@evamaira
Ganz ernstes Thema. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie es ist, als blinkendes Wölfchen herum zu laufen. Nicht eine unter vielen zu sein, sondern aufzufallen, wenn ich nur den Raum betreten habe. Das sind schreckliche Erinnerungen und ich konnte mich nie mit meinem „anders“ sein anfreunden. Deshalb meine ich es auch so, wenn ich sage, ich wäre lieber nicht besonders.
Glaub mir, ich habe mehr Mülltonnen und Toiletten von innen gesehen, als man mir jetzt ansieht. Was ich getan habe? Nichts. Ich war immer nur ich selbst. Weich, immer bemüht, empathisch, übersensibel, nie von mir eingenommen, aber sehr verschlossen. Den Grund, warum man mich so behandelt hat, hat mir mal ein Mitschüler mündlich ins Gesicht geknallt: „du hast nichts getan. Es reicht, dass du existierst, um dir eine in die Fresse zu hauen.“
Ja ich erinnere mich, dass sie mich mit 30 Mann durch die Stadt gejagt haben. Man wollte mich in den Rhein schmeißen. Glaub mir, ich habe von der Außenwelt jeglichen Hass abbekommen, der überhaupt möglich war.
Weil ich ein solcher Mensch bin. So ein Indigokind. Aber wenn man es eigentlich nicht sein möchte, gerne zu einer einem selbst so fremden Welt dazu gehören möchte... Dann stellt man sein Licht gerne schon mal unterm Scheffel.
Wer anders ist, sich vom übrigen Strom unterscheidet, muss Überlebensstrategien entwickeln, wenn er weiterleben und kämpfen muss. Das ist der Grund, warum es nur ein Thema gibt, dass mich verletzlich macht und nur einen Menschen gibt, der mich wirklich verletzen kann.
Aber genau deshalb wundert mich der Eingangstext so sehr... Ein Indigo, geht damit nicht auf diese Weise hausieren. Weil er genau weiß: bei sowas gibt es Ärger! Wenn auch nur virtuell. Aber immerhin!
Sie ist 14 Jahre und stolz darauf, anders zu sein? Dann hat sie bisher wenig Gegenwind bekommen. Sollte aber aufpassen und sich Tarnkappenmäßig anpassen. Nicht damit angeben und strukturell auflisten, was sie so alles kann.
Mir scheint eher, dass hier Jemand sein Selbstbewusstsein aufbessern möchte? Gerne lesen möchte, wie bewundernswert sie mit ihrem Gaben ist? Dabei stellt sie andere Menschen, die das lesen, in ihren Schatten. Was ich nicht gut finde.
Jeder Mensch ist besonders, in all der Vielfältigkeit, die Gott uns mitgegeben hat. Was wir daraus machen und wie wir damit umgehen, liegt an uns.