Moral - also ethisches Verhalten - gibt es in allen Kulturen und wird vor allem von den Clanchefs (also weltliche Ebene) oder von den Heilern, Hexern, Zauberern, Schamanen (also geistige Ebene) verbreitet. Und das ist auch oke so, da das Miteinander für jede Gemeinschaft eine Notwendigkeit ist.
Klar, aber Moral und Ethik haben ihren Ursprung in der Evolution, und nicht in Gott. Soziales Verhalten war für unsere Spezies förderlich, und darum sind die Menschen sozial und ethisch, und Weiße Haie zum Beispiel eben nicht. Was ich quasi sagen will, ist dass ich persönlich nicht moralisch bin, weil mir sonst Strafen von Gott drohen, sondern weil es meiner Natur entspricht.
Selbst rein pragmatisch bin ich nicht überzeugt davon, dass Religion moralisch macht, bzw. sie zu mehr sozialem Verhalten führt. Es kann hier und da helfen und an anderer Stelle wieder schaden. Ich denke nicht, dass man hier historisch gesehen einen Gesamtgewinn sehen kann.
Aus meiner spirituellen Sicht kann man natürlich noch sagen, dass alles verbunden ist, insofern schadet man sich irgendwo selbst (wenn man anderen schadet), aber insgesamt wollte ich eben sagen, dass Pantheismus und Atheismus sich hier ähnlich sind, dass sie eben keinen Moralstifter annehmen.
Auch bei Theisten oder sogar MonoTheisten gibt es diejenigen, die sich ins Meer fallen lassen, das sind die Mystiker. Auch geistige Wesen gibt es in jeder kulturellen (Natur-)Religiösen Bewegung. Bei den einen sind es Krafttiere etc. bei den anderen Engel.
Klar, Pantheismus und Theismus können sich überschneiden, gibt auch den Panentheismus. Normaler Pantheismus ist aber wie der Naturalismus bottom-up (Evolution) und nicht top-down (Kreationismus).
Von daher sehe ich keine große Unterscheidung was spirituelle Möglichkeiten betrifft. Lediglich in der Ausübung, der täglichen Praxis und der Veränderbarkeit oder Starrheit mythologisch-geistiger Begebenheiten/Wahrheiten gibt es Unterschiede.
Ja, auch ein Unterschied. Jemand der sich Pantheist nennt, wird nicht uneingeschränkt Religionsgründern oder Gurus folgen. Allerdings halte ich schon viel von Siddhartha Gautama oder Adi Shankara, aber ich habe kein Problem etwas anders zu sehen. Was ich schon sagte, dass sie nämlich auf der einen Seite die individuelle Existenz als zu negativ ansehen, aber auf der anderen Seite den Ausgang aus dieser Existenz als Lösung überbewerten. Es macht nicht wirklich einen Unterschied, falls es überhaupt möglich ist.
Ich kann verstehen, dass die Theisten von den Pantheisten verächtlich betrachtet werden, aber das heißt nicht dass man nur auf eine Art selig werden könnte. Es gibt halt immer und überall die Mitläufer und dann diejenigen, die sich tiefer einlassen (ins Wasser gehen).
Der Punkt ist eher, dass niemand erlöst oder gerettet werden muss. Wir waren, sind und bleiben immer Teil des Netzes. Im Grunde wäre es egal, was Leute und speziell Religiöse tun. Das Problem ist nur, dass sie alle bekehren wollen, oder zumindest Kinder indoktrinieren. Ja, man kann sich damit beschäftigen, muss aber nicht, wenn man zufrieden ist, und kein Interesse an der Beschäftigung mit Spiritualität hat.
Pantheismus ist maximal inklusiv, niemand wird ausgeschlossen. Aber belästigt (oder schlimmer) werden will man/ich eben auch nicht. Und natürlich ist es nicht insofern inklusiv, dass plötzlich alles richtig/zutreffend ist. Es ist unmöglich und macht keinen Sinn, dass alle Religionsgründer korrekt waren, denn dafür unterscheiden sie sich zu sehr, oder schließen sich auch direkt aus. Wobei ja, ich würde auch sagen, dass Mystiker häufig überzeugender sind, egal woher sie kommen.