Meine liebe Milinkaya,
erstmal möchte ich dich in den Arm nehmen und dir sagen, das du das alles schaffen kannst!!
Du kannst da raus spazieren, wenn du nur dich selber wieder findest...
Ich war lange selber co-abhängig und ich möchte dir etwas von diesen Teil meines Lebens erzählen.
Zu meinen Lebenspartnern gehörte ein Drogenabhängiger,ein Spieler,ein Alkoholiker und ein...mmhhh,seine Therapeutin sagte, er hätte ein Störung im Denkmuster,eine gespaltene Persönlichkeit...Das alles war zwischen meinen 15 und 30 Lebensjahr.
Ich war es fast schon gewohnt, das Menschen sich umbringen wollten, wenn ich sie verließe, und bin dann doch nicht gegangen.
Ich habe gekämpft,geredet,geweint, gefleht und gebetet.....für diese Menschen, aber nie für mich!
Ich habe gedacht, das ich mit meiner Liebe alles gut machen kann!
Aber so war es natürlich nicht...
Da man niemals einen Lebensweg mit dem anderen vergleichen kann, will ich dir keinen Ratschlag geben.Ich möchte dir nur erzählen, wie es bei mir war. Und viell. kann ich dir , durch das erzählen einen Schritt weiterhelfen...
An dem Punkt , an dem sich alles für mich veränderte, war der, das wir zusammen zu einer Therapie wollten.
Natürlich! war wieder alles meine Schuld...und so fühlte ich mich auch jedesmal.Mein Exmann hatte das Talent, alles umzukehren und plötzlich fühlte ich mich klein,schlecht und beschähmend...ICH war schuld!
Als ich dann meinen ersten Einzeltermin hatte( er war als erstes bei ihr), war die erste Frage, die sie stellte: " Sagen sie mit bitte, warum sie DAS alles ertragen?".......
Erstmal war ich völlig beleidigt....*lach*...ja, das war ich!Warum sollte ich denn jetzt bitte schön, überlegen....hö?Spinnt die?
Tja, und so war es ja auch richtig.Plötzlich verstand ich, das ja ich auch wieder jemanden die Schuld gebe, das es so ist, wie es ist.
Vom Opfer zum Täter....
Ich musste erstmal lernen, Verantwortung zu übernehmen. Aber nicht, so wie ich es Jahrelang gemacht habe, für andere, sondern für mich, für mein eigenes Leben.
Und ich merkte schnell, das ich das gar nicht konnte! Das habe ich nie gelernt...
Immer wollte ich helfen,für andere da sein,mich kümmern.Immer dachte ich, wenn ich da bin,dann schafft der oder die das schon....neeee,das ist eine Lüge und diese zu erkennen tut weh und es brauch seine Zeit.
Weil es bei all dem ganzen nur um DICH geht.
Ja, ich weiß,ihr habt Kinder.Die habe ich auch...und glaube mir, ich hatte mehr Schuldgefühle als alles andere.Er lag vor seinem dreijährigen Jungen auf den Knien und hat geheult, das er ihn vermisst und ohne ihn nicht leben kann.
Ich bin finanziell ruiniert,seit letzten November sieht er seinen Vater nicht mehr, weil er von seiner letzten Lebensgefährtin angezeigt worden ist.Den Grund möchte ich hier jetzt nicht aufführen, aber sicherlich kann man sich das denken.
Er kann keine echte Beziehungen zu Erwachsenen haben.Kann seine Liebe nur seinen Kindern zeigen und diese Liebe ist nicht gesund.Er holt sich die Liebe bei seinem Kleinen, die er selber als Kind nicht erhalten hat.Er saugt ihn förmlich aus und Manipuliert ihn.
Ich war beim Kinderschutzbund, hatte Gespräche, wurde beraten. Um dem Kleinen die Trennung so schonend wie nur möglich zu machen.
Es ist immer ein Verlust für die Kinder, das steht ausser Frage!
Dort sagten sie mir auch gan klar, das ein Elternteil mit solch Psychischen Problemen IMMER eine große Seelische Belastung für Kinder ist!
Aber ich habe ihm so gut es ging ,erzählt, warum das so ist.Warum er Papa nicht sehen kann.
Emotionalen Missbrauch kann man nicht wirklich nachweisen.Aber man sieht, was passiert, wenn man nicht in die Verantwortung gehen will, weil viell. "die anderen" reden oder einen schlechtes Gewissen einredet.
Jetzt wird er gewungen, Verantwortung zu übernehmen...nicht von mir, sondern vom Leben selbst.
Ich habe ihn verziehen und mir auch. Es gibt keine Schuldgefühle mehr. All das was ich erlebt habe, hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Und heute weiß ich, wie stark ich eigentlich bin.Das ich von niemanden abhängig sein muss. Oder von der Sympathie oder Liebe der anderen.Heute weiß ich, wie wertvoll ich bin.Und ich habe gelernt, mich selber zu lieben, so wie ich gemeint bin.
Ich weiß , wie es ist, wenn man genau weiß, das es verkehrt ist, wieder zurück zugehen, ihn wieder aufzunehmen!
Wie es sich anfühlt, wenn er vor einem steht und weint...und bettelt und fleht.
Mich hat es um schluß nur noch angewiedert...und dann konnte ich es ausprechen.Weil ich mir meiner bewußter wurde.Ich habe mich damit beschäftigt, was bei mir nicht rund läuft.Und mehr kannst du nicht tun!
Du kannst keinem Menschen ändern, niemals!
Du kannst nur dich selbst ändern, deine Glaubenssätze....
Hol dir Hilfe! Mit jedem Tag ohne ihn, wirst du wieder mehr Kraft und Lebensenergie haben.
Du wirst die richtige Entscheidung treffen.Sonst trifft jemand anderes eine Entscheidung für dich.
Bis dahin wünsche ich dir alles an Kraft, die du noch aufbringen kannst.
Wenn du reden willst, du kannst mich immer anschreiben, wenn du willst!
Ganz viele, lichterfüllte Grüße
AnimaMea