Die Zahl 11

HAllo Anubiz,

wieviel genauer möchtest du es noch haben *frechgrins*

lass dir nicht alles vorservieren, sondern versuche selbst ein stück des weges zu erklimmen.
sonst mein vorschlag wäre lass das gesagte wirken. noch besser - meditiere darüber. vergiss die erdung nicht.
wenn du wirklich weitere hilfe brauchst, schreib mir.
du erreichst mich auch unter time.seven@chello.at .
alles liebe
Seven :rolleyes:
 
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So könnte nun mit "exegetischen" Anmerkungen zu Bachs Johannespassion fortgefahren werden.
Es scheint mir, als ob die Elf ein gewisses gestaltendes Element in der Johannespassion bei Bach spielt:
11 Choräle stützen das Werk wie Säulen. Sie entsprechen den 11 Jüngern (12 Apostel minus Verräter!): ja, vielleicht ist der "versteckt zuschauende" Verräter im nicht als eigentlichen Choral zu zählenden Vers zu rechnen, der sich über die Arie "Mein treuer Heiland" erhebt? (Nr. 32).
Viele der Chöre ergeben in der Taktanzahl ein Vielfaches der Elf: "Sei gegrüßet" und "Schreibe nicht" (11 Takte); "Wir haben ein Gesetz" (22 Takte), "Lässest du diesen los" (33 Takte), "Lasset uns den nicht zerteilen" (55 Takte). Im Schlußchor ist der Imperativ der Choristen "Ruht wohl" insgesamt 55 Mal zu hören - ein Zufall? Ja, schließlich muß man auch eine 11-Gliedrigkeit des Gesamtplanes (und das trifft sich hervorragend mit dem Choräle-Bau) heranziehen: Mit Einleitungsmusik (Exordium) und Schlußchor/Choral sind die neun dramatischen Szenen auf insgesamt 11 Teile des Werkes angewachsen.
Besondere Beachtung verdient in dieser Hinsicht auch das Recitativ 12c:
aus der Webside
http://www.sbg.ac.at/pth/texte/30-jahre/zahlensymbolik.htm
 
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Zahlenmystik


Bereits in frühesten kulturreligiösen und naturphilosophischen Zeugnissen sind immer wieder Hinweise auf zahlensymbolische Deutungen der Natur und der den Menschen umgebenden Elemente im Kosmos überliefert. Dies gilt auch für den orientalischen Kontext im allgemeinen und den jüdisch-christlichen im besonderen.

Mit den beobachtbaren Zahlen wird auf Ordnungsprinzipien und Sinn in der Schöpfung Gottes hingewiesen, daraus spekulativ dann auch auf Ziele und zukünftig zu erwartende Ereignisse geschlossen. Folgende Zahlen haben eine besondere Wichtigkeit:

1 - Die Zahl des Einen, Unteilbaren, die Zahl für den Uranfang, für Einheit und - da Eins an sich noch keine Zahl darstellt - für das Göttliche schlechthin; zugleich Symbol der Individualität, als Zahlzeichen Sinnbild für den aufrecht stehenden Menschen.

2 - Die Zahl der Verdoppelung und des Gleichgewichts: Ehepaar, pari - aber auch die Zahl von Trennung, Zweitracht, Gegensatz; Dualität trägt in sich die Ambivalenz von gut - böse, Licht - Schatten, Geist - Materie, männlich - weiblich, Tag - Nacht, Himmel - Erde, Land - Wasser, aktiv - passiv, links - rechts, Yin - Yang.
Bei den Pythagoräern stehen gerade Zahlen für Verkörperung des Vielen, Bewegten und Bösen; die ungeraden Zahlen aber als Symbol des Ruhenden und Guten.

3 - Als Summe von 1 + 2 Zahl für das Umfassende (Vater, Mutter, Kind), für die Vermittlung und für das Himmlische; Zahl der Trinität (Vater, Sohn, Geist), der umfassend verstandenen Gottheit - schon in der ägyptischen Mythologie (Osiris, Isis, Horus) und in der indischen Mythologie (Brahma, Vishnu, Shiva); Zahl des ganzen Menschen aus Körper, Seele und Geist; Zahl der menschlichen Befindlichkeit aus Über-Ich, Es und Ich; Zahl der erfahrbaren Erfüllung von Mann + Frau im Kind, der Verbindung von Himmel + Erde durch Luft, der Problemlösung durch These + Antithese in Synthese.

4 - Zahl für das Weltumspannende und Irdische; Zahl der Himmelsrichtungen, der Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft), der Lebensphasen (Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Alter), der menschlichen Temperamente. Die Zahl findet sich im Quadrat und im Kreuz, den vier Flüssen im Paradies, den vier Evangelisten.

5 - Als Summe von 2 + 3 Zahl für die Vereinigung und der ausgeglichenen Mitte; die Zahl der Sinne, der Wunden Christi, der Säulen des Glaubens im Islam. Michelangelo hat den Menschen innerhalb eines Pentagramms, eines Fünfecks dargestellt; die "Quintessenz" bringt die Dinge auf den Punkt.
Der Fünfstern ("Venusstern"), das Pentagramm, gilt auch als magisch-abwehrendes Zeichen.
Fünf ist die Zahl der in der Antike bekannten Planeten; von daher wird sie zur Zahl der babylonischen Mutter- und Liebesgöttin Istar, später dann Zahl der Venus. Durch diese Göttinnen, die immer auch den Gedanken Sexualität und Fruchtbarkeit implizieren, wird die Fünf zur Zahl der Hochzeit. Dieser Gedanke findet im Neuen Testament seinen Niederschlag in den 5 törichten und den 5 klugen Jungfrauen, die zur Hochzeit geladen sind (Matthäusevangelium 25, 1 - 13).

6 - Als Mitte der Zahlen zwischen 2 und 10 Zahl für den Raum zwischen Gegensatz und Vollendung, als Hälfte von 12 die bedingte, nämlich die irdische Vollkommenheit und die Zahl des menschen; sechs Tage der aktiven Schöpfung machen das Werk fertig, aber noch fehlt der Ruhetag; sechs Werke der Barmherzigkeit fördern das Leben, aber noch fehlt die Erlösung; Sex-ualität ist Lust, aber noch nicht unbedingt Liebe. In der Antike ist 6 die Zahl des Kosmos im Gegensatz zur himmlischen, göttlichen Sphäre.
In der Offenbarung des Johannes ist die Zahl 6 Symbol des Bösen, als 666 Zahl des apokalyptischen Tieres.

7 - Als Summe von 3 + 4 Zahl der Fülle und Vollendung; die Zahl der Vereinigung des Geistigen und der Materie und die Zahl der Heilung; die Zahl der früher bekannten Planeten in unserem Sonnensystem plus Sonne und Mond, die Zahl der Schöpfungstage, die Zahl der Körperöffnungen, die Zahl der Tugenden. 7 Augen sind Symbol Gott und besonders für seine Allgegenwart und Allwissenheit (Sacharja 3, 9), 7 ist die Zahl der Todsünden, der Gaben des Heiligen Geistes und der Werke der Barmherzigkeit; sieben wird in der katholischen Kirche zur Zahl der Sakramente. Der Buddhismus kennt sieben Himmel, auch im Islam kehrt die Zahl Sieben als heilige Zahl wieder; es gab 7 Weltwunder. 7 Zwerge wohnen im Märchen hinter den 7 Bergen.

8 - Zahl des Gleichgewichts im Kosmos (acht Hauptrichtungen der Windrose), als "achter Schöpfungstag" Symbol der Auferstehung Christi und der Neuschöpfung des Menschen durch Christus. Es gab 8 Seligpreisungen Christi (Matthäus 5, 3 - 12). Im 2. Petrusbrief (2, 5) wird auf 8 Menschen, die die Sintflut überlebten, Bezug genommen. 8 wird zur Zahl der Taufe, die Taufkapellen ("Baptisterien") wurden in Oktogonform errichtet. Die Lotusblüte, die für Reinheit steht, hat 8 Blätter, Buddha lehrte den achtgliedrigen Pfad des rechten Lebens.

9 - Als 3 x 3 Zahl für das vollkommen Himmlische, Heilige, die Zahl steht für göttliches Bewusstsein; die neunte Stunde ist die Todesstunde. Christi. Bei den Chinesen ist die neunstöckige Pagode Abbild des Himmels. Die Mathematik weiß, dass sich durch Addition der 9 die Quersumme einer Zahl nicht ändert: 9 ist also unsichtbar und verhält sich neutral.

10 - Zahl des in sich Vollendeten, Ganzen; Summe der ersten 4 Ziffern 1 + 2 + 3 + 4, Basis des Dezimalsystems, Zahl der Finger - die 10 Finger dienen als Abzählhilfe in Merkversen. 10 ist Symbol des Kreises, in der Bibel Zahl der Gebote, der ägyptischen Plagen, der wartenden Jungfrauen .

11 - Zahl, die die Vollendung um eins überschreitet, die Bedeutung als Zahl der Maßlosigkeit und der Sünde; Symbolzahl der Narren, "Schnapszahl", symbolisiert die Überschreitung der von Gott gegebenen zehn Gebote. Der 11. 11. gilt seit dem letzten Jahrhundert als Beginn der Faschingszeit.

12 - Als 3 x 4 Zahl für das vollständig Gewordene, für Glück; die Zahl der Tierkreiszeichen und Grundlage der Zeiteinteilung (Monate, Stunden), im Alten Testament die Zahl der Söhne Jakobs und damit der Stämme Israels, nach diesem Vorbild im Neuen Testament die (idealtypische) Zahl der Jünger Jesu, in der Johannes-Offenbarung Zahl der Tore des himmlischen Jerusalem und als 144.000 (12 x 12 x 1.000) Zahl der vollständig ganz und gar in unendlicher Zahl Erlösten. 12 ist die große kosmische Zahl in China genauso wie in Babylon.
Übrigens hat auch die Europa-Fahne 12 Sterne, was nichts mit der Zahl der Mitgliedsländer zu tun hat, sondern schon 1955 festgelegt wurde.

13 - Zahl für das Unheil: das Vollständige, die dem Menschen gegebene Grenze, wird überschritten und zerstört; die jüdische Kabbala kennt 13 böse Geister, das 13. Kapitel der Johannes-Offenbarung handelt vom Antichristen. 13 ist die Zahl der babylonischen Unterwelt und deshalb die Unglückszahl, was sie im Aberglauben bis heute geblieben ist.

15 - Zahl Ischtars, der Idäischen Mutter, der alttestamentlichen Stufenpsalmen und der Geheimnisse des Rosenkranzes.

28 - die Mond-Zahl

33 - Zahl der Vollendung, als Zahl des (vermeintlichen) Alters Christi.

40 - steht für einen Zeitraum, der Wende und Neubeginn ermöglicht: 40 Tage lang verschwinden - astronomisch gesehen - die Plejaden (ein mit bloßem Auge gut erkennbarer Sternhaufen im Zeichen des Stiers) hinter der Sonne verschwinden. 40 wird fortan zur Zahl der Flucht, aber auch zur Zahl der Erwartung und der Vorbereitung. 40 Tage dauerte die Sintflut (1. Mose 8, 6), 40 Tage war Moses auf dem Berg Sinai, um die Gesetzestafeln von Gott in Empfang zu nehmen (2. Mose 24, 18), 40 Jahre dauerte die Wüstenwanderung des Volkes Israel von Ägypten ins gelobte Land (4. Mose 32, 13), 40 Tage fastete Jesus, bevor er mit seinem öffentlichen Reden und Wirken begann (Matthäusevangelium 4, 2). 40 Tage dauert in der Kirche die Zahl der Fastentage vor hohen Festen: Passionszeit vor Ostern und Adventszeit vor Weihnachten.

50 - steht für Freude und Fest: im Judentum liegen 50 Tage zwischen Passahfest und Schawuot, dem Erntedankfest; im Christentum entsprechend 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten; jedes 50. Jahr werden nach alttestamentlicher Vorschrift Sklaven befreit und Schulden erlassen ("Halljahr", 3. Mose 25).

72 - als 6 x 12 Zahl der Größe und Vielfalt. 72 ist eine astronomische Zahl, 1/5 des Kreisumfanges). 72 ist die Zahl der Vollständigkeit der Völker, was sich in der Zahl der 72 Jünger, die von Jesus ausgesandt werden, niederschlägt.

1.000 - steht für vollständig, umfassende Vielheit, das Unendliche, die himmlische Seligkeit.

Schon sehr früh ist den Menschen aufgefallen, wie sehr Zahlen und Zahlenverhältnisse sie selbst mit ihrem Körper, ihren Gliedmaßen und in ihrer Symmetrie bestimmen, aber auch die umgebende Welt in Raum und Zeit sowie das Leben und die Natur mit Tag- und Nachtwechsel, wiederkehrenden Mond- und Gestirnsphasen oder Jahreszeiten ausmachen. Sie suchten Sinn und Grund hinter dem reinen Rechenwert. Es war nicht zuletzt die Welt der Musik und der Klänge, die diese Spekulationen provozierte: Denn dieselben Töne, die das Herz des Menschen bewegen und seine seelische Gestimmtheit beeinflussen können, lassen sich mit Schwingungen, Amplituden und Frequenzen auf Zahlen zurückführen.

Besonderen Einfluss auf die Zahlenmystik hatte die Kabbala, eine um 1200 in der Provençe entstandene mystische Geheimlehre des Judentums. Das Wissen der Bedeutungen der Zahlen und die Möglichkeit der Kombination wurde zu einem Instrument magischer Welterkenntnis und Machtausübung.
 
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