Teigabid
Sehr aktives Mitglied
ein interessanter artikel aus T-Online:
diese symbolischen 21 gramm, das war bestimmt nicht der erste versuch und bestimmt nicht der letzte, der sich mit der gewichtsveränderung beschäftigt, während des sterbens.
er wird nur gerene als meilenstein herangezogen.
aber dass man schon im altertum sich damit beschäftigt hat den tod "zu wiegen" wird nicht jeden von uns bewusst sein.
ich will da nun niemanden in seinen persönlichen anschauungen nahe treten, jedoch genau dieses phänomen wird im griechischen horoskop symbolisch dargestellt, zwischen skorpion für gift und tod, und der waage für messen.
nun wird man einwenden können:
haha, die haben damals keine grammgenaue menschenwaage gehabt!
das ist richtig. jedoch lässt sich das prinzip auch auf kleinere haustiere übertragen, etwa auf das haserl und das henderl.
da funktioniert die gewichtsabnahme genau so.
neuere versuche werfen auf experimente in dieser richtung aber auch ein ganz anderes licht. so wurde etwa bei tieren vor der schlachtung ein ansteigen des gewichtes vor der schlachtung gemessen, das sich nach dem eintreten des todes wieder "normalisierte".
das letzte wort ist also noch nicht gesprochen.
und ein
"21 grams" lief kürzlich im Kino; ein Spielfilm um Zufall, Tod und den Sinn des Lebens. Der Filmtitel bezieht sich auf die Legende, wonach der Mensch im Moment des Todes 21 Gramm leichter werde. Das sei das Gewicht der Seele, die entweiche.
Experimente mit Sterbenden
Für einmal ist eine moderne Legende wahr - in ihrer Anlage, nicht zwingend in ihrer Aussage: 1907 wurden in Massachusetts / USA tatsächlich Experimente mit Sterbenden durchgeführt. Dr. Duncan MacDougall legte nacheinander sechs Todkranke auf ein Bett, das mit einer genauen Waage gekoppelt war.
Publikation in Fachmagazin
In seiner Publikation in American Medicine behauptete er, dass er bei den Sterbenden einen Gewichtsverlust im Moment des Todes feststellen konnte. Diese Aussage wurde später von der renommierten Tageszeitung New York Times zitiert und dort zu den 21 Gramm verdichtet, die bei dem Experiment angeblich im Schnitt "verloren gingen". Übernommen wurde auch die Feststellung von MacDougall, das könnte das Gewicht der Seele sein, jedenfalls habe er keine andere Erklärung für den Gewichtsverlust.
Nur ein Mal 21 Gramm gemessen
Ein Blick auf die Experimente bietet ein differenzierteres Bild: Von den sechs Sterbenden konnte er bei zweien das Experiment nicht wirklich durchführen. Bei zwei weiteren stellte er einen Gewichtsverlust beim Tod von 14 Gramm fest, ein paar Minuten später zusätzliche 28 bis 42 Gramm. Bei einem weiteren Probanden wog er nach dem Tod einen Verlust von 8 Gramm. Beim Nachmessen konnte die Differenz allerdings nicht mehr festgestellt werden, sie stellte sich erst 15 Minuten später wieder ein. Nur beim ersten Toten mass er die berühmten 21 Gramm.
Kein Gewichtsverlust bei Hunden
MacDougal hat das Experiment mit Hunden wiederholt. 15 Bellos und Fidos brachte er zu Tode. Bei ihnen konnte er keine Gewichtsreduktion feststellen - was ihm durchaus entgegen kam, denn nach seiner Ansicht haben bloss Menschen Seelen.
War offensichtlich ein Gläubiger
Was ist davon zu halten? Wenig. Duncan Mac Dougall soll wohl ein weitgehend zuverlässiger Mediziner gewesen sein. Doch sein Kommentar zum Hunde-Experiment weist ihn als prinzipiell Gläubigen aus. Er wollte mit seinem Experiment offensichtlich die Existenz der Seele verifizieren, also bestätigen. Das stärkt das Vertrauen in seine wissenschaftliche Neutralität nicht wirklich.
Wenig wissenschaftliche Versuchsanlage
Aber selbst wenn er das Experiment faktentreu publiziert haben sollte: Sechs Versuchspersonen sind eine viel zu kleine Stichprobe für gültige Schlüsse - zumal die Ergebnisse höchst unterschiedlich ausfielen. Auch sind Zweifel an der Versuchsanordnung erlaubt: Waren die Waagen genau genug? Wie haben sie eigentlich den Zeitpunkt des Todes fest gestellt? Und wäre dieser geringe Verlust durch andere Prozesse erklärbar, etwa einen finaler Schweissschub; 0.2 Deziliter sind auf der Fläche des gesamten Körpers rasch verdunstet. Und Hunde haben bloss an den Fussballen Schweissdrüsen.
Experiment nie wiederholt
Das Experiment wurde nie wiederholt; es ist ethisch nicht ganz problemlos, mit Sterbenden ein bisschen zu experimentieren, obwohl sich dafür gewiss Freiwillige finden liessen. Aber das wissenschaftliche Interesse daran fehlt. Selbst wer an die Existenz einer Seele als Trägerin von Persönlichkeit über den Tod hinaus glaubt, nimmt meist an, dass sie nicht materiell ist, also auch kein Gewicht hat.
Logische Probleme
Ob materiell oder nicht - logisch gesehen bringt das Konzept einer manifesten Seele ein paar Probleme mit sich: Wann kam sie im Laufe der Evolution hinzu? War sie schon bei den ersten komplexen Molekülen dabei? Ähnlich bei der individuellen Entwicklung: Entsteht sie bei der Befruchtung? Kommt sie irgendwann dazu? Wie ist deren Interface zu unserer Psyche vorstellbar, die eine Funktion unseres Gehirns ist?
Nicht erfahrbar
Oder ist es aus Sicht der Seelen-Gläubigen nicht sinnvoller, gleich auf jedwede rationale Erklärung zu verzichten? So gross der Wunsch nach sachlichen Hinweisen auf die Existenz von Seele und anderen metaphysischen Konzepten auch sein mag, sind sie eben genau das: metaphysisch, gemäss Definition "überempirisch, also jede mögliche Erfahrung überschreitend".
Nahtod-Erfahrung als Beweis?
Wie steht's denn mit angeblichen Beweisen, etwa den Nahtod-Erfahrungen? Dabei berichten einige Menschen, die bei Operationen oder Unfällen klinisch Tod waren davon, ihren Körper verlassen zu haben und oft einem hellen Licht entgegengeschwebt zu sein.
Im Experiment simulierbar
Klingt wie eine Ablösung vom sterblichen Körper aus Sicht der Seele, ähnelt aber verdächtig den Erfahrungen von Piloten in Zentrifugen, die bei extremen Beschleunigungen aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren. Ausserdem konnten diese Symptome auch bewusst durch die Stimulierung einer bestimmten Hirnregion ausgelöst werden.
18% mit Nahtod-Erfahrung
Eine andere Studie berichtet, dass 18% aller Herzstillstands-Patienten von einer Nahtod-Erfahrung berichten. Die niederländischen Mediziner fragen, weshalb denn nicht alle Probanden diese Erfahrung gemacht haben, wenn das bloss eine Funktion des mit Sauerstoff unterversorgten Gehirns sei. Würde ein "Seelenspaziergang" als Erklärung beigezogen werden, müsste aber dieselbe Frage gestellt werden; wenn schon Seele, dann haben wir doch alle eine, oder? Naja, ausser MacDougalls Hunden. Aber der Homo Sapiens sieht sich generell gerne als Höhe- und Schlusspunkt der Evolution.
diese symbolischen 21 gramm, das war bestimmt nicht der erste versuch und bestimmt nicht der letzte, der sich mit der gewichtsveränderung beschäftigt, während des sterbens.
er wird nur gerene als meilenstein herangezogen.
aber dass man schon im altertum sich damit beschäftigt hat den tod "zu wiegen" wird nicht jeden von uns bewusst sein.
ich will da nun niemanden in seinen persönlichen anschauungen nahe treten, jedoch genau dieses phänomen wird im griechischen horoskop symbolisch dargestellt, zwischen skorpion für gift und tod, und der waage für messen.
nun wird man einwenden können:
haha, die haben damals keine grammgenaue menschenwaage gehabt!
das ist richtig. jedoch lässt sich das prinzip auch auf kleinere haustiere übertragen, etwa auf das haserl und das henderl.
da funktioniert die gewichtsabnahme genau so.
neuere versuche werfen auf experimente in dieser richtung aber auch ein ganz anderes licht. so wurde etwa bei tieren vor der schlachtung ein ansteigen des gewichtes vor der schlachtung gemessen, das sich nach dem eintreten des todes wieder "normalisierte".
das letzte wort ist also noch nicht gesprochen.
und ein