Kvatar (was hat dieses Wort für eine Brdeutung ?)
sei mir gegrüsst, bin zufällig auf Deine Ausführungen gestossen, und meine Frage ist, ob Du die Ansichten bzw. Erkenntnisse des buddh. Mönchs selbst meditativ erfahren und erkannt hast oder etwas wieder gibst,was Dich vom Thema her interessiert und überzeugt, weil es in sich logisch aufgebaut und sehr verständlich dargestellt ist ? Mir sind einige Gedanken zu dem dargestellten durch den Kopf gegangen, die ich loswerden möchte. Seit etlichen Jahren beschäftige ich mich mit den grossen Religionen, u.a. auch mit dem Buddhismus und hierbei selbstverständlich mit Buddhas Reden, den mittleren Teilen des Pali-Kanons. Buddha ist im Hinduismus gross geworden und hat in sein Leben und Denken verschiedene Grundsätze dieser Glaubensrichtung übernommen (z.B. Karma, Inkarnation, Götter, Götterwelten, Meditationsmethoden usw.) Er machte deutlich, dass alle Dinge - auch, soweit sie zusammenhängend sind - Ich-los und darüber hinaus alle zusammnhängenden Dinge ( z.B. der menschl. Körper) unbeständig, unbefriedigend und leidvoll sind. Gleichzeitig zeichnete er den Weg auf, wie man sich von sich wiederholenden Inkarnationen befreien kann, um den Leiden dieses grobstofflichen Daseins zu entgehen. Absolut gesehen gibt es zwar kein unabhängiges Selbst, aber Buddha hat damit nie die Existenz eines Ichs grundsätzlich verneint. Es existiert als "blosses" Ich, d.h. als Benennung oder Bezeichnung beim Zusammentreffen der 5 Aggregatzustände (skandhas). Solange wir uns als "Menschen" in der relativen Wirklichkeit , also in dem jeweiligen Leben, befinden, werden wir uns wohl auf konventioneller Ebene eines Ichs bedienen, es akzeptieren. Aber auch auf einer feinstofflichen Ebene besteht es ebenfalls, da imer ein Kontinuum von Körper und Geist existiert und dies die Grundlage dieses "blossen" Ichs ist. Die Dinge selbst, in welcher komplizierten Zusammensetzung auch immer, sind selbst ohne Ich. Buddha sagte hierzu , dass die Ansicht, man würde nach dem Tode weiter existieren, d.h. man würde als imer derselbe fortleben, unvergänglich sein, sei unzutreffend. Hiervon sollte man sich freimachen. Und wenn man sich dieser Befreiung dann voll bewusst ist, führt es dazu, dass keine Geburt mehr bevorsteht ( aus d. Sutra "Gleichnis v. d. Schlange"). Die Brahmanen bezeichneten ihn in diesem Zusammenhang als Nihilisten. Buddha sagte, dass diese Auffassung falsch, lügenhaft und unwahr sei. er lehre nicht die Zerstörung, die Vernichtung, die Nichtexistens des wahren Wesens, sondern nur, was Leiden und Übel ist und wie es auffhört. Weiter führte er aus, dass ein Vollendeter, der den Ichdünkel abgelegt hat und frei geworden ist , von den Göttern in der ERSCHEINUNGSWELT nicht mehr auffindbar ist. Im Sutra " Der Honigkuchen" betonte er ausdrücklich, dass seine Lehre nicht im Widerspruch zu irgend etwas in der ganzen Welt mit ihren Göttern, Geistern und Menschen steht. Für Buddha gab es Geister. Wiederholt hat er sich dazu geäussert. Der Gedanke, dass Geistwesen - wenn auch auf einer andern Bewusstseinseben - existieren, geht durch alle Religionen. Stirbt der Mensch, geht der Geistkörper in den Nach- bzw. Zwischentodzustand über (Tib. Totenbuch - Bardo-Thödol -Mahayan-Buddhismus) Das Zitieren - i.d. Regel am Bett oder Lebensmittelpunkt des Verstorbenen -aus einem Totenbuch diente dazu, dem Geistkörper Wege aufzuzeigen, die in eine Götterwelt führten oder letztlich zu einer positiven Inkarnation auf Erden. Diesen Zwischenzustand gibt es, denn ich habe selbst mehrere Berührungen zu diesem "Drüben" gehabt. Im
www.spiritual-Friends.de habe ich am 25.2.02 (Thema Ce`Nera 13.3.02) habe ich ein Erlebnis geschildert.
Die Ausführungenzum Thema Wiedergeburt gefallen mir gut. Buddha selbst sagte, dass er sich an 100000de seiner früheren Leben erinnern kann, und von einem buddh. Abt habe ich gelesen, dass er es auf ca. 8oo gebracht hat. Vielleicht ist dies möglich, wenn man diese Welt völlig überwunden hat und jedes Anhaften erloschen ist. Es gibt aber auch ganz "normale" Menschen, die von sich behaupten, schon einmal gelebt zu haben und dies auch in sehr vielen Fällen in beeindruckender Weise glaubhaft machen können. Interessant sind dazu z.B. die Untersuchungen des Amerikaners Prof. Ian Stevenson.Offensichtlich wird ein Teil der Lebens- bzw. Daseinsfaktoren der früheren grobstofflichen Inkarnation in eine neue mit hinüber genommen, wenn Tod und Geburt dicht aufeinander folgen. Dies erinnert mich entfernt etwas an meine ausserkörperliche Erfahrung während einer Meditation. Hier hatte ich zum ersten mal erkannt, was Ichlosigkeit bedeutet und eine Berührung mit dem "Klaren Licht " gehabt. Diese Erfahrung kann man leider nicht weitergeben, es muss persönlich erfahren werden. Im Buddhismus ist das "Klare Licht" die Grundlage des Lebens. Auf ihr beruht die Zukunft des Individuums. Für den Hindu ist es Brahman, für den Christen Gott. Der Buddhist geht von Körper und Geist aus (OHNE ANFANG !). Der Hindu und der Christ sagt, dass GOTT OHNE ANFANG existiert und erst aus IHM Körper und Geist hervorgingen. Nun, darüber sollte man sich nicht streiten. Ein jeder Mensch muss seinem Karma entsprechend seinen Weg gehen und - ich glaube - er hat viel, viel Zeit und viele Existenzen dafür zur Verfügung. Buddha bezeichnete im übrigen die Diskussionen über die Fragen was war vor diesem Leben, woher kommen, wohin gehe ich nach diesem Leben als unergiebiges Theoriengestrüpp, als Theoriengaukelei und verwies auf den achtfachen Pfad. Kern aller Religionen ist zwar die Nächstenliebe, aber leider wissen sie meist nicht ,was wirklich darunter zu verstehen ist. Hass, Gier und Verblendung (Unwissenheit) sind auch bei den sogen. "gläubigen" Menschen noch immer die dominierende Triebkraft.
Viele Güsse
Christian