so Außen"
Daraus folgt: Alle Gedanken die Angst machen ins Jetzt ziehen, sich bewusst machen damit "verbrennen" und ihnen die Macht nehmen.
Das Innere wird sich ändern, man wird schlicht und einfach positiver und freier denken und fühlen, womit man auch die eigene Realität in dieselbe Richtung verändert.
Man kann die Technik übrigens mit einer Ziel-Affirmation verbinden. Das Prinzip ist, dass man etwas erreichen will und das einzige was dem im Wege steht sind die eigenen negativen GS. Eigentlich dasselbe wie eben, aber man formuliert was man sich wünscht "Ich bestehe die Prüfung". Diesen Satz sagt man sich vor, am besten laut. Dann hört man in sich hinein. Da kommt dann "Ich habe nicht genug gelernt" usw... Im Prinzip genau wie oben.
Ach ja. Habe noch was vergessen. Man sollte sich auch fragen, weshalb man die Angst vielleicht "brauchen" könnte, wo der Sinn der Angst liegt oder lag.
Ich habe dazu schon mal was gepostet:
https://www.esoterikforum.at/threads/14868&page=3
Ich bin von diesem Prinzip so überzeugt, weil es mir geholfen hat und hilft. Ich kenne es selbst noch nicht so lange, obwohl es einfach ist und wahrscheinlich jeder schon mal darüber gestolpert ist, aber jetzt weiß ich auch wieso es hilft.
Morgana, versuch es mal. Ich kann Erfolg eigentlich garantieren ;-)
So, jetzt habe ich mal wieder ein halbes Buch geschrieben. Sollte mal lernen mich kurz zu fassen...
Viele Grüße,
C.