Energien bei einer Familienaufstellung

1. Das ist mir neu und interessiert mich. Ich hätte "wissendes Feld" und "morphogentisches Feld" eher synonym verwendet. Soweit es möglich ist, das zu beschreiben - wie siehst Du die Unterschiede ?
Versuch ich gern. Es ist klar, dass es zwischen den drei Konzepten Überschneidungen gibt - es haben ja auch alle Menschen Arme und Beine und eine Nase. Und doch haben Frauen etwas, das Männer nicht haben - und umgekehrt. Auf die kleinen Unterschiede kommt es also auch an, wenn in Summe etwas Fruchtbares dabei rauskommen soll. :-)

Sheldrakes These des morphogenetischen Feldes scheint ja zunächst einmal für sich zu sprechen - kaum hat er sie vorgestellt, liefert sie schon rund um die Welt Vielen ein Schlagwort, mit dem sie Phänomene kategorisieren können, für die vorher ein Instrument fehlte. Wenn ich das ein bisserl weiter fasse, sehe wir ähnliche (mit wichtigen Unterschieden behaftete) Denkmodelle ringsum im Bereich der sog. "Komplexitätswissenschaften". Mein Eindruck ist, dass mittlerweile der Begriff "morphogenetisches Feld" einfach als nicht weiter hinterfragter Sammelbegriff für alles verwendet wird, was nach überpersönlicher Ordnung in einem beliebigen Bezugsrahmen aussieht. Dabei ist ja leicht nachzulesen, was Sheldrake selbst unter seinem morphogenetischen Feld versteht.

Wenn ich das durchlese, finde ich nirgendwo einen Ansatz, der mir die individuellen Charakteristiken von Systemen und Systembestandteilen erhellt. Eher allgemeine Form- und Gestaltbildungen mögen dort wurzeln - die These der morphogenetischen Felder gibt Spannendes für die Evolution her, aber nicht so sehr viel für die individuelle Entwicklung und Einbettung in ein System.

Das "wissende Feld" ist begrifflich ja nur eine Notlösung, eine Umschreibung eines beobachtbaren Raumes, in dem sich Wirkungen an ihren Erscheinungsformen beobachten lassen. In diesem Feld spielt nicht das übers Individuum Hinausragende die größere Rolle, sondern die Vernetzung individueller Entwicklungen horizontal und vertikal, durch die Generationen und in die Breite der aktuellen Systemausprägung. Solche Vernetzungen/Verstrickungen von Individuen ("Seelen") sind m.E. mit dem nicht vereinbar, was das Wesen des morphogenetischen Feldes ausmacht (und vor allem bietet das m. F. auch keinen Ansatz zur Therapie... wenn ich das, was aus seinen Prägungen heraus Gestalt geworden ist, wieder ändern könnte, stünde es sich ja sozusagen selbst im Weg). Im Übrigen sehe ich auch keine Notwendigkeit, nur deshalb, weil ich über das "wissende Feld" noch keine schlüssige Theorie etablieren kann, es durch eine andere Theorie zu ersetzen, die in Wirklichkeit etwas Anderes meint.

Jung schließlich noch, viel älter als Sheldrake oder die Systemiker, das "kollektive Unbewusste"... Der beschreibt ja selber die Verschiedenheit der Bereiche, etwa des persönlichen und des kollektiven Unbewussten. Die "Archetypen", die ja sowas wie die Vermittlungsinstanzen des kollektiven Unbewussten sind, treten in kollektiver Gestalt auf - der Ball, die Sonne, die Scheibe, das Mandala als archetypisches Symbol des Selbst zum Beispiel. Und auch da sind die archetypischen Erscheinungsformen des Kollektivs etwas Anderes als die Verfolgung individueller Leit- und Vernetzungslinien in systemischen Betrachtungen. Wobei auch hier Schnittmengen auftreten können, etwa wenn in manchen Aufstellungsformen ergänzend zu den individuellen systemischen Aspekten auch "höhere Ordnungen" mit archetypischem Charakter dazugestellt werden.

Wie gesagt, die kleinen Unterschiede... jenseits von denen sind wir alle Menschen :-). Und ich erinnere mich immer wieder gern an eine Aussage v. Kibeds, der die kurze Zeit, in der mit Aufstellungen experimentiert und gearbeitet wird, ins Auge fasste und meinte: "Im Vergleich mit anderen geistes- und naturwissenschaftlichen Modelle befinden wir uns da gerade erst mal im Kindergarten und manche vielleicht in der Volksschule...".

Alles Liebe,
Jake
 
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Na gut. Ohja, ich denke gern, und ich mag elegante Theorien. Und Du kennst mich so gut, dass Du hier eine Analyse meiner Orientierung abgeben kannst. Sorry, aber dafür gibt's nicht einmal ein Dankeschön. Ich hab auch keine Lust, da noch weiter einzusteigen. Viel Spaß noch am Rand.


Ich wollte lediglich ausdrücken, dass ich fachlich von der FA kaum Ahnung habe und leider bei der Theorie gar nicht nicht mitreden kann. Damit wollte ich nur klarstellen, warum die Kommunikation diebezüglich schwierig ist.
wahrscheinlich benutze ich auch einfach viele Ausdrücke, die jeder unterschiedlich versteht und assoziiert.

Sollte ich noch jemanden vor den Kopf gestossen haben, dann tut es mir leid, denn es lag nicht in meiner Absicht jemanden etwas zu unterstellen, zu beurteilen oder zu bewerten.:guru:
 
Kein Problem, Bellona. Es macht mir einfach keinen Spaß, mit Dir zu diskutieren, und das hat ja mit mir mindestens so viel zu tun wie mit Dir. Solche Prozesse laufen ja auch nicht vergeblich ab - es waren schon ein paar Hinweise für mich dabei, die mir etwas über meine Resonanzen und mögliche Tuning-Ansätze zeigen :-)

Alles Liebe,
Jake
 
...da ich die Erfahrung des Pulloverträgers teile sich fragmentiert offen diskutiert in einem Forum wiederzufinden schreibe ich etwas dazu...ich muss dazu sagen, es ist nicht lustig, vielleicht wäre es wirklich gut, den Satz zu entfernen..soviel dazu...


....nun, ich habe mich auf eigene Weise der Thematik (des Freds) nähern wollen, das der eine oder andere mit alten Strickpullovern in Aufstellungen saß, sitzt und sitzen wird, was geht mich das an, zumal meine alte Jacke die ich zuweilen trug so löchrig war, das ich dankend bin, sie mit Selbsterkenntnis und dadurch mit einer Art von Würde gewechselt/ausgebessert haben zu können ....

...so wie der Blick in die Chronik der Familie tief gehen kann, die gleiche Tiefe, Achtung, Liebe, etc...ist meines erachtens auch bei anderen Arten der Reinigungen notwendig, schaue ....und fühle...so wäre auch hier "ein annehmen was ist"...:)
 
Also wäre ich derjenige mit dem schmutzigen Pulli gewesen, so fände ich es von Dir sehr anmassend, mir meinen Schmutz UNGEFRAGT zu nehmen und zu "entsorgen". Damit würdest Du mir unterstellen, das ich dazu nicht selbst fähig wäre, wann auch immer die Zeit dafür sein würde.

Aber ich bin nicht der Pulliträger und bedanke mich daher in diesem Thread (wieso schreibt Ihr alle Fred? Schreibt man das jetzt so???) für all die vielen verschiedenen Impulse.
Konnte daraus viel mitnehmen. Danke.

Peggy
 
auch Hellinger sieht das nahezu konträr, wenn er sagt, in der Aufstellung begebe er sich in die "leere Mitte".

das Modell der "repräsentierenden Wahrnehmung". Ich bewege mich in einem "wissenden Feld" (was Rupert Sheldrake als morphogenetisches Feld oder C. G. Jung als kollektives Unbewusstes beschreibt) ...

mit v. Kibeds Analogie anfreunden, der des mit den Zuständen von Gewahrsein vergleicht, wie sie in der Meditation zu erfahren sind.


hintereinandergelesen ergibt sich für mich dadurch fast eine schlüssige zeitliche Abfolge :


zuerst macht man Platz für das System (leere Mitte),

dann lädt man die Infos eines Systems (morphogenes Feld) und

dann hören die Beteiligeten hinein um die Infos wahrzunehmen (Meditation)
.
 
hintereinandergelesen ergibt sich für mich dadurch fast eine schlüssige zeitliche Abfolge :
Vor allem dann, wenn frau mich so falsch zitiert, wie Du's gerade getan hast. Ich überlass Dir die Wahl, ob es ein Manipulationsversuch oder schlichtes Unverständnis war. Hier jedenfalls noch einmal das Original, wie ich es geschrieben hatte:
Ich bewege mich in einem "wissenden Feld" (über das man noch wenig weiß, das sich aber in Vielem von dem unterscheidet, was Rupert Sheldrake als morphogenetisches Feld oder C. G. Jung als kollektives Unbewusstes beschreibt) ... ich sehe das Feld einer Aufstellung als etwas durchaus Eigenes, am ehesten kann ich mich da noch mit v. Kibeds Analogie anfreunden, der des mit den Zuständen von Gewahrsein vergleicht, wie sie in der Meditation zu erfahren sind.
Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Du zitiert hast, nicht wahr!?

Ich bitte Dich wirklich und ernsthaft, wenn Du mich zitierst, a) die Quelle anzugeben und b) das Zitat nicht so völlig sinnentstellend zu verkürzen. Ich hatte weiter oben schon den Verdacht, dass entweder Deine Wahrnehmung sehr selektiv oder aber Deine Diskussionstaktik hochgradig manipulativ ist - egal, beides verleidet mir die Lust daran. Ich erwarte aber zumindest korrekten Umgang mit Geschriebenem.

Jake
 
Vor allem dann, wenn frau mich so falsch zitiert, wie Du's gerade getan hast. Ich überlass Dir die Wahl, ob es ein Manipulationsversuch oder schlichtes Unverständnis war. Hier jedenfalls noch einmal das Original, wie ich es geschrieben hatte:
Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Du zitiert hast, nicht wahr!?

das hatte ich einfach überlesen bzw. falsch gelesen.
Ich habe versucht mich über das morphogenetische Feld zu informieren und habe es meinem Verständnis nach einem Informationsfeld, also dem 'wissenden Feld' gleich gesetzt. War also einfach ein Verständnisfehler, der zu einem Lesefehler geführt hat.

Warum sollte ich dich oder das was du schreibst manipulieren wollen?
(deinen Namen habe ich eben aus dem Zitat rausgenommen, damit zu nicht glaubst, dass du weiter mit mir diskutieren müßtest. Sondern ich wollte meine Gedanken einfach mal so in den Raum stellen)
 
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das hatte ich einfach überlesen bzw. falsch gelesen.
Ich habe versucht mich über das morphogenetische Feld zu informieren und habe es meinem Verständnis nach einem Informationsfeld, also dem 'wissenden Feld' gleich gesetzt. War also einfach ein Verständnisfehler, der zu einem Lesefehler geführt hat.
Okay. Den Eindruck hatte ich nicht nur da, sondern auch bei einigen anderen Dingen, die ich geschrieben hatte. Wobei mir eh klar ist, dass der Empfänger bestimmt, was ankommt. Was allerdings für mich nicht mehr ein Lese- oder Verständnisfehler ist, das ist, wenn ein Zitat aktiv so zusammengekürzt wird, dass dabei das Gegenteil rauskommt. Wenn Dir dabei noch immer nicht klar wird, was die eigentliche Aussage war, dann frag ich mich auch nach den Brillen, mit denen Du andere Wirklichkeiten - etwa eine Aufstellung - oder die energetische Verfasstheit eines Menschen wahrnimmst.
Warum sollte ich dich oder das was du schreibst manipulieren wollen?
Um es als Startrampe für Deine eigenen Gedanken zu benutzen, wo es eigentlich als Parallelslalom gedacht war.
(deinen Namen habe ich eben aus dem Zitat rausgenommen, damit zu nicht glaubst, dass du weiter mit mir diskutieren müßtest. Sondern ich wollte meine Gedanken einfach mal so in den Raum stellen)
Na fein. Ich freue mich, wenn ich mit dem, was ich schreibe, Anregungen für eigene Gedanken liefern kann. Im konkreten Fall hingegen fühle ich mich eher missbraucht.

Jake
 
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