Ja, grade wollt ichs schreiben, dass ich nicht ganz ohne Stolz auf mich herab blicke. Für die gestrenge Erziehung, die mir von Seiten der Mutter zu Teil werden hätte sollen, hab ich noch ein einigermaßen normales Verhältnis zur Sexualität bewahrt. Also grobe Pervertiertheiten sind nicht bekannt geworden, wenn man von einer gewissen Zurückhaltung absieht.
Inflationär hab ich diesen Sport nie betrieben. Jaja, ich weiß, wenn man mich sieht wird man sich als Frau vor Begeisterung kaum halten können, sofern man die Augen an der richtigen Stelle hat und sich denken: "So ein fescher Bursch! Den will ich nicht, weil der gehört mir nie allein. Der bringt pro Woche mindestens 7 Damen zu Bett!"
Aber dem war nie so. Ich bin jetzt ..... moment ... das es mir auch einfällt ..... 1960 geboren, und ich kann mich an jede einzelne nähere Bekannschaft erinnern, wo es zu intimitäten kam. Sogar an die wo ich nicht mehr wußte, wie ich überhaupt in diese peinliche Situation gekommen war.
Auch diese panische Angst vor unerwünschgter Fortpflanzung hat ja ihren guten Grund. Das kommt ja nicht von irgendwo.
Bis so gegen 30 war ich geistig voll unreif, einen auf Vater zu machen. Vollkommen geistig unreif!!!! Mit ca. 25 hab ich ja erst zu saufen aufgehört und mußte erstmal das Leben nüchtern realisieren, bevor ich mir sowas antu. Dann, so zwischen 30 und 35 hätte ich mich für geistig reif erachten dürfen, eine Vaterrolle einzunehmen .... also am Landesüblichen Asso-Durchschnitt gemessen vielleicht sogar unter den Top 10 der Musterväter ... aber da hatte ich eben nicht die passende Gefährtin dazu. Schon ein gutes Weib an meiner Seite, aber eben keine, die Mutter werden wollte und die, so wie ich .... eher zurückhaltend in sexuellen Aktivitäten. Es war fast wie eine Josefsehe. Es is nun mal so, dass die libidösen Bedürfnisse individuell verschieden sind und keiner einheitlich messbaren Norm oder Konstante entsprechen. Das gibts nicht. Das is ein voller Blödsinn, der freudianische Irrsinn is das vielleicht.
Die Zeit der geistigen Reife für Familien-Gedanken hat aber gerade mal 5 oder 6 Jahre gedauert. Dann hab ich wieder zu saufen begonnen und vorbei wars mit der geistigen Reife und die letzten 12 Jahre hab ich so alle zwei jahre mal einen Crash mit einem Mädel und zuck nachher jedesmal voll aus, vor angst, dass sie schwanger sein könnte. Weil mittlerweile bin ich nicht nur zu dämlich, einen auf Vater zu machen, sondern auch bereits physisch zu kaputt.
Bis vor einem Jahr hab ich immer gebetet: Hoffentlich werd ich vor meinem tod noch einmal einen Liebesakt vollstrecken dürfen

.... aber mittlerweile is mir das auch schon wurscht geworden. Heut hab ich wahrlich andere Sorgen. Drum vertsteh ich ja oft den Wind nicht, der da manchmal in den Sexthreads aufkommt. Soll jeder tun wie er will. Solang er sich nicht an Kindern und anderen Hilflosen vergreift, is mir das wurscht, was ein jeder macht. Der eine predigt "Fick dich frei" der andere predigt "Enthaltsamkeit" und ich predig gar nix, sondern schreib nur auf, wies ich erleb.
Oder erlebt hab, sagen wir so.
Das es keine Verpflichtung zur Enthaltsamkeit geben kann, ist mir klar.
Das es keine Verpflichtung zu "Fick dich frei" geben kann, ist mir auch klar geworden,im Lauf der zeit.
Für mich war jedenfalls der Gedanke an ein Kind nie abzutrennen, von der sexuellen Aktivität. Und Verhütung war für mich uninteressant, weil wie soll ich mich frei vögeln, wenn ich mich dabei gleichzeitig selbst beschneide und beschränke und darauf achten muss, dass meine Spermien mit dem überaus hochwertigen Informationsmaterial, die ja mein persönlicher Besitz sind, nie ihr natürliches Ziel erreichen? Das hab ich nie auf die Reihe bekommen, daher erschien mir persönlich Sex als recht unzulänglich, Freiheit zu erlangen. Freiheit für mich, aber Unfreiheit für meine Spermien? Das versteh ich nicht. Aber macht nix ... ich bin mir deswegen nicht bös. Ich kann nicht alles verstehen, aber ich kann durchaus verstehen, dass es andere anders halten wollen .... weniger strenge.
Freiheit allen Wesen, mit oder ohne

6