Ich weiß nicht oba ich da richtig bin:
Meine Tochter (4 Jahre, Sternzeichen Waage) ist ein richtiger Zappelphilipp. Sie sitzt keine Sekunde ruhig, weiß alles besser, sagt zu allem und jedem nein, gehorcht mir überhaupt nicht, will nicht schlafen, will eigentlich nur das tun was sie für richtig hält. Sie geht gern in den Kindergarten, ist manchmal auch bis zum Nachmittag dort. Sie würd am liebsten den ganzen Tag nur naschen.
Ich bin schon am Ende meiner Weisheiten, was kann ich bloß tun, damit sie ein bisschen ruhiger wird. Ich kann nicht einmal einkaufen gehen, da sie sich überall extrem benimmt, herumläuft, ich glaub manchmal ich bin in einem schlechten Film.....
Vielleicht kann mir ja jemand helfen
DANKE!!
Hi,
Hier mal was zu Entwicklungsstufen
"Ich Alter" Persönlichkeitsentwicklung von Menschen,
es gibt noch mehr Entwicklungsstufen eines jungen Menschen!
Meine Freundin hat auch so eine süßen kleinen blonden Engel "Lea" mit Trotzphasen, superaktiv aufgeweckt schwer ruhig zu bekommen,
aktiv bis Sie ins Bett fällt goldig, "kuhl bleiben", ist normal!
LG
Sonja
Serie 'Trotzphase' (1):
Ich will!
Kinder können die Nerven ihrer Eltern jetzt ganz schön strapazieren. Tröstlich zu wissen: Das Aufbegehren ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbständigkeit
Prof. Axel Schölmerich ist Dekan der Fakultät für Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Der Vater von vier Kindern forscht und lehrt im Bereich der Entwicklungspsychologie.
Foto: Privat
Es passiert innerhalb weniger Sekunden. Ein eben noch emsig werkelnder, zweieinhalbjähriger Matschkuchenbäcker verwandelt sich in ein brüllendes, tobendes und strampelndes Bündel. Von null auf hundert, ohne Vorwarnung. Wie so oft erscheint der Anlass des Verdrusses eigentlich gar nicht so weltbewegend was, um Himmels willen, ist so schlimm daran, nach eineinhalb Stunden auf einem zugigen Spielplatz endlich wieder nach Hause zu fahren? Doch Eltern wissen: In der so genannten Trotzphase können schon Winzigkeiten eine wahre Urgewalt an Emotionen auslösen. Kein Wunder, dass sich Mütter und Väter angesichts der entfesselten Wut manchmal reichlich hilflos fühlen und sich nicht selten im Stillen fragen: Muss denn dieser Zirkus wirklich sein?
Schritt zur Autonomie ist nötig
Eines gleich vorweg: Ja, die Trotzphase muss sein. Denn sie gehört nicht nur zum Großwerden sie ist sogar ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes. Auch wenn Eltern manchmal nur schwer verstehen, warum es für den Nachwuchs so wahnsinnig wichtig sein kann, die Schuhe selbst anzuziehen oder nicht in den Kinderwagen zu wollen: Das bedingungslose Ich will markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung des selbstbestimmten Handelns, erklärt der Entwicklungspsychologe Prof. Axel Schölmerich, der an der Ruhr-Universität Bochum forscht und lehrt. Etwa ab Mitte des zweiten Lebensjahres beginnen Kinder sich im Spiegel zu erkennen und zu begreifen, dass sie eigenständige Personen sind, die sich von anderen unterscheiden. Dieses neu entdeckte Ich will dann in vielerlei Hinsicht erprobt werden. Experten gehen davon aus, dass die Trotzphase in der Regel vom Ende des zweiten Lebensjahres bis zum vierten andauert. Allerdings geht es wie übrigens auch später in der Pubertät gar nicht so sehr um Widerstand als vielmehr um die Ablösung und das Selbständigwerden des Kindes. So schreibt der österreichische Erziehungswissenschaftler Dr. Manfred Hofferer im Online- Familienhandbuch: Tatsächlich muss man diese Phasen eigentlich als Autonomiephasen bezeichnen.
Ärger hat verschiedene Gründe
Dass kleine Kinder ungehemmt ihr Missfallen zeigen, wenn ihnen etwas nicht passt, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Schon Babys können sich ärgern, wissen Psychologen. Mangels anderer Ausdrucksmöglichkeiten äußert sich ihr Sauersein zunächst meist in lautem Schreien, mit zunehmendem Alter kommen weitere Protest-Varianten hinzu, etwa das Gesicht zu verziehen oder abwehrende Bewegungen oder Laute zu machen. Das Selbständigwerden im zweiten Lebensjahr geht dann allerdings meist mit deutlich häufigeren und auch heftigeren Ärgerreaktionen einher. Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen Hintergrund ist aber immer die rasante motorische und neurolologische Entwicklung. Eine mögliche Ursache für Wutausbrüche ist die Tatsache, dass Kinder in diesem Alter erstmals in der Lage sind, Pläne zu schmieden, erklärt Prof. Schölmerich.
Hilfe kann ein Kleinkind kränken
Während sie vorher nur im Augenblick gelebt haben, sind sie jetzt in der Lage, sich ein Ziel zu setzen. Schölmerich: Wenn solch ein Plan dann durchkreuzt wird, sind Kleinkinder noch nicht zur Flexibilität in der Lage. Dann kann ein Legoturm, der laut Mama jetzt nicht fertig gebaut werden soll, urplötzlich Anlass zu heftigem Missmut geben denn der Sprössling sieht seinen Zielvorsatz in Gefahr und gerät in Rage. Eine weitere mögliche Erklärung nennt die Psychologin Maria von Salisch, Professorin an der Universtität Lüneburg, in einer Forschungsarbeit zur Emotionsregulierung in der Entwicklung. Danach geht das Streben nach Selbständigkeit möglicherweise mit einer besonderen Kränkbarkeit einher. Will heißen: Bietet man beispielsweise einem Dreijährigen an, ihm beim Schließen des Reißverschlusses behilflich zu sein, kann es durchaus sein, dass dieser das Zweifeln an seinen Fähigkeiten als Angriff auf sein Selbst versteht. Eigentlich verständlich, dass er sich erbost zur Wehr setzt. Wenn Zuschauer da sind, kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. Im dritten Lebensjahr begreifen Kinder erstmals, was es heißt, Scham zu empfinden. Schon für die Kleinen ist dies ein äußerst unangenehmes Gefühl das deshalb häufig, so mutmaßen Psychologen, durch Wut überspielt wird. Paradoxerweise ist es genau diese lautstark getarnte Verlegenheit, die wiederum für die Eltern peinlich wird: etwa wenn es an der Supermarkt- Kasse zum allseits gefürchteten Ausbruch kommt, weil Mama partout kein Überraschungs- Ei rausrücken will.
Trotz ist eine Charakterfrage
Natürlich verläuft das Trotzalter nicht bei allen Kindern gleich. Die einen sind mehr, die anderen weniger bockig. Während bei dem einen Kind schon das Aufstampfen mit dem Fuß stärksten Widerstand bedeuten kann, werfen sich andere regelmäßig auf den Boden selbst auf die Gefahr hin, sich dabei wehzutun. Auch wie lange das Ganze dauert, hängt stark von der Persönlichkeit ab. Dass ein Großteil der Zwerge zumindest schwache Formen von Aggressionen zeigt, fand der kanadische Forscher Richard Tremblay im Rahmen einer 2004 veröffentlichten Studie heraus, die sich mit den Ursachen späterer Gewalttätigkeit beschäftigt. Der Professor für Pädiatrie, Psychologie und Psychiatrie an der Universität Montreal beobachtete 572 Kinder zwischen 17 und 42 Monaten. Ergebnis: 58 Prozent der Kleinen zeigten milde Formen von Aggressionen, 28 Prozent sehr wenige oder gar keine, 14 Prozent waren deutlich körperlich gewalttätig. Die meisten von ihnen allerdings lernten laut Tremblay während der Vorschulzeit, die Aggressivität wieder in den Griff zu bekommen.
Nicht alle Kinder werden bockig
Gelegentlich kommt es auch vor, dass Kinder kaum oder gar nicht trotzen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie sich zu uneigenständigen Duckmäusern entwickeln, beruhigt Prof. Schölmerich. Genauso wie das Fremdeln bekommt man auch das Trotzen bei manchen Kindern einfach nicht mit, erklärt der Experte. Das ist überhaupt kein Grund zu Sorge. Nur wenn in Einzelfällen neben dem Ausbleiben des Trotzes ein deutlicher Rückzug von der Welt zu beobachten ist, wenn möglicherweise sogar depressive Stimmungen auftreten dann kann es sinnvoll sein, den Kinderarzt oder einen Kinderpsychologen zu Rate zu ziehen.
Jetzt heißt es: Ruhe bewahren!
Eine der drängendsten Fragen, die sich Eltern im Angesicht eines regelmäßig zeternden Kleinkindes stellen, ist natürlich diese: Wie soll ich reagieren? Der vierfache Vater Prof. Schölmerich weiß: Das Wichtigste ist, gelassen zu bleiben. Am besten gelingt die selbst verordnete Ruhe, wenn man sich immer wieder bewusst macht, dass der Trotz nicht eingesetzt wird, um die Eltern zu ärgern sondern dass er einfach das typische Zeichen eines wichtigen Entwicklungsschrittes ist. Besonders dann, wenn sich das Kind sehr in seinen Ärger hineinsteigert, sollte man versuchen, es zu beruhigen und aus der Situation herauszuholen. Sanftes Festhalten kann kleine Rumpelstilzchen davor schützen, sich selbst zu verletzen. Manchmal ist es auch sinnvoll, wenn sich der zweite Elternteil ganz bewusst in den Streit einschaltet. Heftiges Schimpfen und das Androhen von Strafen sind in solch einer Situation keinesfalls hilfreich, erklärt Prof. Schölmerich: Unter Umständen verschlimmern solche Reaktionen das Ganze noch. Grundsätzlich gilt aber: Trotz allen Protestgeheuls sollten Eltern bei den von ihnen etablierten Grenzen und Regeln bleiben. Oft muss ein klares Nein einfach sein, auch wenn es auf noch so heftige Gegenwehr stößt. Dabei sind nicht immer ausführliche Begründungen notwendig. Und auf längere Diskussionen sollten sich Eltern auch nicht einlassen. Experte Schölmerich: Trotz ist ein emotionaler Appell, da kommt man mit einer kopflastigen Argumentation nicht weit. Wer angesichts der kindlichen Wutanfälle regelmäßig einknickt, tut weder sich noch dem Nachwuchs einen Gefallen. Kinder sind überaus lernfähig, erklärt Psychologe Schölmerich. Wenn sie merken, dass sie mit ihren Protesten Erfolg haben, werden sie diese immer wieder einsetzen, um etwas zu erreichen auch nach der eigentlichen Trotzphase.