AlphaOmega71
Sehr aktives Mitglied
Da sagst Du was ... wahrscheinlich hast Du damit Recht!
Ist eine Erkenntnis, daher glaube ich, dass es so ist.
Davon abgesehen ist es erwiesen, dass wir keinen freien Willen haben, sondern Entscheidungen aus unbewussten "Motiven" heraus treffen. Somit passt für mich alles zusammen.
Anfang des Jahres gab es ein Ereignis, dass mich bis heute aus der Bahn wirft, eins das nahezu mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat.
Ich kenne das auch, dass sich das ganze Weltbild ändern kann. Alles, woran man geglaubt hat, stellt man in Frage und/oder muss es durch besseres Wissen ersetzen. Dem geht vermutlich immer eine Art Schockerlebnis voraus, welches einen von innen nach außen kehrt.
Da ich nicht weiss, um welches Ereignis es sich handelt ... kann ich nur allgemein "mitreden".
Rückblickend sehe ich meine Fehler in dem Ganzen mehr als deutlich, erkenne welch entscheidenden Anteil ich daran hatte, dass es so weit kam, und dafür übernehme ich die Verantwortung. Aus der heutigen Perspektive ist es nahezu unbegreiflich, dass ich all die Anzeichen die darauf hingedeutet haben nicht beachtet habe, es war alles wirklich mehr als offensichtlich und es gab "Warnungen" mehr als genug.
Man hat keinen Abstand zu sich selber. Davon abgesehen sind manche Wahrheiten so schmerzhaft oder "ungeheuerlich", dass sie verleugnet werden "müssen", um weiter leben zu können. Mancher mag sich auch gänzlich überfordert fühlen und "erstarrt" sein ...
Und gleichzeitig muss ich erkennen, ich konnte es zu der Zeit nicht besser. Ich konnte die Anzeichen nicht sehen, oder nicht damit umgehen, nicht anders handeln. Es brauchte das Ereignis für mich um zu erkennen wie ich eigentlich hätte handeln wollen um es nicht so weit kommen zu lassen.
Da hast du "Glück", dass du rückblickend erkennst, dass du es gar nicht anders hättest machen können.
Wenn ich mein Leben rekapituliere, sehe ich das genauso: Entscheidungen basieren auf den zuvor gemachten Erfahrungen und zwar bis zurück an den Anfang. Somit ist man nicht verantwortlich, auch wenn es augenscheinlich so aussehen mag.
Diese Erkenntnis verschafft einem einerseits ein Art "Erleichterung", dass man "nichts dafür" konnte. Andererseits ist es auch irgendwie erschreckend, wenn man erkennt: Hey, ich treffe die Entscheidungen ja gar nicht selber; sie sind längst "getroffen", noch ehe ich in die Situation komme.
Wer das nicht erkennt, hat sein Leben lang Schuldgefühle und fühlt sich verantwortlich ...
Ja, man hat etwas getan. Aber eigentlich ist es durch uns getan worden; wir waren lediglich das passende Werkzeug dafür.
aradox, und doch wahr. Wir werden gelebt. Ein stückweit kann der Gedanke auch beruhigen ...
Ich weiss immer noch nicht, was ich davon besser oder schlimmer finden soll ...
Es ist einfach ungewohnt, wenn man das erkennt ... man kann es nur als "Leben" hinnehmen ... dass es einfach so IST.
Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann es einen beruhigen ...