Verschiedene Sprachen und ihre Auswirkung auf die Wahrnehmung der Welt und Zeit

Glaube ich sofort! Bin sogar fest davon überzeugt. Und halte das ein grosses Problem in diplomatiscen Gesprächen mit anderen Kulturkreisen (arabisch sprechende Kulturen, asiatische Sprachen). Und auch bei Übersetzungen (z. B. der Bibel)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich schon mit deutschen Freunden Probleme bekam, weil sich nach Jahren der Freundschaft herausstellte, dass ich dachte, ich hätte verstanden,w as sie sagten, weil wir dieselben Worte verwendet hatten. Aber ich hatte nicht vestanden - denn die Freunde waren komplett andere Persönlichkeiten. Und ich hatte diese Persönlichkeit nicht mit "gehört" - nur die Worte. Und mir Vorstellungen gemacht, was sie meinten.....die vorstellungen waren falsch.
Wenn das schon in der eigenen Muttersprache schwierig ist - wie dann zwischen Kulturen!?
Toller Gedanke - und vollkommen logisch in dem Zusammenhang....

Das bedeutet, wenn ich mit jemandem spreche (egal, welcher Sprache, auch der meinen), muss ich das Gesprochene immer von der Wahrnehmung und dem Denken des Anderen "hören" ...
Boah......eigentlich muss man, um wirklich den anderen zu verstehen, durchaus empathische Fähigkeiten haben.....


Da bin ich auch von überzeugt, dass die Übersetzung zum Beispiel von der Bibel nicht richtig ist. Vor allem wurde sie ja erst vom Aramäischen oder auch Hebräischen ins Griechische, dann ins Lateinische und dann erst in die jeweiligen Muttersprachen übersetzt. Das ist bestimmt ähnlich wie „Stille Post“!:lachen:

Sachliche Texte und Mitteilungen, das ist wahrscheinlich kein Problem, also auch zwischen Politikern, das sind Diskussionen, die um allgemein gültige Dinge wie Krieg, Frieden, Wohlstand, Gesundheit usw. gehen, die jeder Mensch gleichermaßen haben möchte. Aber wenn es um emotionale oder spirituelle Dinge geht oder Verhaltensweisen, die sich bei jedem Volk anders darstellen, dann wird das schon schwierig mit dem Übersetzen. Oder diese bildhaften Bedeutungen, wenn man die wörtlich übersetzen würde, wäre es entweder sehr seltsam oder man würde sich schlapp lachen, sowas wie „Schwein gehabt“ für Glück haben. Oder im Persischen, wenn jemand sagen will, dass er hingefallen ist und es richtig schlimm war, dann würde bei wörtlicher Übersetzung heraus kommen, dass er den Boden gegessen hat und dabei sein Vater heraus gekommen ist :D. Ergibt halt so gar keinen Sinn...
Ist schon witzig, wenn man darüber nachdenkt.

Und natürlich ist schon jede einzelne Person ein Kosmos für sich, auch Personen gleicher Nation können ganz verschiedene Mentalitäten haben, deshalb ist dieser Satz mit völlig anderer Mentalität (und deshalb nicht passend) von Menschen anderer Nation so hirnrissig! (Passend zum Rassismus-Thread!:) ).

Das denke ich auch, dass man immer, wenn man mit einer anderen Person redet, sich versuchen muss, sich dabei in die einzufühlen. Eigentlich können wir das doch.:)
 
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Vor einigen Jahren hatte ich mich mit einigen Leuten weltweit ausgetauscht, die das Erleben gewisser Erleuchtungserfahrungen durch Hinführen zu Betrachtungen im Online-Chat ermöglichen wollten. Eine Frau meinte, daß das in ihrer Muttersprache (sie kam aus der Gegend um Ex-Jugoslawien) gar nicht möglich sei. Es fehlten ihr dort Begriffe und Verfeinerungen der Ausdrucksweise, die jedoch auf englisch möglich sind. Es gab da viel Interesse aus Europa und USA, auch aus Afrika, englischsprachig. Mir war aufgefallen, daß Leute aus dem arabischen Sprachraum, Israel, China und Rußland seltener Interesse zeigten. Ich fragte mich, ob es eher am Veranstalter oder an der Sprache oder an der religiösen Wahrnehmung der möglichen Interessenten liegt.


Schwierig zu sagen, wenn man all diese anderen Sprachen nicht kann, da ist es schwer nachzuvollziehen, wie fein oder komplex oder wie auch immer die jeweiligen Sprachen strukturiert sind, um bestimmte Dinge zu erfühlen. Bei Deutsch bin ich mir aber sicher, dass es eine recht sachliche Sprache ist, Gefühle kann man damit nicht so komplex ausdrücken. Im Englischen klingt das schon wieder ganz anders.
 
Einer meiner Lieblingsfilme :)
Ich liebe Sprachen und es stimmt, man fängt wirklich an anders zu denken und zu fühlen wenn man eine andere Sprache spricht.
Ich schreibe ab und zu Poesie und letzt hatte ich ein Gedicht geschrieben „Ishtars Brief an Gilgamış” dieses wollte ich in persisch oder Pashto übersetzen lassen, weil es zwar in deutsch auch schön klingt aber mein Gefühl sagt mir wirklich poetisch klingt es nur in der Sprache die annähernd an der Sprache dran ist die Gilgamış gesprochen hat.


Entschuldige, ich wollte auf Deinen Beitrag auch eingehen, hab’s dann verschusselt...:notworthy:

Ja, der Film ist schon sehr besonders, regt sehr zum Nachdenken an und hatte mich positiv überrascht! Ist auch einer meiner Lieblingsfilme!:)

Klingt interessant mit Deinem Gedicht und vielleicht findest Du jemanden, der das machen könnte. Allerdings (ich weiß, ich kann’s nicht lassen, ich bin immer so überkorrekt, ich hoffe, es nervt nicht...) ist die Sprache zu Gilgamesh‘s Zeiten nicht Persisch oder Pashto gewesen, sondern eher Akkadisch oder Sumerisch. Beide Sprachen gibt es leider nicht mehr :D Es wäre damit wohl eher eine semitische Sprache, Arabisch oder Assyrisch ginge also auch... Die Iraner kamen ja erst sehr viel später in dieses Gebiet.

Bin schon wieder weg und höre mit Klugscheissen auf...:escape:
 
Die hier gehegte Annahme ist nicht vollständig korrekt.

x - Sprachen haben Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Welt und Zeit.
✓ - Sprachen haben Auswirkungen auf die Interpretion des Wahrgenommenen, welches Welt und Zeit ist.

Warum das so ist, liegt darin begründet, dass Sprachen nur innerhalb einer Welt und innerhalb der Zeit funktionieren. Sie sind Inhalt der Wahrnehmung selbst, und können somit die Wahrnehmung nicht beeinflussen.
Beeinflussung benötigt einen Einflussbereich, der größer sein muss als der zu beeinflussende Bereich - und der sich deshalb "Außerhalb" nennt.
Reflektierte Wahrnehmung ist Interpretation, und niemals die Wahrnehmung selbst.
 
mmmh...
Ich habe mir noch nie Gedanken dazu gemacht, dass Zeit in anderen Sprachen womöglich "anders" ausgedrückt wird...

Was ich höchstens zu meinem eigenen moselfränkischem Dialekt sagen kann:
wir "sparen" in dieser Hinsicht ein Wort/Adjektiv ein, im Vergleich zu Deutsch.

Hënnt = letzte Nacht
Ziort = letztes Jahr

An der Bedeutung ändert sich jedoch nichts...
 
Interessant :)
Artikelzitat, zum trivalenten (Zeit-)Denken der bolivianischen Aymara:
"Spiraliges Denken ist anstrengend, dafür erweitert es den Horizont."


Da sieht man mal wieder, mein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.... seufz....

Ich habe mich nur auf die Anfangserklärung konzentriert, dass die Aymara die Zukunft hinter sich sehen und die Vergangenheit vor sich, aber die Erklärung der Spiralförmigkeit der Zeit ging glatt an mir vorbei! Obwohl ich das selber schon immer genau so mit der Zeit empfinde!:D
 
Die hier gehegte Annahme ist nicht vollständig korrekt.

x - Sprachen haben Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Welt und Zeit.
✓ - Sprachen haben Auswirkungen auf die Interpretion des Wahrgenommenen, welches Welt und Zeit ist.

Warum das so ist, liegt darin begründet, dass Sprachen nur innerhalb einer Welt und innerhalb der Zeit funktionieren. Sie sind Inhalt der Wahrnehmung selbst, und können somit die Wahrnehmung nicht beeinflussen.
Beeinflussung benötigt einen Einflussbereich, der größer sein muss als der zu beeinflussende Bereich - und der sich deshalb "Außerhalb" nennt.
Reflektierte Wahrnehmung ist Interpretation, und niemals die Wahrnehmung selbst.


Entschuldige, ich habe Deinen Beitrag übersehen!:o

Nun, das klingt jetzt fast so, als kommen wir an den Punkt, an dem man überlegen muss, was zuerst da war, das Ei oder die Henne!:D

Ja, irgendwann hat eine Person angefangen, zu sprechen und das Wahrgenommene wiederzugeben. Oder hat versucht, es zu erklären. Aber ansonsten ist die Aussage, die ich dargestellt habe, schon richtig, denn man wird in einen bestimmten Sprach- und Kulturkreis hinein geboren und hört dann von klein auf die Sätze der Erwachsenen um sich herum und die Sprache, mit der man groß wird, formt dann natürlich die Vorstellungen und Gefühle. Und die sind wirklich von Kultur zu Kultur verschieden und manchmal nicht zu übersetzen. Bestimmte Dinge sind natürlich überall gleich und kann jeder verstehen, aber dann kann es kompliziert werden.
 
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Entschuldige, ich habe Deinen Beitrag übersehen!:o

Nun, das klingt jetzt fast so, als kommen wir an den Punkt, an dem man überlegen muss, was zuerst da war, das Ei oder die Henne!:D

Ja, irgendwann hat eine Person angefangen, zu sprechen und das Wahrgenommene wiederzugeben. Oder hat versucht, es zu erklären. Aber ansonsten ist die Aussage, die ich dargestellt habe, schon richtig, denn man wird in einen bestimmten Sprach- und Kulturkreis hinein geboren und hört dann von klein auf die Sätze der Erwachsenen um sich herum und die Sprache, mit der man groß wird, formt dann natürlich die Vorstellungen und Gefühle. Und die sind wirklich von Kultur zu Kultur verschieden und manchmal nicht zu übersetzen. Bestimmte Dinge sind natürlich überall gleich und kann jeder verstehen, aber dann kann es kompliziert werden.

Nun, der Beginn der Sprache liegt ja gar nicht im Wort. Der Beginn liegt im Laut. Den das Küken schon im Ei hört und von sich gibt, den ersten Laut eines Neugeborenen.... Vielleicht auch die Schreie der Frau, die es gebiert...... Danach kommt Körpersprache, Blicke Festen...... Und dann lange nichts. Und dann kommt das Wort. Und wenn kein Verstand (mehr) da ist, der Worte formt, bleiben immer noch Laute, Blicke und Gesten.
Sprache (im Sinn von sich mitteilen, kommunizieren) beginnt ja schon lange vor jedem Wort/Begriff/Gedanken....
 
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