Lieber Syrius,
Du kannst sicherlich Deinen Vorstellungen darlegen, Du solltest das aber nicht als eine katholische Lehre verkaufen.
Lieber Merlin,
ich wüsste nicht, wie ich je etwas als katholische Lehre verkauft hätte - jene Organisation, die mit 'heiligen' Kriegen, Inquisition, Kinderschändung und Verfälschung der Lehre über viele Jahrhunderte die Menschen versklavten ....
Die Urchristen kannten die Wahrheit, soweit sie sie 'tragen' konnten - denn sie wurde ihnen durch Geister der Wahrheit verkündet, die durch menschliche Medien sprachen.
Die Geistchristen kennen heute die Wahrheit auch, denn auch zu ihnen haben Geister Gottes gesprochen - und die christliche Lehre, die sie verkünden, ist schon etwas anders, als was die Katholiken annehmen.
Markus 9
[1] Und er sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken, bis dass sie sehen das Reich Gottes mit seiner Kraft kommen.
Es ist ja klar, dass einige der Anwesenden den Kreuzestod Jesu Christi überlebten - also läger auf Erden lebten, als Jesus.
Und seit der Erlösungstat Christi dürfen die Seelen der Verstorbenen ins Himmelreich eingehen und müssen nicht zurück in die Hölle zu Luzifer, wie es eben bis dahin der Fall gewesen ist.
Jesus glaubte also felsenfest daran, dass ihm diese ERlösungstat gelingen werde - und zum Glück für uns alle, hat er recht behalten.
Matthäus 16
[28] Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, dass sie sehen den Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich.
Wie oben - einige überleben Jesus und können dann in ihre Ebene im Himmelreich eingehen, wo die Hölle keinen Einfluss mehr hat.
Lukas 9
[27] Ich sage euch aber wahrlich, dass etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken, bis dass sie das Reich Gottes sehen.
Wie man sehen kann, glaubten Jesus und seine Anhängerschaft an das nahe Herbeikommen des besagten Ereignisses (Parusie). Ja und damit erklärt sich auch der Sinn, warum Jesus davon sprach, dass die Toten ihre Toten selbst begraben sollten. Es sollten ja die Auferstandenen mittelbar wieder mit den Lebenden im Reich Gottes miteinander vereint werden
Das ergibt letztlich keinen Sinn.
Das Himmelreich ist nahe, weil Jesus Christus wusste, dass es für alle Menschen bis zu seiner Erlösungstat verschlossen war und dass er es für immer für alle Gefallenen öffnen werde - also war es doch zu dem Zeitpunkt, als Jesus es sagte, sehr nahe. Und heute ist es hier!
Dass die Menschen, vorwiegend nachdem das unselige Dogma der Negation der Präexistenz der Seele Fuss fasste, in Erklärungsnot kamen und dann griffig die Toten mit den Verstorbenen gleichsetzten, ist bekannt und hat auch Dich verwirrt.
Dass eine leblose Leiche eine andere leblose Leiche nicht bestatten kann ist - zumindest mir - einleuchtend.
Jesus hat ganz genau gewusst, dass die Toten nicht die Verstorbenen sind - ihm nun etwas anderes zu unterstellen, etwas völlig Unsinniges und ihn als dumm zu verkaufen, ist eigentlich nicht unser Ding.
Diese Vorstellung der Parusie änderte sich mit der Missionierung in der Diaspora und der Einsicht, dass dieses Ereignis mit der Auferstehung Jesus nicht eintreten wollte. So wurde der Zeitpunkt mehrfach in die Zunft verschoben. Etwas, das auch außerbiblisch nachweisbar ist. So hatte sich über die Zeit schon mancher Potentat als der endzeitliche König gesehen.
Ich behaupte mal kühn, dass Du letztlich nicht weisst, was Auferstehung bedeutet.
Wenn Millionen anderer auf das Reich Gottes warten, worauf warten sie dann? Die Geister des Himmels sind unsichtbar!! Wie also sollten sie erkennen, dass das Reich Gottes kommt??
Also kann es doch längst da sein - unsichtbar - aber es ist da!!
Wenn Millionen anderer vor der einfachsten und vernünftigsten Sichtweise die Augen verschliessen, dann musst Du es ja nicht auch tun??!
Die Hölle ist nicht das Reich der Toten, sondern vergleichbar mit dem Pfuhl in der Offenbarung.
Offenbarung 20
[12] Und ich (Johannes) sah die Toten, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet, nach den Schriften in den Büchern, nach ihren Werken, die darin waren.
Offenbarung 21
[8] Die Verzagten aber Ungläubige und Gräulichen, Totschläger, Huren, Zauberer, Abgöttische und alle Lügner sollen im Pfuhl mit Feuer und Schwefel brennen ...
So sehen es die Katholiken.
Stur wie sie sind, wollen sie einfach nicht erkennen.
Einerseits sagen sie, dass die Seele des Verstorbenen schläft, bis zum jüngsten Tag, oder die Seele geht mit dem Körper beim Sterbevorgang unter - und in beiden Fällen kann es sich nicht um den Pfuhl der Offenbarung handeln.
Wenn Du das Gefühl hast, die Liebe, die Güte und Barmherzigkeit Gottes liesse es zu, dass er eine Seele einmalig als Mensch inkarniert um sie dann allenfalls der ewigen Verdammnis zu übereignen, dann ahben wir schon sehr unterschiedliche Ansichten von Gott.
Du hast ganz offenbar nicht die geringste Ahnung, was die Bibel unter einem Toten versteht!!
Der Begriff "Verstorbene" kommt in den Evangelien nicht vor, sondern:
Markus 15
[44] Pilatus aber wunderte sich, dass er (Jesus) schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon länger gestorben wäre.
Merlin
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Durch die vielen Übersetzungen und anpassungen an die Dogmen, ist die nicht verwunderlich.
Die deutsche Sprache setzt 'tot ' auch mit verstorben gleich.
Aber in der Bibel ist klar zu erkennen, dass 'tot' vor allem als 'von Gott getrennt' zu verstehen ist.
Wie könnte denn sonst Jesus zu lebenden Menschen sagen: "Wer an mich glaubt, wird leben ....??" Da müsste doch jeder Zuhörer sagen: "Aber ich lebe doch ???"
Die Klugen merken, dass Jesus hier einen tieferen Sinn anspricht.
lg
Syrius