Nicht vorhanden sein vom Guten verheißt nicht das vorhanden sein vom Schlechten. Vorhanden sein vom Guten verheißt aber vorhanden sein vom Schlechten und umgekehrt.
Nur im Schlechten ist das Übermaß gut und verglichen zum Ausgewogenem ist das Übermaß einfach zu viel.
Die Mitte, die Balance, die Harmonie, der Ausgleich, das Gleichgeweicht, egal wie man es sagt, ist perfekt.
Der Einklang bedarf keiner Veränderung. Das Gute aber.. kennt keine Rast. Es muss ständig gesteigert werden, damit es nicht weh tut. Wie kann es wirklich gut sein, wenn wir uns damit doch nicht zufrieden geben können? Wer zufrieden ist, hat doch keine Wünsche.
Und wenn wir etwas scheinbar gutes erfahren und das neu erlebte Gute dann mit dem was vorher war vergleicht, dann ist das vorige schlecht, aber wenn wir ehrlich sind, werden wir uns eingestehen, dass das vorige zu dem Zeitpunkt als es nur das vorige gab uns doch als das Gute schien. Wie soll dann das neue Gute gut sein? Ist es nicht bloße Einbildung?
Das Gute und das Schlechte ist untrennbar mit einander verbunden. Wahre Freude erfährt man nicht durch Befriedigung, sondern durch zufrieden sein. Es passiert aber leicht, dass man diese Überlegung schon im Ansatz einfach ablehnt, weil das würde ja heißen, dass man etwas falsch macht, wobei man doch sein bestes gibt. Das ist aber so nicht richtig, weil alle Bemühungen sind sinnlos, wenn man schon perfekt ist. Es soll nicht gesucht werden, sonst übersieht man das, was die ganze Zeit schon da war. Es ist nicht mit gut oder schlecht vergleichbar, aber trotzdem besser als alles gute.
Man hat durch eine einzige Unachtsamkeit über das makellose drüber gemalt und erkennt es nicht mehr wieder. Man hat damit einen Kreislauf begonnen, welcher nicht enden wird bis man einfach seine Bemühungen enden lässt, denn Mühe ist auch Leid, wie soll so das Leid enden?
Das zu erkennen ist fast unmöglich, weil man nur aus dem Teufelskreis hinaus schaut, nicht aber von oben darauf.
Wenn eine Meinungen scheinbar Leid verursacht, dann ist nicht die Meinung Leid verursachend, sondern eher das persönliche Verständnis von der Meinung.
Daran erkennt, wer will, den Urfehler. Nämlich das Vorhandene zu verändern. Wäre es nicht leidvoll das Vorhandene zu verformen, dann wäre das entstandene Produkt nicht leidvoll.
Jeder hat eine eigene Realität, aber in jeder Realität kann es nichts bedingtes geben, was ewig existiert. Also ist "Wollen" letzendlich immer leidvoll, weil wir nur bedingte Dinge begehren können. Etwas unbedingtes kann nicht begehrt werden, da man es schon 'besitzt'. Hole dir keine Befriedigung, diese macht nicht zufrieden. Also führt jeder Weg, welchen man auf der Suche nach Glück geht ins Leere, daher wäre es klug einen Weg zu gehen, welcher bewusst ins Leere führen soll. Wie kann man sich ein Bild davon machen, wenn man es niemals ausprobiert hat?