Lösungsorientierte Astrologie

fckw

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Je länger und tiefer ich mich mit Astrologie beschäftige, desto mehr fallen mir einige Dinge auf:

Die Mehrheit der Astrologen geht von der Idee aus, dass durch das präzise erkennen eines Horoskops ein Mensch besser erkannt werden kann oder sich selbst erkennen kann, und dass alleine schon diese Erkenntnis auf irgendeine Weise gewinnbringend ist.

Wie genau dieser Gewinn jedoch zustande kommt, bleibt etwas unklar. Es klingt zwar erstmal sehr logisch, dass wenn ich mich besser erkenne, ich danach - theoretisch - ein freierer oder glücklicherer Mensch werden kann, aber passiert denn das überhaupt mit den Klienten?

Wenn ich sehe, welche Art Fragen die meisten Klienten von Astrologen offenbar haben, dann sind das immer etwa die folgenden:
  • Ich habe da online einen Mann kennengelernt, wird das etwas aus uns?
  • Ich möchte mich beruflich umorientieren, ich hab da schon eine Idee, was soll ich tun?
  • Es geht mir gesundheitlich schlecht, was kann ich tun?
  • Noch ein paar mehr.

An diesen Fragen ist überhaupt nichts falsch (abgesehen davon, dass die erste Frage sehr fatalistisch ist). Aber was mir daran fehlt, ist der Weg zum Ziel. Wenn ich mich durch die Horoskopanalyse (hoffentlich) besser verstehe - ja was passiert denn danach? Dann ist ja noch nichts im äusseren Leben geändert. Vielleicht die innere Einstellung ein wenig, aber da draussen ist immer noch alles dasselbe. Ich will nicht nur Erkenntnis, ich will Veränderung.

[Ein zweites, und subtileres Problem, besteht darin, dass viele Klienten ihr Horoskop einzig durch die Deutung des Astrologen verstehen können. Sie durchlaufen nicht die langwierige Schulung im Horoskopdeuten. Meine Erfahrung ist jedoch, dass man auch sein eigenes Horoskop nur schrittweise versteht - besonders die negativen Seiten. Man muss sich auf den Prozess einlassen. Es ist klar, dass nicht alle Menschen den Wunsch oder die Zeit haben, sich so tief mit Astrologie auseinanderzusetzen.]

Die zentrale Frage lautet also: Wie gelangt eine Person vom Wunsch nach mehr Zufriedenheit im Leben zu echter Erkenntnis, und schliesslich von dort zu nachhaltiger Veränderung, die wirklich zu mehr Zufriedenheit führt?

An dieser Stelle kommt das "lösungsorientierte Coaching" zu Hilfe. Der Coach ist ein aktiver Zuhörer, der mit dem Klienten einen Reflektionsprozess durchläuft. Während ein Mentor aufgrund seiner Erfahrung aktiv Lösungen vorschlagen kann, schlägt ein Coach gar nichts vor, sondern stellt eine Menge Fragen, mit Hilfe derer der Klient sich über seine eigenen Ziele bewusst wird. In einem zweiten Schritt wird schrittweise ein Weg erarbeitet, um die gesetzten Ziele zu realisieren. Das ist harte Arbeit, führt aber - zumindest auf dem Papier - zu nachhaltigen Veränderungen.

Meines Wissens gab es mal einen User @jake in diesem Forum, der aber nicht mehr aktiv zu sein scheint. Er war einer der wenigen, von dem ich den Begriff "lösungsorientierte Astrologie" kenne - offenbar ein Versuch, beide Disziplinen zu vereinen. Hat jemand mit sowas Erfahrung? Der Begriff ist recht präzise definiert, es gibt Ausbildungen zum lösungsorientierten Coach.

Es gibt noch viel zu dem Thema zu sagen, beispielsweise: Kann eine Veränderung überhaupt stattfinden, wenn entsprechende zeitliche astrologische Auslösungen nicht gegeben sind? Und falls nicht, heisst denn das, dass die Person verdammt ist, einfach passiv abzuwarten?

Mich interessiert, ob jemand unter uns Astrologen schon in diese Richtung arbeitet, Literatur kennt, Erfahrung damit hat und so weiter.
 
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Ich finde deine Gedanken vollkommen richtig, lieber @fckw . Die Frage, wie einem die Kenntnis über das eigene Horoskop im äußeren Leben bei der Problemlösung helfen kann, habe ich mir auch schon oft gestellt... bin aber leider noch zu keiner Lösung gekommen. Denn konkrete Lösungswege schlagen einem die wenigsten Astrologiebücher vor - dort heißt es sinngemäß meist nur: Wenn du das Problem erkannt hast, dann mach es anders.

Im Idealfall hätte man als Berufsastrologe also gleichzeitig noch eine Coachingausbildung - Problemerkennung und Lösungsweg als Kombiangebot für die Klienten.

Zum Thema astrologische Auslösungen habe ich eine klare Meinung:
Es gibt noch viel zu dem Thema zu sagen, beispielsweise: Kann eine Veränderung überhaupt stattfinden, wenn entsprechende zeitliche astrologische Auslösungen nicht gegeben sind? Und falls nicht, heisst denn das, dass die Person verdammt ist, einfach passiv abzuwarten?

Man muss nicht passiv abwarten, wenn gerade nicht die passenden Transite zur Verfügung stehen. Sie sind eher wie Rückenwind und Gegenwind: Wenn man z.B. gerade auf Partnersuche ist (der Klassiker), dann findet man bei einem harmonischen Transit vielleicht schneller jemanden, als wenn nichts ausgelöst ist.
Aber nur, wenn man will, man kann den Transit auch ungenutzt vorbeiziehen lassen. Auf mysteriöse Weise beschreiben sie, was gerade am wahrscheinlichsten passieren KÖNNTE, aber nicht MUSS. Wie oben so unten.

Mich interessiert, ob jemand unter uns Astrologen schon in diese Richtung arbeitet, Literatur kennt, Erfahrung damit hat und so weiter.

Da bin ich auch gespannt :)

Lg Stracciatella
 
Guten Morgen, Fckw,


  • Ich habe da online einen Mann kennengelernt, wird das etwas aus uns?
  • Ich möchte mich beruflich umorientieren, ich hab da schon eine Idee, was soll ich tun?
  • Es geht mir gesundheitlich schlecht, was kann ich tun?
  • Noch ein paar mehr.
An diesen Fragen ist überhaupt nichts falsch (abgesehen davon, dass die erste Frage sehr fatalistisch ist)


Eben. Die anderen beiden Fragen sind auf die eigenen Handlungsfähigkeit ausgerichtet. Die erste ist in der Tat fatalistisch. Ich halte sie aus zwei Gründen für problematisch:

a) Sie verkennt die eigene Handlungs- und Entwicklungsfähigkeit. Sowie auch das Entwicklungspotenzial innerhalb einer Begegnung mit einem anderen Menschen. Denn diese Potenziale und Fähigkeiten sind immer da. Aber es sollte auch nicht so fatalistisch beantwortet werden, dass der Fragende den Sack zumacht und sich so Entwicklungschancen beraubt. D.h. Antworten wie "Das wird nix.", "Falscher Mann für dich" sind nutzlos und auch stark einschränkend, was die Handlungsfähigkeit und Entwicklungschancen des Fragenden betrifft.
Ich stelle mir das auch gerade umgekehrt vor. Ein Mann lernt mich kennen, fragt über die Synastrie, ob das passig ist, erhält die Antwort "Nein" und versucht es nicht einmal übers Kennenlernen selbst herauszufinden, ob es passt oder nicht. Voll schade! Würde ich mal sagen.

b) Derartige Fragestellungen, die auf ein konkretes Ergebnis ausgerichtet sind, zementieren ggf. einen Entwicklungsstand, bei dem es an der Zeit wäre, ihn zu überwinden und voranzutreiben.

Ein zweites, und subtileres Problem, besteht darin, dass viele Klienten ihr Horoskop einzig durch die Deutung des Astrologen verstehen können. Sie durchlaufen nicht die langwierige Schulung im Horoskopdeuten. Meine Erfahrung ist jedoch, dass man auch sein eigenes Horoskop nur schrittweise versteht - besonders die negativen Seiten. Man muss sich auf den Prozess einlassen.

Ich hatte, bevor ich mich selbst mit Astrologie angefangen habe zu beschäftigen, zwei Beratungen und nochmal zwei, als ich bereits selbst dabei war. Alles Radix-Analysen mit kurzem Anriss der anstehenden Transite. Aus dieser praktischen Erfahrungen habe ich zwei Erkenntnisse gezogen.
Die Analysen variierten z.T. stark mit den Astrologen. Persönliche (nicht fachliche) Erfahrungen, die astrologische Schule, der eigene Bias spielten eine enorme Rolle. Das ist vielleicht nicht sooo überraschend. Aber - und das ist die zweite Erkenntnis - wirklich nützliche Erkenntnisse, die mich weitergebracht haben, hatte ich erst, als ich selbst mein Horoskop näher unter die Lupe nahm, und auch immer noch dabei bin.

Ich finde hier zwei Punkte ganz entscheidend. Durch die eigene Auseinandersetzung findet auch ein Abgleich statt, mit dem, was man aus seinem Leben kennt und erfahren hat. Die eigene Intuition ist entscheidend und sollte auch von dem Beratenden nicht übergangen werden. Das heißt, der Fragende sollte auch den Raum bekommen, Aussagen zu hinterfragen oder abzulehnen, wenn sie nicht stimmig sind. Oft wird das vorschnell mit Verdrängung oder Nicht-Wahrhaben-Wollen weggewischt.

Heißt aus meiner Sicht, dass Beratung - wenn der Fragende sich nicht selbst mit der astrologischen (oder Karten) Materie beschäftigt - sollte im Dialog stattfinden und auf Augenhöhe. Der Beratende muss dann auch bereit sein, Fragen, Skepsis oder Ablehnung seiner Aussagen anzunehmen und mit dem Wissen über das eigene Leben und der Intuition des Fragenden zu arbeiten.

Die zentrale Frage lautet also: Wie gelangt eine Person vom Wunsch nach mehr Zufriedenheit im Leben zu echter Erkenntnis, und schliesslich von dort zu nachhaltiger Veränderung, die wirklich zu mehr Zufriedenheit führt?

1. Indem keine fatalistischen Fragen gestellt werden und sinnvoll umformuliert.
2. Indem keine fatalistischen Antworten gegeben werden.
3. Indem Antworten als mögliche Lösungen formuliert werden.
4. Indem der Fragende auch seinem eigenen Bauchgefühl folgt und ihm dafür auch der Raum gegeben wird.
5. Indem der Entwicklungsstand des Fragenden berücksichtigt wird. Das kann ich nur über den Dialog herausfinden. Woher soll ich sonst wissen, wie jemand in der Vergangenheit und aktuell sein Saturn-Sonne-Quadrat oder seine Pluto-Mond-Opposition lebt?
6. Indem der Fragende seinen eigenen Entwicklungsstand respektiert und gemeinsam mit dem Beratenden Schritte entwickelt, die er jetzt gerade gehen kann im Rahmen dessen, dass der Fragende über sich hinausgeht, aber sich nicht überfordert.

Es gibt noch viel zu dem Thema zu sagen, beispielsweise: Kann eine Veränderung überhaupt stattfinden, wenn entsprechende zeitliche astrologische Auslösungen nicht gegeben sind? Und falls nicht, heisst denn das, dass die Person verdammt ist, einfach passiv abzuwarten?

Aus meiner Sicht ist das zu fatalistisch. Es gibt von einer recht bekannten us-amerikanischen Astrologin eine Untersuchung zu Konstellationen zum Thema Schwangerschaft. Sie hat die Daten von, ich glaube, ca. 50 Frauen erhoben zum Zeitpunkt der Schwangerschaft und der Geburt und dabei verschiedene astrologische Methoden genutzt. Es gab Häufungen in den Konstellationen, eine gehäufte Beteiligungen von bestimmten Planeten, aber eben noch viel Individualität in den Transiten und Direktionen.
Ich habe das selbst auch mal gemacht mit verschiedenen Frauen aus meinem Umfeld, die Kinder haben. Da war nicht immer H4 oder H5 ausgelöst.
Bei mir selbst habe ich mehrere Lebensbereiche in der Rückschau überprüft. Bei Umzügen war nicht immer H4 und sein Herrscher aktiviert. Umgekehrt hatte ich bei H5 oder H7 Aktivierungen auch nicht immer eine Begegnung oder den Beginn einer Partnerschaft. Bei Jobs war es genauso, egal ob es um markante Probleme oder eine neue Stelle ging. Es passierte mit Transit zu den betreffenden Häusern und ohne.
Ich glaube, dass entsprechende Transite einem Rückenwind geben können und dass einem der jeweilige Lebensbereich dann leichter von der Hand geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
schlägt ein Coach gar nichts vor, sondern stellt eine Menge Fragen, mit Hilfe derer der Klient sich über seine eigenen Ziele bewusst wird. In einem zweiten Schritt wird schrittweise ein Weg erarbeitet, um die gesetzten Ziele zu realisieren. Das ist harte Arbeit, führt aber - zumindest auf dem Papier - zu nachhaltigen Veränderungen.

diesen weg halte ich für den konstruktivsten, weil er eine echte *Ent*wicklung des Fragenden fordert und fördert.
Ich kenne es auch in der Therapie, ein guter Therapeut gibt nichts vor sondern lässt erarbeiten und finden.
Das sind die Fälle wo es tatsächlich Heilung gibt oder eben eine Herausentwicklung aus unguten Situationen.
2/3 der Therapiesuchenden hat laut Aussage meines damaligen Psychiaters keine Therapieerfolge zu erwarten, weil sie auf Antworten vom Therapeuten warten und somit unzufrieden raus gehen.


Ich denke das im astrologische Kontext sowas auch gelingen kann.
 
hat laut Aussage meines damaligen Psychiaters keine Therapieerfolge zu erwarten, weil sie auf Antworten vom Therapeuten warten und somit unzufrieden raus gehen.

Es gibt Therapeuten, die können sagenhaft gute Fragen stellen. Diese Fähigkeit besitzen leider nicht viele. :)

Ich denke das im astrologische Kontext sowas auch gelingen kann.

Denke ich auch. Um oben anzuschließen, die Art der Fragen finde ich viel relevanter als die Antworten.
 
Um erfolgreich bestimmte innere Prozesse zu transformieren oder sogar gegebenenfalls zu heilen, muss man sich diesen inneren Dingen öffnen, dass geht natürlich am besten, wenn man irgendwie darauf aufmerksam gemacht wird. Sich zu öffnen heißt aber auch diese Dinge genauer zu verstehen, je konkreter die Information, desto einfacher wird man das nachvollziehen können. Meistens wird man auf Dinge aufmerksam gemacht, denen man schon gewachsen ist, dass kann dann aber auch dazu führen, dass man sich irgendwo schon diesen Dingen bewusst war. Die Veränderung an sich ist für viele aus ganz bestimmten Gründen nicht nachvollziehbar, weil bei vielen der nötige Impuls zur Veränderung fehlt, und manche auch nicht mal das Bewusstsein dazu haben, dass also zum Beispiel Karten, bestimmte innere Prozesse wiederspiegeln können. Ein weiterer Grund ist aber auch die Orientierungsmöglichkeit, also die Methode.
 
Um erfolgreich bestimmte innere Prozesse zu transformieren oder sogar gegebenenfalls zu heilen, muss man sich diesen inneren Dingen öffnen, dass geht natürlich am besten, wenn man irgendwie darauf aufmerksam gemacht wird. Sich zu öffnen heißt aber auch diese Dinge genauer zu verstehen, je konkreter die Information, desto einfacher wird man das nachvollziehen können. Meistens wird man auf Dinge aufmerksam gemacht, denen man schon gewachsen ist, dass kann dann aber auch dazu führen, dass man sich irgendwo schon diesen Dingen bewusst war. Die Veränderung an sich ist für viele aus ganz bestimmten Gründen nicht nachvollziehbar, weil bei vielen der nötige Impuls zur Veränderung fehlt, und manche auch nicht mal das Bewusstsein dazu haben, dass also zum Beispiel Karten, bestimmte innere Prozesse wiederspiegeln können. Ein weiterer Grund ist aber auch die Orientierungsmöglichkeit, also die Methode.
Muss man wirklich die Dinge verstehen, um sie zu transformieren? Das ist ja eine der Annahmen der Astrologie. Das lösungsorientierte Coaching teilt m.W. diese Annahme nicht. (Es gibt auch lösungsorientierte Therapien, dazu kann ich nichts sagen.) Im lösungsorientierten Coaching wird eigentlich kaum der Fokus auf die Analyse der Situation gelegt, sondern es wird dem Klienten geholfen, ein Ziel zu formulieren, und dieses dann durch bewusst gesetzte Schritte anzugehen.

Ich frage mich, wie beide Ansätze kombiniert werden könnten. Denn ich finde beide nur für sich genommen etwas eingeschränkt. Die Astrologie bietet fantastische Möglichkeiten zur Analyse und Selbsterkenntnis, aber sie ist recht schwach im formulieren von Veränderungsschritten. Das lösungsorientierte Coaching ist hingegen sehr stark auf das Setzen und Erreichen von Zielen fokussiert, und meines Erachtens geht der intrinsische Wert der Selbsterkenntnis, das Entdecken wer ich bin, und warum ich so ticke, wie ich ticke, dadurch ein Stück weit verloren.

Karten (z.B. Tarot) setze ich übrigens nicht mit Astrologie gleich. Nach meiner Erfahrung funktioniert Kartenlegen insbesondere durch das Durchbrechen von Narrativen, indem plötzlich ganz neue mögliche Narrativen aufgezeigt werden. Das ist aber keine echte Analyse der Situation, denn hier wird nichts "analysiert", und es wird mit dem Klienten auch keine schrittweise Lösung erarbeitet. Die Karten bedeuten ja "nichts" oder "alles", und es ist die Person, die ihnen Sinn überstülpt. Man könnte deshalb sagen, dass die Karten eine Sinn-Erschaffens-Maschine sind, es wird ein "Sinn erschaffen". Aber damit sind noch keine Ziele erreicht.

(Streng genommen tun das auch die anderen beiden Ansätze, also die Astrologie und das lösungsorientierte Coaching, aber darauf will ich erstmal nicht hinaus, sonst verlieren wir uns in philosophischen Kleinigkeiten.)
 
1. Indem keine fatalistischen Fragen gestellt werden und sinnvoll umformuliert.
2. Indem keine fatalistischen Antworten gegeben werden.
3. Indem Antworten als mögliche Lösungen formuliert werden.
4. Indem der Fragende auch seinem eigenen Bauchgefühl folgt und ihm dafür auch der Raum gegeben wird.
5. Indem der Entwicklungsstand des Fragenden berücksichtigt wird. Das kann ich nur über den Dialog herausfinden. Woher soll ich sonst wissen, wie jemand in der Vergangenheit und aktuell sein Saturn-Sonne-Quadrat oder seine Pluto-Mond-Opposition lebt?
6. Indem der Fragende seinen eigenen Entwicklungsstand respektiert und gemeinsam mit dem Beratenden Schritte entwickelt, die er jetzt gerade gehen kann im Rahmen dessen, dass der Fragende über sich hinausgeht, aber sich nicht überfordert.
Ich picke jetzte einfach mal Punkt 3 raus: "Indem Antworten als mögliche Lösungen formuliert werden."

Beispiel: Ich erkenne im Horoskop, dass eine Frau vermutlich eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter hat.

Mit dieser Feststellung sehe ich aber nirgendwo eine Lösung am Horizont. Aha, die Beziehung ist schwierig - und jetzt was? Was folgt denn jetzt? Eine mögliche Aktion wäre, dass ich jetzt irgendwelche Dinge vorschlage, beispielsweise Familienstellen zu machen. Oder Mantras zu repetieren. Oder Perlohrringe zu tragen. Aber - und das ist der Punkt - das ist dann ja keine Astrologie mehr! Das ist konkrete Lösungssuche, die weit über die Astrologie hinausgeht. Die Frau kann ja unheimlich viel versuchen, eine Psychoanalyse, die Mutter vor Gericht verklagen, eine Schreitherapie, was auch immer - aber das steht nirgendwo im Horoskop. Klar, in manchen Fällen gibt das Horoskop Aufschlüsse, wie gewisse Dinge "kompensiert" werden können. Ein schwieriger Mond kann vielleicht durch einen guten Aspekt mit der Sonne, also der Vaterbeziehung, kompensiert werden. Aber was soll ich denn jetzt der Person raten? Was genau, soll sie tun? Woher weiss ich als Astrologe, was nun als nächstes folgen soll?

Mir fehlt da immer noch ein Schritt.
 
Das ist konkrete Lösungssuche, die weit über die Astrologie hinausgeht. Die Frau kann ja unheimlich viel versuchen, eine Psychoanalyse, die Mutter vor Gericht verklagen, eine Schreitherapie, was auch immer - aber das steht nirgendwo im Horoskop.

aber könnte da nicht der Mondverlauf, also die Mondprogression helfen...........
aber zuerst geht es darum ob der Radixeigner da überhaupt etwas lösen will......
steigt er mit ein, in dieses Thema,

und dann schauen ob Transite anstehen die soetwas (schreitherapie usw) anzeigen, wie zB Pluto, Uranus transite.

als Coach dürfte ich dann aber nicht sagen, die und die Therapie sondern einfach auf Themen anstossen und somit die Gedankengänge des R-Eigners fordern ,
zB mit was meinst du was geschehen müsste usw.
 
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Ich picke jetzte einfach mal Punkt 3 raus: "Indem Antworten als mögliche Lösungen formuliert werden."

Beispiel: Ich erkenne im Horoskop, dass eine Frau vermutlich eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter hat.

Mit dieser Feststellung sehe ich aber nirgendwo eine Lösung am Horizont. Aha, die Beziehung ist schwierig - und jetzt was? Was folgt denn jetzt? Eine mögliche Aktion wäre, dass ich jetzt irgendwelche Dinge vorschlage, beispielsweise Familienstellen zu machen. Oder Mantras zu repetieren. Oder Perlohrringe zu tragen. Aber - und das ist der Punkt - das ist dann ja keine Astrologie mehr! Das ist konkrete Lösungssuche, die weit über die Astrologie hinausgeht. Die Frau kann ja unheimlich viel versuchen, eine Psychoanalyse, die Mutter vor Gericht verklagen, eine Schreitherapie, was auch immer - aber das steht nirgendwo im Horoskop. Klar, in manchen Fällen gibt das Horoskop Aufschlüsse, wie gewisse Dinge "kompensiert" werden können. Ein schwieriger Mond kann vielleicht durch einen guten Aspekt mit der Sonne, also der Vaterbeziehung, kompensiert werden. Aber was soll ich denn jetzt der Person raten? Was genau, soll sie tun? Woher weiss ich als Astrologe, was nun als nächstes folgen soll?

Mir fehlt da immer noch ein Schritt.

Das ist ein interessantes Thema, das mich auch eine Weile umgetrieben hat. ;)

Wenn die astrologischen Rhythmen anzeigen, dass gerade Innenschau ansteht, kann man das der Person doch sagen und vielleicht ein paar Möglichkeiten dazu nennen.
Anhand der Radix kann man ja oft auch sehen, was eher für jemanden geeignet ist. Und im Gespräch kann man es auch herausfinden, wozu der Mensch tendiert.

Ich denke, ganz allgemein sollte man sich davor hüten, sich zu sehr einzumischen oder alles vorgeben zu wollen, das kann ganz schnell nach hinten losgehen.

Eine astrologische Beratung ist eben nur bedingt ein Coaching.
Ich denke, man tut schon viel, wenn man dem Betreffenden sagt was gerade "dran" ist. Oder was die tiefere Ursache eines Problems sein könnte. Dann weiß er zumindest, dass er sich z. B. gerade momentan eher der Seelenarbeit zuwenden sollte, anstatt beispielsweise ein Geschäft eröffnen zu wollen.

Wie, und ob er das dann macht, ist allerdings alleine seine Sache.
Das sind Prozesse, die ihre Zeit brauchen und denen ich mittlerweile mit dem allergrößten Respekt gegenüberstehe.

Früher wollte ich auch immer möglichst schnell Lösungen finden - für mich und auch für andere.
Heute weiß ich, dass das nicht der richtige Weg ist und ich auch nicht der "Deus ex machina" bin.
 
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