Ein Kurs in Wundern

(Entschuldigt den Doppelpost, hab zu lange gewartet zum Editieren! Vielleicht kann ein Admin das reinkopieren.)

Noch ein fun-fact: Helen verbrachte die letzten beiden Jahre ihres Lebens im Zustand einer furchtbaren Depression und verfluchte das Buch. Ja, da geht die Reise hin...
 
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,Gott ist Liebe. Das wusste ich schon immer.

Dann bist du wirklich gesegnet wenn du dieses Wissen schon immer hattest. Insbesondere auch dann wenn du die Liebe Gottes in dieser leidvollen und grausamen Welt erkennen kannst. Denn das ist genau das, warum viele an der Liebe Gottes zweifeln, indem sie auf die äußere Welt gucken, dort diese Grausamkeit und Qual sehen, die ja für sie Wirklichkeit sind, und dann das mit einem lieben Gott nicht mehr in Einklang bringen können.
Für mich hat bisher der Kurs die beste Antwort auf dieses Theodizee-Problem gegeben.
Wie gehst du jetzt damit um?
 
Für mich hat bisher der Kurs die beste Antwort auf dieses Theodizee-Problem gegeben.
Wie gehst du jetzt damit um?


Das ist eine sehr gute Frage.
Ich habe gerade eine sehr umfassende Antwort getippt und dann verloren, weil ich aus dem Forum ausgelogt wurde. Nie wieder schreibe ich im Browser... Argh.

Deswegen eine kurze Antwort:
Theodizee ist das Problem einer anthropomorphen und dualistischen Sicht von Gott, als Projektion unserer Erfahrungen mit Eltern und Autoritätspersonen. Ich finde Neale Donald Walshs Klassiker "Gespräche mit Gott" immer noch sehr erhellend und eher meiner Weltsicht entsprechend. Noch mehr an fernöstliche Religionen und Philosophien orientierte Einsichten liefert gut nachvollziehbar Eckhart Tolle, oder lieber gleich Allan Watts.
 
Das ist eine sehr gute Frage.
Ich habe gerade eine sehr umfassende Antwort getippt und dann verloren, weil ich aus dem Forum ausgelogt wurde. Nie wieder schreibe ich im Browser... Argh.

Deswegen eine kurze Antwort:

Schade das deine sehr umfassende Antwort verlorengegangen ist, deine Kurze befriedigt mich nciht so ganz.

Theodizee ist das Problem einer anthropomorphen und dualistischen Sicht von Gott, als Projektion unserer Erfahrungen mit Eltern und Autoritätspersonen.

Hm, sehe ich Gott, wenn ich das Problem habe, zu sehr als Autoritätsperson bzw. ist das Problem das ich menschliche Eigenschafte auf ihn übertrage?
Gerade die Liebe, die ich eigentlich bei ihm (Gott) denke, finde ich ja nun kaum bei Menschen.

Noch mehr an fernöstliche Religionen und Philosophien orientierte Einsichten liefert gut nachvollziehbar Eckhart Tolle

Eckhart Tolle habe ich schon live gehört. Ihn sehe ich jedoch eher am Kurs orientiert, worauf in seinen Büchern auch hingewiesen wird, als an fernöstliche Religionen und Philosophien

Aber das Theodizeeproblem ist wohl doch eine Frage, die man schnell stellen kann, deren Beantwortung wohl möglich ist, jedoch nicht in ein paar kurzen Sätzen.
Es haben ja schon etliche Leute ganze Bücher darüber geschrieben. U. a. auch Peter Hahne
http://www.amazon.de/Leid-Warum-läs...F8&qid=1395320165&sr=8-1&keywords=peter+hahne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hm, sehe ich Gott, wenn ich das Problem habe, zu sehr als Autoritätsperson bzw. ist das Problem das ich menschliche Eigenschafte auf ihn übertrage?


Ja, so ist es. Nicht nur, dass Gott als Autoritätsperson gesehen wird, sondern überhaupt als Person. Wir übertragen menschliche Eigenschaften auf Gott, weil das unseren Erfahrungen entspricht. Für mich ist das ein grobes Missverständnis. Nach meiner Vorstellung ist Gott die Liebe in allen Lebewesen, die Energie, die das Universum zusammenhält, das Sein, das ICH BIN, das in dem wir nach unserem physischen Tod aufgehen.
Wenn wir von diesem Sein verlangen, dass es unser Leben richten soll, ist das nur eine Verleugnung unserer eigenen Verantwortung und unseres freien Willens. So wie wir früher nach unseren Eltern gerufen haben wenn wir etwas brauchten, so rufen wir nun zu Gott. Es ist Zeit, erwachsen zu werden.



Gerade die Liebe, die ich eigentlich bei ihm (Gott) denke, finde ich ja nun kaum bei Menschen.

Das ist das Problem: Wenn du die Liebe woanders denkst als in dir selbst, kannst du sie auch nicht erfahren! Das meinte Jesus mit „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“. Oder als Aussage: Du liebst deinen Nächsten nur so wie dich selbst. Und nur so können auch andere dich lieben.
Während unserer Kindheit, in der wir der Erziehung und anderen Grausamkeiten ausgesetzt waren, haben uns Menschen, deren Urteil wir bedingungslos und blind vertrauten, immer wieder gezeigt, dass wir nicht liebenswert sind, dass wir nicht gut sind. Dass wir uns Liebe und Anerkennung verdienen müssen durch angemessenes Verhalten, Leistung usw. Wenn wir etwas richtig gemacht hatten, wurden wir mit Liebe beschenkt, wenn wir etwas falsch gemacht hatten, wurde sie uns entzogen. Das sind menschliche Instrumente, die so nicht immer vorhanden waren sondern kulturgeschichtlich gewachsen sind.
Wie auch immer zogen wir den Schluss daraus, dass Liebe ein begrenztes Gut ist, und dass man sie von außen bekommen muss, so wie Essen und Trinken.
Mache dir bewusst, dass das, was deine Eltern und Lehrer dir (ohne es zu wollen) beigebracht haben, eine Entscheidung deines Verstandes ist! Und erkenne, dass du einer Lüge aufgesessen bist. Liebe ist kein begrenztes Gut, und liebe muss nicht von außen zu dir kommen. Sie ist in dir, und zwar unbegrenzt. Wenn du beschließt, den Lügen, dass du ein schlechter Mensch bist und der Liebe nicht wert bist, nicht mehr zu glauben, und stattdessen deinen Selbstwert erkennst, dann findest du Liebe. Du bist wertvoll, weil du du bist, ein einzigartiges menschliches Wesen. Einfach deswegen. Lerne dich selbst zu lieben, dich selbst anzunehmen und mit allen deinen Fehlern gut zu finden (was nicht heißt, dass man nicht weiter an sich arbeiten sollte), und die Liebe der anderen Menschen wird unbegrenzt zu dir kommen, einfach aus dem Grund weil du sie nicht mehr so unbedingt brauchst.
Die Anerkennung die ich von anderen möchte muss ich erst mir selbst geben.
Die Zuneigung die ich von anderen möchte muss ich erst mir selbst geben.



Eckhart Tolle habe ich schon live gehört. Ihn sehe ich jedoch eher am Kurs orientiert, worauf in seinen Büchern auch hingewiesen wird, als an fernöstliche Religionen und Philosophien


Mir sind auch die (wenigen) Zitate aus dem Kurs in Tolles Büchern aufgefallen, aber imho hat er den Kurs (zum Glück) nicht richtig verstanden, denn das was er Lehrt ist in vielen Aspekten etwas ganz anderes. Für mich ist er eher eine Art Buddhismus light, angehaucht mit ein paar New-Age-Tupfern.
Um das klar zu stellen: Sowohl Tolle als auch der Kurs als auch die meisten New-Age Lehren bedienen sich bei verschieden Philosophien und Religionen, Weisheiten die schon lange bekannt sind. Jeder von ihnen macht etwas anderes daraus, und sie beziehen sich (da sie ja dieselben Quellen haben) auch gegenseitig aufeinander.
Ich möchte auch anerkennen, dass im Kurs sehr viele Ideen zu finden sind, die sich umsetzen lassen und eine Bereicherung des persönlichen Lebens bewirken können. Das liegt daran, dass so viele schlaue Ideen von anderen Leuten darin verarbeitet wurden. Ich persönlich bevorzuge einfach ganz klar andere Quellen (und mein Bauchgefühl), weil ich mit dieser grundsätzlich negativen Sichtweise der materiellen Realität und deren Verleugnung gar nichts anfangen kann. Das heißt nur, vor dem Problem davon rennen, anstatt es anzugehen. Oder zu erkennen, dass es gar kein Problem ist, sondern einfach das Leben. Und noch weniger brauche ich ein Gehirnwäscheprogramm um mir einzureden, dass alles gut ist. Wenn man sich wirklich ernsthaft mit sich selbst beschäftigt und lernt seine verdrängten Persönlichkeitsinhalte aus dem Unterbewusstsein / Schatten zu integrieren, und eine ganze Person zu werden, im Hier und Jetzt lebt und das Leben als das, was es ist, zu akzeptieren und wertzuschätzen, dann stellt sich Zufriedenheit und Freude ein.
Der Kurs wird oft als Selbsthilfe-Psychotherapie bezeichnet, aber er kann keine Psychotherapie ersetzen. Das eine (Therapie oder die Beschäftigung mit sich selbst) ist ein Integrieren des Egos in das Selbst (Individuation), das andere (der Kurs) ist – nach meiner persönlichen Meinung - eine Art der Selbsthypnose, um das Ego zu verdrängen (nicht aufzulösen, das ist nicht möglich, weil es ein Teil von dir ist – und das ist gut so!) und in eine Fantasiewelt zu flüchten.


Aber das Theodizeeproblem ist wohl doch eine Frage, die man schnell stellen kann, deren Beantwortung wohl möglich ist, jedoch nicht in ein paar kurzen Sätzen.
Es haben ja schon etliche Leute ganze Bücher darüber geschrieben. U. a. auch Peter Hahne


Theodizee setzt voraus, dass Gott ein gütiger, allmächtiger himmlischer Vater ist, der von außen über uns wacht, und aus bestimmten Gründen die uns nicht verständlich sind, entscheidet nicht einzugreifen, oder unsere Gebete zu erhören. Beides steht für mich für ein grundsätzlich verzerrtes, vermenschlichtes Gottesbild. Wie gesagt, in „Gespräche mit Gott“ finde ich es sehr schön erklärt, daran könnte ich mich anschließen. Aber wie du sagst ist das ein sehr weites Feld…


Puh, das war zwar nicht das, was ich in meinem verlorenen Post geschrieben hatte, aber trotzdem recht umfangreich.
Noch weitere Fragen? :)
 
Wenn wir von diesem Sein verlangen, dass es unser Leben richten soll, ist das nur eine Verleugnung unserer eigenen Verantwortung und unseres freien Willens. So wie wir früher nach unseren Eltern gerufen haben wenn wir etwas brauchten, so rufen wir nun zu Gott. Es ist Zeit, erwachsen zu werden.
bei manchen habe ich da jedoch wirklich Probleme, deren Verantwortung zu sehen und kann es mehr als verstehen, wenn sie nach Gott rufen, dass der ihr Leben richten soll. Z. Bsp. Leute die gefoltert und gequält werden und dgl.

Mache dir bewusst, dass das, was deine Eltern und Lehrer dir (ohne es zu wollen) beigebracht haben, eine Entscheidung deines Verstandes ist!

Da habe ich schon damals so einen Verstand gehabt, um solch eine Entscheidung zu treffen?
Naja, da war ich dann wohl doch nicht ganz bei Verstand, sonst hätte ich das wohl nicht gemacht. ;)

Mir sind auch die (wenigen) Zitate aus dem Kurs in Tolles Büchern aufgefallen, aber imho hat er den Kurs (zum Glück) nicht richtig verstanden, denn das was er Lehrt ist in vielen Aspekten etwas ganz anderes.

Ich sehe so viele Parallelen. Beiden, dem Kurs und Tolle, geht es doch um die Auslöschung des Egos und sie sehen es als eine Illusion. Auch die Bedeutungt des Körpers (bei Tolle als Schmerzkörper bezeichnet) ist doch identisch.

Puh, das war zwar nicht das, was ich in meinem verlorenen Post geschrieben hatte, aber trotzdem recht umfangreich.

Danke dafür.
 
bei manchen habe ich da jedoch wirklich Probleme, deren Verantwortung zu sehen und kann es mehr als verstehen, wenn sie nach Gott rufen, dass der ihr Leben richten soll. Z. Bsp. Leute die gefoltert und gequält werden und dgl.

Ja, das kann ich auch verstehen.
Ich denke hier geht es um eine kollektive Verantwortung. Das Leid, das Menschen sich gegenseitig zufügen entsteht dadurch, dass die meisten Menschen noch kein volles Bewusstsein erlangt haben. Jemand, der sich bewusst ist, dass er für seine Gedanken, Gefühle und Handlungen verantwortlich ist, verfügt über andere Möglichkeiten.


Da habe ich schon damals so einen Verstand gehabt, um solch eine Entscheidung zu treffen?
Naja, da war ich dann wohl doch nicht ganz bei Verstand, sonst hätte ich das wohl nicht gemacht.

Da hast du wohl Recht. :) Ein Kind hat keine andere Möglichkeit. Es ist sich noch nicht bewusst, dass die Aussagen seiner Eltern keine unumstößlichen Wahrheiten sind. Es ist ja physisch und psychisch vollständig abhängig von ihnen.

Ich sehe so viele Parallelen. Beiden, dem Kurs und Tolle, geht es doch um die Auslöschung des Egos und sie sehen es als eine Illusion. Auch die Bedeutungt des Körpers (bei Tolle als Schmerzkörper bezeichnet) ist doch identisch.

Hm, dann werde ich nochmal genau nachlesen. Danke für den Hinweis! Das mit dem Ego scheint schon eine Parallele zu sein, wobei es im Kurs eine radikale Bekämpfung des Egos ist, und bei Tolle ein sanfterer Weg, aber das Ziel ist wohl das Selbe. Interessant… Mal sehen ob ich meine Tolle-Bücher auch auf den Müll schmeißen muss. ;-) Sein ganzes Ding mit „Leben im Hier und Jetzt“ und „Bewusstsein“ ist aber was anderes als der Kurs möchte.
Das mit dem Körper sehe ich auch anders. Tolle lehrt verschiedene Meditationstechniken, bei denen der Körper gefühlt werden soll, und darüber hinausgehend der „innere Körper“ (eine Art Energiefeld?). Der Schmerzkörper ist bei ihm etwas anderes, das ist für ihn der Ort wo verdrängte Gefühle gesammelt werden, bei S. Freud ist es das Unterbewusstsein, bei C.G. Jung der Schatten.


Bitte!
Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich noch etwas weiter aushole, die Erkenntnisse die mir heute im Lauf des Tages gekommen sind beschäftigen mich so sehr, dass ich sie unbedingt teilen möchte.

Ich möchte einmal genauer auf die Abwehrmechanismen eingehen:
In der Psychologie gibt es viele Abwehrmechanismen, die im Kurs genannten (Verdrängung, Verleugnung, Projektion) sind nur die häufigsten. Abwehrmechanismen sind weder gut noch schlecht, sie sind einfach. Sie erfüllen eine bestimmte Funktion, und das sehr effektiv. Der Zweck der AM ist, die Integrität der Persönlichkeit und den Selbstwert des Kindes zu schützen. Das noch nicht voll entwickelte Gehirn des Kindes hat keine Möglichkeiten, vernünftig mit Angriffen auf seine Integrität umzugehen. Daher sorgen die AM dafür, dass Angriffe („du böses Kind, kannst du den Mund nicht halten?!?“) abgewehrt werden, d.h. der entsprechende Persönlichkeitsanteil wird verdrängt, später dann auf andere projiziert und dort bekämpft oder zumindest als störend empfunden, das heißt die Verbindung zur eigenen Persönlichkeit wird geleugnet.
Das Funktioniert einige Zeit sehr gut, auf lange Sicht (im Erwachsenenalter) ist es aber nötig, diese verdrängten Persönlichkeitsinhalte zu bearbeiten und zu integrieren. Dieser Prozess nennt sich Individuation, und das Ergebnis ist ein ganzer, mit sich selbst im reinen seiender, verantwortungsvoll handelnder Mensch. Viele kommen nie dort hin, weil es ein sehr anstrengender Weg ist. Unsere AM haben uns so darauf trainiert, den Fehler bei anderen zu suchen, dass wir alles unternehmen um nur nicht auf uns selbst schauen zu müssen und festzustellen, dass da überhaupt kein Fehler ist, sondern dass da etwas in uns nicht aufgearbeitet worden ist.

Nun kommen wir zum Kurs:
Auch hier werden die AM genannt, sie sind aber hier nicht neutral bzw. funktional, sondern werden verteufelt (AM sind Mittel des Ego, um die Wahrheit zu verschleiern). Ganz erstaunlich ist aber, dass dieselben eben verteufelten AM auf einmal bei richtiger (d.h. den Zielen des Kurses folgender) Anwendung gut sein sollen. Logisch? Nein.
Die Existenz der materiellen Welt soll verleugnet werden.
Alles Böse (nicht erwünschte Denk- und Verhaltensweisen) werden auf das Ego projiziert.
Dieses Böse Ego (unser Sündenbock) soll nun vernichtet d.h. verdrängt werden. Wollen wir nicht haben, muss weg.
Das ist ein genialer Plan. Statt den kindlichen Abwehrmechanismen zu entwachsen und uns selbst mit allen Persönlichkeitsanteilen zu akzeptieren und anzunehmen, wird das gleiche Spiel fortgesetzt. Wir übernehmen nicht die Verantwortung für unser Leben, sondern suchen uns wieder einen neuen Feind (Achtung, Projektion!!!), diesmal unser eigenes Ego, das wir abspalten und bekämpfen. Alles wie immer. Das Ego ist schuld. War ja klar… Irgendeiner muss immer Schuld haben und bestraft werden, sonst müsste man ja anfangen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
Fatal ist dabei, dass alles Verdrängte irgendwann wieder hochkommt, wo man es nicht gebrauchen kann, je nach Grad der Verdrängung als kleinere Neurose, als Depression oder als ausgewachsene Persönlichkeitsstörung. Q.e.d., siehe Helen Schucman.

Jetzt frage ich mich, wie es kommt, dass vernunftbegabte Menschen (so wie auch ich) auf diese Masche hereinfallen und absichtlich ihre geistige Gesundheit aufs Spiel setzen. Es hängt wohl damit zusammen, dass wir immer nach einfachen Antworten und Lösungen suchen. Auf den ersten Blick ist der Kurs wegen seines Umfangs zwar keine offensichtlich einfache Lösung, auf den zweiten Blick ist er aber wie so vieles unendlich einfacher, als die wirkliche Arbeit – die Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche – in Angriff zu nehmen. Im Kurs hab ich alles schön vorgekaut, muss nicht denken (ist sogar hinderlich bzw. verboten) und kann die Übungen ihre Arbeit mit meinem Gehirn machen lassen. Da haben wir wieder eine Ablenkungstechnik gefunden, um den Blick auf uns selbst zu vermeiden.
Die einfachen Antworten sind immer die verführerischsten. Hier ist meine einfache Antwort:
Es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage nach der letztgültigen Wahrheit. Seit Menschen denken können suchen sie danach und keiner wird sie jemals finden. Aber wahrscheinlich ist nicht einmal das wahr…

Nach ausgiebiger Überlegung nun meine abschließende Einschätzung des Kurses:
Wer daran interessiert ist, ein Leben in geistiger Gesundheit und uneingeschränkter emotionaler Funktionsfähigkeit zu führen, sollte die Finger davon lassen und lieber vernünftige psychologische Ratgeber lesen.
Wer daran kein Interesse hat: Werdet glücklich damit. Ich drück euch die Daumen, dass ihr heil ankommt. Wirklich.
 
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Ja, das kann ich auch verstehen.
Ich denke hier geht es um eine kollektive Verantwortung. Das Leid, das Menschen sich gegenseitig zufügen entsteht dadurch, dass die meisten Menschen noch kein volles Bewusstsein erlangt haben. Jemand, der sich bewusst ist, dass er für seine Gedanken, Gefühle und Handlungen verantwortlich ist, verfügt über andere Möglichkeiten.

Hierzu habe ich noch eine Frage. Also wenn jemand ein entsprechendes
Bewusstsein hat, hat er andere Möglichkeiten als jemanden Leid zuzufügen.
Soweit OK. Aber wie ist das mit den Leuten die unter diesen anderen, eben nicht mit diesem Bewusstsein, zu leiden haben? Ist das Karma? Haben die noch nicht ein entsprechendes Bewusstsein, weil sie solches Leid erfahren müssen? Ist das auch ihre Verantwortung, dass sie dieses Leid erfahren?

Nun waren es doch mehrere Fragen. ;)
 
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