Schönen Abend
Wisst ihr, in letzter Zeit habe ich immer öfter das Gefühl, dass es in meinem Leben um überhaupt nichts geht. Fast jeder Tag verläuft nach Schema-F. Ungern aufwachen, Kaffee trinken und rauchen, fertig machen für die Arbeit, Straßenbahn, arbeiten, noch was einkaufen, Straßenbahn, alleine daheim, mit Freunden telefonieren, fernsehen, Internet surfen, ungern schlafen gehen ...
Das ist kein Scherz, mal abgesehen davon dass ich hin und wieder Freunde besuche tut sich gar nichts bei mir.
Dann habe ich das Gefühl etwas bewegen zu müssen. Doch wenn ich jetzt zB ein Ehrenamt mache, dann nicht weil ich so sozial bin, sondern weil ich darin evtl meinem faden Leben einen "höheren Sinn" geben kann.
Dann sehe ich die Menschen in meinem Umfeld. Die meisten haben Kinder, sind verheiratet, haben ein Haus um das sie sich kümmern müssen.
Außer meiner Arbeit (wo ich auch ersetzbar bin) gibt es in meinem Leben nichts was ich tun muss, nicht wofür ich verantwortlich bin. Lange Zeit habe ich mir mit diversen Verliebtheiten und Affären Schwung in mein Leben gebracht und nun, da mich das nicht mehr freut sehe ich, dass nichts übrig bleibt.
Klar, dass ganze hört sich ganz schön depri an. Doch das ist es nicht, es ist nicht kalt, es ist nicht heiß ... es ist lauwarm.
Vielleicht hätte ich nicht so viele Biografien von Frauen lesen sollen, die in ihrem Leben Großes vollbracht haben. Vielleicht geht es bei mir darum, endlich zu akzeptieren dass ich mittelmäßig bin und auch bleiben werde.