Also ich lebe ja selbst aus tiefster Überzeugung vorwiegend vegan, aber Manches hier finde ich ein bisschen hart formuliert und es trifft auf keinen einzigen Fleischesser zu, den ich näher kenne (und wo ich weiß, was er denkt oder wie er fühlt).
Ich denke, dass die Menschen, die Tiere konsumieren, nicht nur negative Energien abbekommen, die sich in ihre Verhaltensweisen drängen, sondern dass auch das negative Schicksal durch das Fleisch bestimmt wird. Eine ständige und reichhaltige Ansammlung von Gewalt, Angst und Tod bewirkt durch die Todesstoffe, die materiell im Fleisch enthalten sind, auch negative Schicksale. Nach dem Gesetz Ursache und Wirkung, werden diese negativen Energien und Botenstoffe irgendwohin geleitet und dies immer dort, wo sie ihre Resonanz finden.
So weit stimme ich Dir noch völlig zu, weil ich generell davon überzeugt bin, je weniger Gewalt es auf der Welt gibt, desto positiver ist sozusagen die "Grundstimmung" oder die "Grundenergie" und desto positiver wirkt sich dieser wiederum auf jeden Einzelnen aus.
Dazu zählt nicht nur tierischer Konsum (v.a. aus Massentierhaltung), sondern auch Kriege und Co. (und da die Fleischindustrie teilweise Menschenhandel und Zwangsprostitution auch betreibt, ist diese Industrie ein relativ weitreichend negativer Aspekt in unserer Welt).
Also erst mal in Kopf des Menschen, der durch die ständige Aufnahme von Tod und Gewalt, auch vermehrt Gewalttätige und vernichtende Gedanken hat. Er hat also keine Hemmung davor, daran zu denken, dass er jemandem den Tod wünscht. (100% aller Fleischfresser haben kein Problem damit, einem Tier den Tod zu wünschen, wenn sie dabei an ihre tierischen Leckerbissen kommen) Dieses Denken ist zwangsläufig logisch, da es ja voraussetzt, dass man an sein Steak kommt. Würde man anders denken, könnte man keines essen.
Das sehe ich absolut nicht so, ich kenne absolut keine Fleischesser, die einem anderen Menschen ernsthaft den Tod wünschen würden, und vor allem keine, die den Tieren den Tod wünschen. Das Problem ist ein anderes (und ich war jahrelang selbst davon betroffen, ich leb ja nicht seit meiner Geburt vegan, auch wenn Fleisch in meiner Familie noch nie viel gegessen worden war): Die Fleisch-Industrie ist genial im Werbung machen. Sprechende Schweinchen, Glückliche Kühe auf der Alm (und wenn man tatsächlich "glückliche" Kühe auf der Alm sieht - und ich war früher sehr oft aufm Land - wer aus der Stadt denkt oder weiß dann schon, dass deren Geschwister irgendwo in der Türkei mit ausgestochenen Augen landen, dass die meisten mal genauso im Schlachthof landen, die Kälber erbärmlich nach den Müttern schreien, etc.? - Man sieht ja nur die "glücklichen Kühe" und den "urigen Bauern". Dass selbst das oft Illusion ist (vermutlich nicht immer), war übrigens ein weiterer Grund, weshalb ich selbst auf Milch gerne verzichte; ich wollte mich als Konsument schlichtweg nicht mehr veräppeln lassen.
Ich neige aber eh dazu, viel zu recherchieren und auch nicht "wegzusehen", auch aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit. Und deshalb hab ich dann einfach bis zu den traurigen Wahrheiten weiterrecherchiert. Das machen halt einige nicht, ich tats ja selbst lange Zeit nicht, weil da der Schutzmechanismus der Verdrängung greift. Die, denen vielleicht doch klar wird, dass da nicht immer alles so super läuft hinter verschlossenen Türen, greifen dann (so auch ich früher

) zu Produkten mit "Tierwohl-Siegel" und "Bio-Abzeichen" oder wo der Metzger betont, dass die nur einen Tiertransport von 15 Minuten hatten, eh alle im Stroh leben durften und überhaupt alle urglücklich waren. Dann denkt man sich halt "Okay, ich achte eh darauf, das Leid zu verringern, ich hab mich eh brav informiert, wird schon passen, also erst mal genießen."
Vor einem Jahr wurde mir aus diversen Schlüsselerlebnissen heraus klar, wie sehr ich mich jahrelang belogen und betrogen hatte, wie egoistisch ich jahrelang anderen beseelten Lebewesen gegenüber gehandelt hatte und eine Doku gab mir dann noch den Rest - und plötzlich war es für mich das Normalste der Welt, im Supermarkt nicht mehr nach dem Schinken sondern nach dem Tofu zu greifen. Es hat sich einfach richtig angefühlt, nicht mal ungewohnt.
Und seither gings bzw. gehts mir immer besser, in so ziemlich allen Lebensbereichen. Das hat aber nur geklappt, weil ich nicht mehr verdrängt habe, sondern meine Trauer und meine Wut über dieses Leid zugelassen habe. Ich denke, davor haben einige Menschen, die nicht abgestumpft sind (und das nehme ich von der Mehrheit an), Angst - vielleicht gar nicht bewusst, sondern eher unbewusst. Im Verdrängen sind wir Menschen großartig, und so ein bisschen ist das auch überlebenswichtig, sonst würden wir am Elend dieser Welt sowieso zerbrechen (dazu gibts auch ne soziologische Theorie, hab den Namen leider gerade vergessen ^^).
Also wirklich kein (!) Fleischesser, denen ich Fotos von lebenden "Nutz"-Tieren zeige, die a) voll glücklich sind oder b) voll gefoltert werden, sagt dann "Jo mir egal, ich ess trotzdem mein Schnitzel" - im Netz ja, aber nicht im Real Life. -- Und was im Netz so vor sich geht, entspricht aus medienpädagogischer Sicht sowieso kaum der Realität. Im Netz kann man sich ausprobieren, provozieren, andere Charaktere oder Identitäten spielen.
dieser negativen und destruktiven Gedanken ist: Dass viele Fleischfresser auch Menschen den Tod wünschen, zumindest denken sie das ohne pratkisch zu handeln, liegt in der Struktur der oder Bewusstseinstufe der Otto Normal Verbraucher: Wer einem Tier den Tod wünscht, schreckt auch vor Menschen nicht zurück, da hier nur sehr schwer eine Grenze zu ziehen ist. (In Kriminalbiografien von Stefan Harbort ist oft zu lesen, dass Massenmörder und Sadisten ihren abartigen Trieb dadurch entdeckten, als sie als Kinder einer Schlachtung zugesehen haben.)
Die meisten Fleischesser schlachten aber heutzutage nicht mehr selbst, und daher funktioniert das Verdrängen und die Reduktion aus Hähnchenfilet aus der Packung so gut. Wenn jeder selber schlachten müsste, gäbe es wohl mehr pflanzenbasierte Ernährung. Wobei ich andererseits sagen muss: Ich fände eine eigenhändige (schmerzfreie) Tötung noch besser, als das Endprodukt zu kaufen. Da würde zumindest die Beziehung zum Tier wieder hergestellt werden.
Selbst Angler die ich kannte/kenne, waren übrigens allesamt die absoluten Pazifisten, verachteten Gewalt gegen Menschen in jeder Form und zählen zu den empathischsten und großzügigsten Menschen, die ich kannte/kenne.
Ebenso wie einige andere Fleischesser, die nicht töteten und auch noch bei keiner Tötung anwesend waren, ebenfalls. Da gibt es Menschen, von denen ich mir (außer bei der Ernährung

) auch noch etwas abschauen kann.
Das man bei einer Schlachtung seine sadistischen Triebe entdeckt, kann ich mir natürlich schon vorstellen - soweit ich es im Kopf habe, stammen die meisten Serienmörder aus schlechten familiären Verhältnissen, sind selbst oft missbraucht worden, etc. (und nein, ich sage damit nicht, dass jemand, der missbraucht wurde, zum Täter wird - aber es gibt Fälle, wo Opfer sich mit dem Täter identifizieren, ebenfalls eine Art "Selbstschutz"). Da kommen dann aber halt viele Lebensfaktoren zusammen.
Ein weiterer Grund kann so eine Art "negative Faszination" sein. Das für sich ist noch nicht pathologisch, sondern sogar völlig normal und relativ weit verbreitet - nur wagt es kaum ein Betroffener, das anzusprechen. Es gibt zum Beispiel Unfall-Zeugen, die vom Anblick eines schweren Unfalls erregt werden; oder eben auch Missbrauchsopfer, die neben der Angst auch Erregung empfinden (und sich dadurch noch schuldiger fühlen); das ist ganz einfach erklärbar, es sind rein körperliche Reaktionen, die der Körper deshalb einsetzt, um die Situation erträglicher zu machen und den Trauma-Aspekt abzuschwächen. -- Ich schätze, das kann auch beim Schlachten so sein, und bei manchen, die eben nicht reflektieren und aus seltsamen Verhältnissen kommen (oder tatsächlich soziopathisch veranlagt sind), wird dieses Erlebnis dann zu einem "Boah, das war geil." - Ohne sich den Konsequenzen ihrer Handlungen bewusst zu sein.
der ethischen Vernichtungsstufe durch Fleischkonsum wäre dann: Der dauerhafte Übergang der tödlichen Information im Fleisch in den Emotioalkörper. Dieser äussert sich dann durch Agression, Gewalt, Jährzorn, Hass, Wut, etc., kurzum durch alle Negativ- Gefühle. Wir leben in einer Welt wo der Mensch denkt, dass derartige Emotionen normal wären. Leider handelt es sich hier um hochexplosive Energien, die sehr gefährlich werden können, wenn jemand, der sie trägt, damit nicht umgehen kann, was die Meisten Menschen ja auch nicht beherrschen.
Ich sehe das wie gesagt sehr ähnlich wie Du. Aber eher auf die kollektive Wahrnehmung betrachtet; bzw. auch andere Gefühle miteinbeziehend (bei mir war es Angst).
Aber ich halte nichts davon, alle Fleischesser als potenzielle Mörder zu betrachten. Die meisten Fleischesser betrachten das Schlachten ja nicht als Mord und unterscheiden beim Verzehr strikt zwischen Tier und Mensch.
Und wie gesagt: Die wirklich "Bösen" sitzen in der Fleischindustrie-Lobby. Ich hab lange Zeit auch Agrar-Berichte gelesen, Schlachtverordnungen, kenne auch Veterinäre und kann nur sagen, dass diese Industrie nicht nur Tiere nicht lieb, sondern auch Menschen nicht lieb hat. Auch nicht die Fleischesser (bis auf dem Aspekt des Zahlens natürlich).
Und da hab ich nicht nur Mitgefühl mit den Tieren, sondern auch mit den Konsumenten, die hin- und hergerissen sind zwischen Tierliebe und Fleisch, und die auf die Methoden der Werbung und Vermarktung immer wieder reinkippen, obwohl sie es gar nicht möchten (auch das gibt es - und es war auch bei mir selbst so).
Deshalb sehe ich mich sicher nicht generell als "besseren Menschen"; ich versage dafür halt teilweise in anderen Dingen. Aber Fleischverzicht ist so ziemlich das Einfachste, was ich tun kann, um Leid ein bisschen zu verringern. Dass ich mich seither wie neugeboren fühle, ist ein netter Nebenaspekt.
