Anschlag in Norwegen - entsetzlich

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Bei dem Boot handelte es sich um das ganz normale Verkehrsboot zur Insel.
Er hat es nicht gekapert, nicht geklaut, Es wurde nicht von irgentwelchen Hintermännern gestellt.
Es war einfach dazu da Besucher auf die Insel zu bringen.
Oder eben auch einen scheinbaren Polizisten.
Genau auf diesem Boot war auch die langjährige Organisatorin für das Camp anwesend. Und ihr kam der Polizist verdächtig vor. Sie warnte die Sicherheitsorgange auf der Insel - und wurde erschossen.

Das zweite, was ich in unserem Regionalblatt lesen konnte war, dass ein Jugendlicher seinen Vater per Handy anrief und um Hilfe rief, weil auf der Insel geschossen wurde und Panik ausgebrochen sei. Dieser Vater rief die Polizei an und wurde von der diensthabenden Frau mit den Worten abgetan, sie falle nicht auf Scherze herein.
 
Der m.A.n. beste (und auch umfassendste) Artikel zum Thema. Nur der Anfang, da Zeichenmangel:

Anders Behring Breiviks Stichwortgeber und Vordenker kommen aus der Mitte der Gesellschaft

Hintergründe des Massakers von Norwegen -

Von SEBASTIAN RANGE, 29. Juli 2011 -

Das schreckliche Massaker von Oslo und Utoya, begangen durch den 32-jährigen Norweger Anders Behring Breivik, löste die üblichen Reflexe aus. Kurz nachdem die Bombe im Regierungsviertel explodiert war, geisterte al-Qaeda bereits als Schuldiger durch die Medienlandschaft, obwohl Norwegens Behörden bis dahin keinerlei Aussagen zur Urheberschaft gemacht hatten. Wenn es kracht, fällt der Verdacht sofort auf Islamisten. Und das, obwohl Europol von 249 im Jahr 2010 gezählten terroristischen Aktionen nur drei Islamisten zurechnet. Im Jahr 2009 war es nur einer von insgesamt 294, 2008 ebenfalls einer von 515, und 2007 vier von 583 gezählten Anschlägen bzw. Anschlagsversuchen, die auf das Konto von Islamisten gingen. Dennoch fungieren sie stets als die „üblichen Verdächtigen“. (1)

Auch deutsche Politiker stellten ihre Reflexe unter Beweis. Regierungsvertreter nutzten die Gunst der Stunde und bekundeten die vermeintliche Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung, während die SPD eine schärfere Kontrolle des Internets verlangte. Eine günstige Gelegenheit auch, noch einmal ein Verbot der NPD zu fordern, wie es Sarah Wagenknecht von der Linkspartei tat.

Ein solches Verbot würde Breivik aber gar nicht berühren. Denn er ist entgegen der weitläufigen Darstellung der Medien weder ein Neonazi noch ein Rechtsradikaler im herkömmlichen Sinne. Auf seiner Facebook-Seite hatte er neben Winston Churchill Norwegens bekanntesten antifaschistischen Widerstandskämpfer Max Manus als Vorbild genannt. In seinem kurz vor der Tat veröffentlichten 1.500-seitigen „Kreuzritter-Manifest“ schrieb er darüber, „tief beleidigt“ zu sein, wenn man ihn als Nazi bezeichne.

Breiviks Tat war wahnsinnig, seine Ansichten waren es zum größten Teil jedoch nicht – oder wenn überhaupt, müsste man sie als den mittlerweile „ganz normalen Wahnsinn“ bezeichnen. Mit seinem Weltbild lassen sich in den USA Wahlen gewinnen, wie Kandidaten der Tea-Party-Bewegung bewiesen haben. Breiviks Ideologie lässt sich am ehesten unter dem Begriff „neokonservativ“ fassen: Pro-amerikanisch, pro-israelisch, wirtschaftsliberal und christlich-konservativ. Auch sein Nationalismus steht nicht im Widerspruch zur „europäischen Idee“. Im Gegenteil.

Europa insgesamt müsse verteidigt werden – gegen den Islam und seine verräterischen Helfershelfer. Breiviks Gedanken entsprechen der Schematik, wie sie Samuel L. Huntington in seinem berühmt-berüchtigten Werk „Kampf der Kulturen“ entworfen hat. Auf der einen Seite die christlich-jüdisch geprägte Zivilisation, die sich gegen die rückständige, vormoderne islamische Barbarei behaupten müsse. Für Breivik ein Zweifronten-Krieg: Nicht nur am Hindukusch, oder wo immer „unsere Sicherheit“ gerade „verteidigt“ werden muss, sondern auch daheim. Breivik sieht sich als avantgardistischer Soldat in der Schlacht an der Heimatfront. Dass er nicht die Besucher einer Moschee sondern eines Jugendcamp der sozialdemokratischen Regierungspartei massakrierte, ist da kein Widerspruch. Denn es gebe eine Verschwörung zwischen europäischen Regierungen und muslimischen Mächten, Europa zu islamisieren – von den anti-islamischen Verschwörungsparanoikern auch mit dem Schlagwort „Eurabien“ bedacht.

Ein Stichwortgeber der Paranoia ist der weit über Norwegens Grenzen hinaus bekannte, aber anonyme Blogger „Fjordman“, der mit Abstand am häufigsten von Breivik zitiert wird. Fjordmans zahlreiche Artikel werden auch ins deutsche übersetzt und erfreuen sich in der islamophoben Szene hierzulande großer Beliebtheit.

Deutschlands Querfront

Als besonders eifrige Vorkämpfer der neokonservativen Sache haben sich in Deutschland ausgerechnet (ehemalige) Linke erwiesen. In Zeitschriften wie Konkret wurden bereits vor 20 Jahren die ersten Grundsteine für diese Ideologie gelegt. Unter dem Label „Antideutsche“ sammelten sich Linke, oder die sich dafür hielten, und bliesen zum Großangriff auf all das, was allgemein bis dahin als links galt und von ihnen nun als rechts ausgemacht wurde: die Gegnerschaft zu Kriegen wird als „Appeasement“ gegenüber dem „Islamfaschismus“ denunziert; Antiimperialismus sei die Einteilung der Welt in gute und böse Völker und stehe somit der Nazi-Ideologie nah; Antikapitalismus gilt als des „strukturellen Antisemitismus“ verdächtig. Und hinter Kritik an der Politik Israels und dessen wichtigstem Verbündeten, den USA, verkappe sich die Tradition eines „eliminatorischen Antisemitismus“.

In der Folgezeit machten die „linken“ „Antideutschen“ Karriere im (neo-)konservativen Mainstream. Konkret-Schreiber wie Thomas von der Osten-Sacken kamen bei der Springer-Presse unter, ehemalige Mitglieder des Kommunistischen Bundes wie Mathias Küntzel fanden sich in transatlantischen Think Tanks wieder.

Eine politische Querfont hat sich – von links über liberal bis hin zu konservativ und christlich-fundamentalistisch – anhand eines gemeinsamen Feindbilds und aufgrund einer gemeinsamen Verschwörungsideologie gebildet, der zufolge „der Islam“ die Weltherrschaft anstrebe.

Breiviks ideologisches Kulturkampf-Gebräu gibt es an vielen Theken zu kaufen: kräftig gewürzt an der des rechtsaußen Hetzblogs PI-News (Politically Incorrect), ein wenig fader an der Hausbar der konservativen Springer-Presse – es sei denn, Henryk M. Broder sondert in der Welt eine seiner Hasstiraden ab – und mit ein wenig Antifa-Süßstoff gestreckt am Tresen zur Linken, etwa bei der Zeitung Jungle World oder den Israel-Hurra-Patrioten von BAK Shalom in der Linkspartei.

Die rhetorische Gewaltbereitschaft dieses Spektrums ist enorm. Kein Krieg der „westlichen Wertegemeinschaft“, zu dem nicht getrommelt wird. Dabei ist die Kriegsgeilheit schon so groß geworden, dass es der Trommelei keinen Abbruch tut, selbst wenn der nach Weltherrschaft trachtende große Feind – al-Qaeda – in den eigenen Reihen kämpft, wie gegenwärtig in Libyen.

Der tödliche Angriff israelischer Soldaten auf die Gaza-Friedensflotte im vergangenen Jahr lieferte einen Vorgeschmack auf das Hasspotential dieser anti-muslimischen Querfront. Ob bei den rechten PI-News oder dem linken Portal Indymedia, viele der Nutzer stellten mehr als nur „klammheimliche Freude“ am Tod der Aktivisten zur Schau. Nicht wenige hätten es am liebsten gesehen, wenn alle „Antisemiten“ der Flotte im Meer versenkt worden wären.

Biedermänner und Brandstifter?

Natürlich wäre es falsch, bekannte „Islamkritiker“ wie Henryk M. Broder, Udo Ulfkotte oder Thilo Sarrazin für die Taten Breiviks verantwortlich zu machen und hier eine Kausalität herstellen zu wollen. Oder, wie es Sarah Wagenknecht getan hat, allgemein den „Rechtspopulismus“ mit in Haft zu nehmen. Alleine, weil es sich dabei eher um einen politischen Kampfbegriff handelt, als um einen analytischen.

Doch wer würde den Zusammenhang zwischen dem Attentat auf Rudi Dutschke und der zuvor gegen ihn in Springers Bild Zeitung betriebenen Hetzkampagne bestreiten? Darum ist der Gedanke an Biedermann und die Brandstifter auch im Zusammenhang mit dem Oslo-Massaker nicht unangebracht. Ebenso wie die „Asyldebatte“ Anfang der 1990er Jahre von brennenden Flüchtlingsheimen begleitet war, ging auch die von Sarrazin ausgelöste „Integrationsdebatte“ der jüngeren Vergangenheit mit Angriffen auf Moscheen einher. Wer ständig Wasser auf die Mühlen eines ohnehin schon latent gewaltbereiten, von Intoleranz, Hass und Verfolgungswahn geprägten Milieus gießt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die Mühlen zu mahlen beginnen.

„Ein Abgrund trennt natürlich das ideologische Delirium vom kriminellen Wahnsinn; Tatsache bleibt jedoch, dass sich der kriminelle Wahnsinn auch vom ideologischen Delirium nährt“, brachte es der italienische Publizist Domenico Losurdo auf den Punkt. (2)

Henryk Broder vermag selbst die Tatsache nicht die gute Laune zu vermiesen, dass sich der Massenmörder Breivik auch auf ihn positiv bezieht. Broder wird nicht nur mehrfach zitiert, in Anlehnung an dessen Buch Hurrah, wir kapitulieren nennt Breivik einen Abschnitt seines Manifests „Hurrah! We Capitulate!“.

Sorgen bereitete Broder das allerdings nicht: „Das einzige, worüber ich mir Sorgen mache, ist, woher ich Ersatzteile für meinen Morris Traveller aus dem Jahre 1971 bekomme. Sogar in England werden die Teile knapp,“ sagte er gegenüber dem Tagesspiegel. (3)

Konnte sich Broder in seiner ersten öffentlichen Reaktion zu keinerlei Empathie-Bekundungen für die Opfer hinreißen lassen, weil diese nicht von Islamisten niedergemetzelt worden waren?

Gegen andere Vertreter der anti-muslimischen Querfront erscheint jedoch selbst Broders Haltung noch als vorbildliches Beispiel des Mitgefühls. Noch bevor die getöteten Körper erkaltet waren, erhob die islamophobe Bloggerspähre Vorwürfe an die Opfer. Denn Teilnehmer des Jugendcamps auf Utoya hatten zum Boykott Israels aufgerufen, mit Palästina-Fahnen gewedelt und sich, ebenso wie die Mutterpartei, für die Anerkennung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Utoya sei ein Lager linker Indoktrination, die Teilnehmer in gewisser Weise Terroristen, mindestens aber Antisemiten. Glenn Beck, neokonservative Gallisionsfigur der Tea-Party-Bewegung, verglich die Ermordeten sogar mit der Hitler-Jugend. (4)

Dass Breivik seine Schüsse auf die „zukünftige kulturmarxistische und multikulturelle Elite Norwegens“ abgegeben hat, trifft bei den Machern der deutschen Fjordman-Webseite auf Verständnis: „Das ergibt schon in gewisser Weise Sinn, vorausgesetzt man begreift den Konflikt zwischen Kulturmarxisten und Völkern als einen Vernichtungskrieg gegen letztere. Zwar ist kein Jugendlicher reif genug, um die Prämissen der Leute, die sein Zeltlager organisiert haben, vollständig zu begreifen, doch genau dafür haben Jugendliche Eltern. Und auch die Eltern, die ihren Nachwuchs solchen Wölfen im Schafspelz anvertrauten, müssen begreifen, dass ihre Kinder dort zu Werkzeugen im Kampf gegen das eigene Volk und dessen Recht, nach seiner Art zu leben, abgerichtet werden sollten. Naivität kann man entschuldbar finden, in einem Krieg ist sie aber hochgefährlich und hat einen hohen Preis, der in Blut entrichtet wird.“ (5)

Der von dem „Antideutschen“ Osten-Sacken gegründete Verein WADI .e.V. verfolgte eine andere Variante, mittels derer der eigene Beitrag zur Entstehung eines gesellschaftlichen Hass-Klimas relativiert werden soll. Auf der Vereinswebseite wurde Breivik allen Ernstes zu einem Antiimperialisten und Anhänger der islamischen Umma erklärt. Irgendwie müssen die Muslime doch Schuld haben an dessen Tat, schließlich sei das „Morbide, Absurde und Unvernünftige” ein „unverwechselbares und sozusagen fälschungssicheres Erkennungszeichen“ der Muslime. (6)

„Islamkritiker“ beklagen – trotz aller Distanzierungen von Breiviks Taten – weniger die Opfer, als vielmehr sich selbst, da Breivik ihrer Sache einen Bärendienst erwiesen habe. Überhaupt, so ein gängiges Argument, seien nicht sie für die Terror-Tat mitverantwortlich, sondern eben jene, die Breivik politisch ins Visier nahm. Denn die „Multikulti“-Fraktion habe erst durch die betriebene Masseneinwanderung die islamische Bedrohung auf die Tagesordnung gesetzt, gegen die sich schließlich gewehrt werden müsse.


(....weiterlesen...)
 
Der m.A.n. beste (und auch umfassendste) Artikel zum Thema. Nur der Anfang, da Zeichenmangel:

es kommt immer alles aus der *Mitte der Gesellschaft*......egal zu welcher Zeit, in welchem Jahrhundert.

das ist sowas von beliebig, inklusive dieser nachträglichen Zuordnerei, je nach Brille ausgeschlachtet

NUR... wie oft kommt es vor, daß jemand mit FREUDE und Genugtuung soviele Kinder und Jugendliche erschießt ?

Die geisteskranke Ohnmacht dahinter, wie auch immer sie entstanden sein mag, findet wenn sie ausgeprägt genug ist, so oder so einen Kanal und ein phantasiertes Konstrukt zur Legitimierung der Tat.

Egal an welchem Ort, egal zu welcher Zeit im Lauf der Jahrhunderte ....

Ich denke, es gibt kein Mittel dagegen, denn es gibt keine *Ursache*, die eindeutig benennbar und ermittelbar ist.
 
Den Range-Artikel halte ich für oberflächlich und irreführend. Schon allein Breivik als "neokonservativ" einzusortieren, geht gründlich an seiner Ideologie vorbei. Konservativ heißt "bewahrend". Breivik aber schreibt rückwärtsgerichtet, er will z.B. die Gleichstellung der Frau rückgängig machen, an einigen Stellen spricht er sogar von einer Entziehung des Wahlrechts. Daher trifft eher "reaktionär" seine Philosophie.

Range hat offenbar das Manifest nicht gelesen, sonst hätte es ihm auffallen müssen, daß der Begriff "Rassenkrieg" eine große Bedeutung für Breivik hat. Warum heißt überhaupt der Titel des Manifests "2083 A Europian Declaration of Independence" ?

Weil Breivick, wie der Focus rausgefunden hat, die "Turner Diaries" nachspielen will - ein Science Fiction-Roman, der als Bibel der Neonazis gilt und hier in Deutschland indiziert ist. Die Focus-Analyse halte ich wiederum für die beste Analyse zum Thema:

Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik bezieht sich in den Pamphleten zu seiner Tat auf amerikanische Ideengeber. Thema: der fiktive Rassenkrieg.

Das Vorgehen von Behring Breivik weist Parallelen zu dem rassistischen Science-Fiction-Roman “Turner Diaries” aus dem Jahr 1978 auf. Das Buch kursiert in rechtsradikalen Kreisen und beschreibt einen fiktiven Rassenkrieg.

Das Buch „The Turner-Diaries“ des rechtsradikalen Autors William Luther Pierce erschien im Jahr 1978. In dem Science-Fiction-Roman schildert der Autor in einem fiktiven Tagebuch den Beginn eines Rassenkrieges in der Zukunft. Die Hauptfigur, Earl Turner begeht dabei Anschläge gegen Regierungseinrichtungen der Vereinigten Staaten. Darunter platziert er unter anderem auch eine Autobombe mit Sprengstoff auf Basis von Düngemitteln bei einem Repräsentationsbau der Staatsmacht.

Viele Parallelen zu Oslo
Auch wenn bisher kein direkter Zusammenhang zwischen den „Turner Diaries“ und den Anschlägen von Anders Behring Breivik hergestellt werden konnte, weisen seine Pamphlete und die Vorgehensweise des norwegischen Attentäters auffällig viele Parallelen zu dem Buch auf. Wie auch in der Handlung des Romans beschrieben, stellt Behring Brevik die Verschwörungstheorie auf, eine Zentralregierung plane die Bevölkerung zu entwaffnen, um leichteres Spiel bei ihren Plänen zu haben, eine Diktatur zu errichten.

Wie die Hauptfigur der „Turner Diaries“ behauptet auch Behring Breivik Mitglied eines militanten „Ordens“ zu sein. Während in dem Buch „Rasseverräter“ das Feindbild darstellen, glaubt sich Behring Breivik in einem Kampf gegen „Multikulti“. Im Roman übernehmen afro-amerikanische Banden die nordamerikanischen Großstädte, Behring Breivik rechnet mit einer Übernahme der europäischen Metropolen durch muslimische Gangs. Das Buch endet mit dem Selbstmordanschlag der Hauptfigur und auch der norwegische Attentäter feierte in seinem filmischen Manifest das Märtyrertum als Schicksal des „perfekten Ritters“.

Der Einfluss der „Turner Diaries“ in rechtsradikalen Kreisen kann schwer eingeschätzt werden, da der Roman zum freien Download zur Verfügung steht und in früheren Jahren fotokopiert und verbreitet wurde. So verkaufte etwa der US-Amerikaner Timothy McVeigh 1993 Kopien der Turner Diaries auf Waffenmessen. Zwei Jahre später beging er den Terroranschlag von Oklahoma City, der bis zu den Anschlägen auf das World Trade Center als der verheerendste Terroranschlag auf die USA galt. Wie in dem Roman – und wie 2011 Behring Breivik in Norwegen – wählte er für seine Zwecke eine Autobombe mit Sprengstoff aus Düngemitteln und als Ziel ein offizielles Gebäude.

Ein weiteres Detail aus dem Buch kann als Hinweis dienen, in welcher Rolle Behring Breivik sich selbst sieht. Während der Rassenkrieg in den „Turner Diaries“ noch vor der Jahrtausendwende endet, bekommt der Titelheld erst im Jahr 2099 mit der Veröffentlichung seines Tagebuches den Nachruhm als Vorkämpfer der neuen rassistischen Weltordnung.

Auch Behring Breivik hantiert in seinen Pamphleten mit einer ähnlichen Zahl. Im Jahr 2083 werden, seiner Meinung nach, die weißen Europäer alle anderen Menschen aus Europa vertrieben haben. In seiner von Verschwörungstheorien geprägten Weltanschauung, sieht er sich, wie es scheint, nicht als Einzeltäter, sondern als eine Art Messias, der der Vorsehung entsprechend sein Schicksal erfüllt.

Perfide Doppelmoral
Besonders perfide wird es, wenn der Autor im Roman den Titelhelden Earl Turner darüber sinnieren lässt, dass er bei seinen Anschlägen zwar in der Hauptsache Angehörige seiner eigenen Rasse tötet, dies aber ein entschuldbares Übel sei, im Hinblick auf das große Ziel. Ganz ähnliche Vorstellungen einer skrupellosen Doppelmoral zeigten sich in der Bewertung Behring Breiviks im Bezug auf seine Taten, die er als „grausam, aber notwendig“ einschätzte. Ob, oder in wie weit, der Massenmord in Norwegen von den „Turner Diaries“ beeinflusst wurde, ist derzeit nicht bekannt. Aus den Taten, wie aus dem Roman spricht jedoch dieselbe menschenverachtende Geisteshaltung.

Die „Turner Diaries“, die in den USA auch als „Bibel der Rechtsradikalen“ bezeichnet werden, wurden in Deutschland im April 2006 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.

http://www.focus.de/wissen/wissensc...en-bei-der-bibel-der-neonazis_aid_649336.html
 
Eine VT, die im Netz und besonders im Portal "PI" kursiert, besagt, daß der Bombenanschlag ein "Inside Job" gewesen sei, also sozusagen ein Anschlag der norwegischen Regierung auf sich selbst unter der falschen Flagge "rechts". Idee wäre, eine Handhabe gegen rechts zu haben und im folgenden diskriminierende Aktionen gegen rechts mit Zustimmung der Bevölkerung durchführen zu können.

Als kardinalindiz für diese VT wird immer wieder die Tatsache genannt, daß die Bombe erst hochging, als Stoltenberg und seine Beamten Büroschluß hatten und deshalb aus der Schußlinie raus waren.

Indessen hat der Zeitpunkt der Bombenexplosion wohl eine eher profane Begründung.

Die Zeitung "Aftenposten" berichtete, dass das Ausmaß von Breiviks Verbrechen zwei Mal durch unerwartete Staus bei Autofahrten quasi gemindert wurde. So konnte er die Bombe im Osloer Regierungsviertel nicht wie geplant während der Arbeitszeit, sondern erst kurz nach Büroschluss für tausende Beamte zünden. Bei der Explosion starben acht Menschen.

Das sozialdemokratische Sommerlager auf der Fjordinsel Utøya erreichte Breivik außerdem erst am späten Nachmittag, als bereits viele Teilnehmer zum Festland zurückgekehrt waren. Dazu gehörte auch Norwegens Ex-Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland.

http://www.n-tv.de/politik/Breivik-versucht-Deal-zu-machen-article3942666.html
 
Darf es ein wenig Sternenkunde sein?

Wir haben heute den 31. Juli und darum liegt es nahe sich an so einem Tag auf den 13. Februar zu beziehen, unter anderen Daten. Das ist darum hier notwendig, denn Nostradamus schreibt unter III/96 von einem besonderen 13. Februar, und wie der Zufall so spielt ist auch der Massenmörder aus Norwegen an einem 13. Feber im Jahre 1979 geboren worden.

Im Vers ist die Rede vom Saturn. Das ist aber nur der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem, der für einen Umlauf der Sonne 29-30 Erdenjahre benötigt. Darum nehmen wir den Jupiter hier dazu, den größten Planeten, und der braucht nur 12 Edenjahre rund um die Sonne. Es kommt sehr selten vor, dass sich diese beiden Planeten von der Erde aus betrachtet genau an einer Stelle scheinbar treffen.

Im Leben rund um Anders B. B. war das bisher zweimal der Fall, wo das möglich sein konnte. Gesucht wird außerdem ein Standort im Sternzeichen Löwe sollte nicht vergessen werden zu erwähnen. Das betrifft hier etwa 16./17. Juli 2005 bis ins Jahr 2007. Oder wenn wir großzügig an die Sache heran gehen dann können wir auch noch die Zeugung und Schwangerschaft hinzurechen und dürfen auch noch die Zeit 17./18. September 1975 bis ins Jahr 1978 dazu nehmen.

Aber seltsam, in beiden Zeiträumen weilt der Jupiter wie abgeschnitten
an einem anderen Ort am Himmelszelt, nur nicht im Haus des Löwen.

Es ist nicht so, dass sich diese beiden Himmelskörper in diesem großen Lebenszeitraum nicht an einer Stelle gleichzeitig eingefunden hätten, es ist aber so, dass sich dieses Treffen von der Erde aus zu beobachten etwa am 1. Jänner 1981 ereignet hatte. In der Waage, genau bei 9 Grad und 30 Sekunden. Also nicht ganz im Löwen, wie man sagen könnte.

Jupiter und Saturn, diese Planeten sind in der Nacht mit freiem Auge zu sehen, und das schon seit man die Sterne beobachtet. Voraussetzung ist also die eigene Position muss genau auf der anderen Seite sein, damit man sie zu Gesicht bekommen konnte.

Nun ist dieser Vers III/96 von Nostradamus kein reiner „Null-Vers“ sondern enthält angeblich auch Angaben aus einer späteren Zeit als nur Darstellungen zum Beginn unserer Zeitrechnung und unmittelbar danach.

Trotzdem ist es vielleicht interessant darauf hinzuweisen es gibt in dieser Zeitspanne die wir für eine Mission des Nazaräners festgelegt haben von ein wenig mehr als 3 Jahren, etwa 34 bis Frühjahr 37, wo wir die Bedingungen für eine Zusammenkunft von Jupiter und Saturn im Zeichen des Löwen vorfinden. Durch die Pendelbewegung die von der Erde aus scheinbar wahrgenommen wird ist das zum Beispiel am 5. Oktober 34 und am 1. April 35 der Fall gewesen.

Besonders schön anzusehen war es daher bestimmt im Februar, wenn sich zwei Himmelskörper mit ihrer deutlich abhebenden Leuchtkraft einander im gegenüberliegenden Sternzeichen begegnet sind. Gerade recht um einen jungen Schüler an seinem Geburtstag durch seinen Meister in die Dinge der Astrologie einzuweisen.

So gesehen – und ich glaube dabei falle ich ganz und gar nicht aus dem Rahmen – deutet uns Nostradamus hiermit an im Datum des 13. Februar – ein paar Tage mehr oder weniger wegen dem julianischen Kalendariums – exakt dieses Datum sei der 18. Geburtstag des Jüngers aus der Apostelschar und späteren Evangelisten Johannes gewesen.

Nun ja, und Jakobus der als sein Bruder genannt wird, also salopp gesagt sein Onkel im Krebszeichen, oder einfach ein Verwandter von Johannes und einigen anderen, der hatte sich als rächender Halsabschneider aufgeführt beim Jonathan den amtierenden Hohenpriester, in dem er einen hinterlistigen Mörder erkannt haben will, dem kein Paulus oder wie sie danach alle heißen, unmittelbar eine gebührende Bestrafung zukommen ließen.

Diese Episode aus dem Leben eines Taugenichts wie man Evangelisten gelegentlich bezeichnen möchte macht einen zufälligen Eindruck, wie ein Smalltalk heutzutage ist man geneigt einzuwenden. Hier gebe ich aber zu bedenken, dass dies der Schlüssel im Schloss ist, was die Geburtsmonate der Apostel betrifft, wie sie beim Zwillinggeborenen – früher auch das Zeichen das dem Hund zugeordnet worden ist – zu finden sind, nämlich Matthäus 1,10.

Man müsse nur beachten, dass jeder zweite Apostel den Zeitpunkt der Geburt gewechselt hatte in dieser Angabe der Reihenfolge, etwa Johannes als Wassermann in den Löwen. Wobei das noch eine der gefälligen Darstellungen ist, während andere sich gar nicht so gerne als Schwein, Hund oder Ratte betitelt sehen wollten. Aber behalten hatte man doch das Wesentliche, wie den Wechsel von Plus und Minus, die Umwelt Erde, Wasser, Luft und Feuer, und das gesamte Sternenzelt. So als wären wir in einer wissenschaftlichen Umgebung in unserer Zeit.


III/96

Führer von Fossan (Sardinien?), die Kehle durchschnitten,
durch den Führer des Leit- und der Schlittenhunde.
Die Tat durchgeführt durch jene vom tarpéjischen Felsen.
Saturn im Löwen, 13. Februar.




3/XCVI

Chef de Fossan aura gorge couppee,
Par le ducteur du limier & levrier:
Le faict par ceux du mont Tarpee,
Saturne en Leo 13. de Fevrier.




Gerne mache ich darauf aufmerksam wie leicht man meinen könnte einer vermeintlichen Vorhersage aus dem Mittelalter in die Zukunft auf der Spur zu sein der man nun endlich die Erfüllung beifügt. Wenn man dann bemerkt in der nur zu menschlichen Vergangenheit gelandet zu sein und erkennen muss, dass hier eine Ergänzung oder gar Änderung nicht so einfach sein dürfte, dann spürt man eine gewisse Wehmut.

Auch recht graußlich – nicht!?




und ein :wut1:
 
Eine VT, die im Netz und besonders im Portal "PI" kursiert, besagt, daß der Bombenanschlag ein "Inside Job" gewesen sei, also sozusagen ein Anschlag der norwegischen Regierung auf sich selbst unter der falschen Flagge "rechts". Idee wäre, eine Handhabe gegen rechts zu haben und im folgenden diskriminierende Aktionen gegen rechts mit Zustimmung der Bevölkerung durchführen zu können.

Als kardinalindiz für diese VT wird immer wieder die Tatsache genannt, daß die Bombe erst hochging, als Stoltenberg und seine Beamten Büroschluß hatten und deshalb aus der Schußlinie raus waren.

Indessen hat der Zeitpunkt der Bombenexplosion wohl eine eher profane Begründung.



http://www.n-tv.de/politik/Breivik-versucht-Deal-zu-machen-article3942666.html



shalom.

es scheint typisch zu sein, dass nach ein "schrecklicher attentat" (nach ein gewisser zeit!) auch verschwörungstehorien zu kursieren beginnen. das war in amerka so und jetzt wieder...

was auch an dieser "theorie" wahr oder unwahr ist, eins ist klar: wir werden nie genaues erfahren, immer nur hinweise dass es so sein könnte, niemals unumstössliche beweise, nur indizien.

ich bin kein jurist, trotzdem halte ich es mit der maxime: "im zweifel für den angeklagten" --ich filosofiere nicht darüber, ob das ein "inseider job" war oder nicht, ich gehe damit "pragmatisch" um: was können wir daraus lernen?

(als erste fällt mir dazu ein bei dem "nächsten attentat" nicht sofort an islamistische terroristen zu denken, sondern warten, was die FAKTEN zeigen...)


shimon
 
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scheint mir alles recht plausibel... dazu hoerte ich doch gern mal tarbagan und joey, lol gerade wenn man bis 9-11 weiterliest

Was soll ich dazu schreiben?

Der Artiekl will differenziert darstellen, was der Ansicht des Autoren nach undiffernziert dargestellt wurde... dabei schmeisst er aber so einige Dinge in den gleichen Topf, die nicht da zusammen gehoeren, und macht einen grossen Ideologie-Rundumschlag.

Z.B. zu 9/11: Auch, wenn ich davon ueberzeugt bin, dass es wirklich islamistische Terroristen waren, so habe ich NICHTS gegen Moslems. Wer vor ein paar Jahren hier gelesen hat, wie ich mit dem "Islamkritiker" Opti versucht habe zu diskutieren, weiss das. Und alle Menschen in meinem Umfeld - die in dem Artikel so nett "bildungsnahe Kreise" genannt werden - haben ebenfalls keine Angst vor Moslems... anders, als in dem Artikel behauptet. Da wird dann daraus, dass man an einen islamistischen (wohlgemerkt nicht islamischen) Terrorakt glaubt, gleich ein "einfaches gut-boese-Weltbild" unterstellt, was weder ich habe noch irgendwer sonst jemand in meinem naeheren Umfeld.

Ebenfalls war auch NICHT mein erster Gedanke, dass es wohl Moslems waren, als ich vom Massaker in Oslo hoerte. Auch dieser Gedanke wird a priori so einfach unterstellt. Und die Leute, mit denen ich zuerst darueber gesprochen habe (in diesem Fall meine Freundin) hatten ebenfalls nicht diese Assoziation. Komisch nur, dass in Threads wie diesen immer wieder diese Assoziation einem unterstellt wird.

Und von einer allgemeinen Islamkritik in den Medien, die hier mal angedeutet wurde, konnte ich auch nichts bemerken.

Zu welchen Kreisen A.B.B. nun zuzuordnen ist, und ob man ihn nun "Nazi" nennen kann oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Fakt ist, dass er islamophobe, frauenfeindliche und fundamentalistisch-christliche Ansichten in seinem Manifest geschrieben hat, und andere Menschen, von denen er da abgeschrieben hat, nun grosse Muehe haben, nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden.
 
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