Verletzen und verletzt werden!

Das hast du schön gesagt.
Und weil es in der Bibel heißt, daß wir wie die Kinder werden müssen, 'weiß' ich,
daß es für einen Erwachsenen möglich ist - sein muß - wieder in so einen Zustand zu kommen.


Ich kenne eins, daß laut ihren Eltern überhaupt nicht geweint und gequengelt hat bis auf die üblichen 'Kundgebungen'.
Direkt unheimlich, sagten die Eltern, aber mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht.
Später dann, als die Zeit kam, wo das Kind alt genug für Geschenke war und es zu den Anlässen gefragt wurde,
was es sich wünscht, antwortete es: Nichts.
Direkt unnormal, sagten die Eltern, und da sahen sie eigentlich nicht mehr so glücklich aus.

Inzwischen ist das Kind aber völlig normal, hat viele Ängste, weint schnell, gerät schnell in Panik,
hat viele Wünsche und redet schon ernsthaft davon, wie man Geld sparen und dadurch später mal 'ganz reich' werden kann.
Es geht noch nicht mal in die Schule.
Nun sind die Eltern völlig unbesorgt, das Kind ist ganz 'normal'.

Dankeschön.:umarmen:
Ein sehr erhellendes Beispiel:thumbup:
 
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Zeig mir einen einzigen Menschen, der noch nie was vom anderen eingefordert hat.
Ob nun eine Gehaltserhöhung vom Chef oder einen Liebesbeweis des Partners oder einfach seine Ruhe vor Lärm in der Nachbarschaft oder Geld vom Staat oder, oder, oder...

Zeig mir jemanden der gemobbt wird und der einfach nur sagen muss, ach bitte lass mir doch meine Menschenwürde und man geht als gute Freunde auseinander.

Herzlich willkommen in der Realität.:zauberer1

Genau da kannst du nicht alles vergleichen.
Geschäftsverträge sind von beiden Seiten bewilligt und anerkannt.
ich kann nach einer Gehaltserhöhung fragen, doch nicht verlangen.
Ich kann einen Liebesbeweis wollen, doch genau dann bekomm ich ihn nicht.
Ich kann Ruhe wollen und Lärm vermeiden, doch dann wird der Lärm größer......

Was willst du mir eigentlich sagen, das Erwartungen zum Ziel führen, zu welchem denn?
Zur Entillusionierung.

Erwartungen haben ist doch immer konstruktiv im zwischenmenschlichen Bereich.

Wir reden jetzt nicht von den Verträgen die miteinander eingegangen werden.

Nur weil du etwas erwartest und viele Menschen auch müssen es alle tun,?
willkommen in der Realitä der Illusionen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das was ich mit Illusion der Unabhängigkeit meine.
Es ist nur vorübergehend erreichbar.
Für Kinder, Alte und Kranke nicht.
Und diese sind nicht in der Position für sich selber Forderungen zu stellen, weshalb es von Erwachsenen, Jungen Menschen, Gesunden geschaffene Kinderschutzgesetze/Rentenansprüche/Gesundheitsversorgungssysteme gibt.

Tut jeder nur das was er gerade will führt das bei unreifen Menschen zu Willkür.

Ok, da müssen wir differenzieren. Ich spreche von erwachsenen und mündigen Menschen, die selbständig und eigenverantwortlich sind. Du bist hier eher im ethisch/sozialen Bereich unterwegs.

Bei Kindern ist es klar, dass diese versorgt und beschützt werden, und daher Sonderrechte genießen. Das ergibt sich schon alleine aus der Arterhaltung, und braucht keine grossen Grundsätze.

Anders sieht es schon bei Alten und Kranken aus. Hier hängt es sehr wohl von den ethisch-sozialen Grundsätzen der Gruppe ab, wie weit diese versorgt werden. Ich darf da nur an Stämme erinnern, die ihre Alten in schlechten Zeiten einfach aufgegessen haben (double-win: nicht durchfüttern müssen und Nahrung für die Jungen). Oder an neue Konzepte mancher Egomanen, die keine Pensionen mehr einzahlen wollen, wo auch in manchen Gruppen offen über eine Zwangs-Eutarnasie in einem gewissen Alter diskutiert wird.

Wir leben hier in D-A-CH in einem sehr sozialen politischen Umfeld ... was nicht überall auf der Welt so ist.


Es gibt bestimmte Dinge die ich von meinen Freunden erwarte und wo ich auch keine Abstriche mache.
Werde ich grundlos im Stich gelassen(im Rahmen der Machbarkeit) schau ich mir das nicht sehr lange an und es ist Schluss mit lustig.
Lügen tolerier ich auch nur seeehr begrenzt.

Darüber hinaus bin ich bereit Kompromisse einzugehen.

Es versteht sich von selber dass eine gewisse Gegenseitigkeit da ist, wobei man nicht exakt dasselbe einfordern kann was man gibt, das wäre unrealistisch.

Lügen ist sicher ein anderes Kapitel, da hier kaum irgendeine Wertschätzung für das Gegenüber da ist.

Vergleiche einmal das Gefühl bei Dir, das bei folgenden beiden Geschichten für dich entsteht:

a) Ich lade dich zum Abendessen ein, weil ich dich als Menschen wertschätze, deine Nähe genieße und mich gerne mit Dir unterhalte. Monate später, ich habe diese Einladung schon lange vergessen, bekomme ich plötzlich von dir eine Einladung ... und ich freue mich total darüber.

b) Ich lade dich zum Abendessen ein, weil man das mit Freunden gesellschaftlich ja tut. Ich erwarte natürlich im Gegenzug, dass innerhalb von ein paar Wochen eine Gegeneinladung kommt. Tja, und dann kommt die Gegeneinladung ....

Welches Szenario schenkt beiden mehr Freude?



Geschenke erwarte ich nicht, ein bestimmtes Mass an Bemühung dagegen schon und man kann nicht sagen, ich geb dir jetzt ein teures Geschenk/goldene Kreditkarte und dafür bist du jetzt mein Sklave.

Was bedeutet für dich Bemühung?

Aber in wie vielen Familien läuft es genau nach dem Schema ab? Ich schenke Dir was, Du schenkst mir dafür auch im gleichen Wert etwas. Warum gibt's in vielen Familien diese krampfhaften Geschenke, die eigentlich keiner braucht, aber "man tut's halt" (Glaubenssatz aus der Gesellschaft), weil Weihnachten, weil Geburtstag, weil ....

Jeder erwartet was. Das nennt man Ehrlichkeit sich selber gegenüber sich das einzugestehen.
Nichts zu wollen ist ein unerreichbares Ideal.

Das ist richtig. Selbst eine Freundschaft ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Selbst die Heiligsten der Heiligen haben Bedürfnisse (ausser vielleicht mancher indischer Fakir - aber so will ich sicher nicht leben ;)).
Aber je weniger Erwartungen ich aus mir heraus habe, je weniger meiner Regeln ich in andere projizieren muss, desto glücklicher kann ich selber sein. Denn eine Regel impliziert immer auch die Enttäuschung (das Übertreten der Regel). Denn es sind ja nur meine Regeln, mein eigenes Verständnis der Welt.

Liebe Grüße
 
Es ist die egozentrische Gesellschaft, die mehr und mehr mentale Krankheiten hervorbringt.
In Bezug auf deine Depressionen @chocolade, ist mir dazu noch etwas eingefallen.

Schuldzuweisung auf andere, Groll gegen andere bleiben nicht ohne Wirkung auf unsere Seele.
Die 'Schuld' der anderen können wir nicht beeinflussen.
Das versetzt uns in einen Zustand der Ohnmacht - wir fühlen uns ohne Macht.
Das heißt, wir kochen innerlich vor Wut und diese kochende Wut kann nicht abkühlen. Wir haben
keine Macht darüber.

Das wiederum versetzt uns in einen Zustand der Resignation, Trauer, Schwarzmalerei, Depression.
'Alles Schei§e aber ich kann's nicht ändern.'

Das könnte ein Grund für deine Depressionen sein.
Die Lösung: Annehmen, was ist. Alles hat seinen Grund.

Jeder Teil des Lebens, den wir ablehnen, verursacht in uns Ohnmacht und Trauer. Das passiert
unbewußt. Die Depression meldet sich daraufhin, damit das Unbewußte bewußt wird.

Ja, die Menschen sind grausam, verlogen, ungerecht und von grundauf schlecht.
Aber es muß so sein. Alles, was ist, ist gut so. Und zwar gut für unser Seelenheil.
 
Was willst du mir eigentlich sagen, das Erwartungen zum Ziel führen, zu welchem denn?
Zur Entillusionierung.

Ich sag nur zu Menschen, okay Leute lasst uns doch mal ehrlich diskutieren, auch über Tabuthemen.
Eine Erwartung die auf dem Tisch liegt kann unerfüllbar sein oder auch nicht.
Der Chef kann nicht raten dass du die hundert Euros dringendst brauchst und du hast sie dir vielleicht auch verdient.
Der Partner hat vielleicht einen ganz speziellen Liebeswunsch den du einfach erfüllen kannst, er traut sich aber nicht und endet im Endeffekt bei einer Prostituierten.

Tolle Lösung ?

Mich stört die Einstellung dass es unanständig sein soll klare Wünsche zu haben.
Man geht automatisch von einer Nichterfüllbarkeit aus.

Ein klares Nein ist auch okay solange es nicht nein gegen alles ist was einem wichtig ist
Wenn ich Bedürfnisse nicht erfüllen kann/will muss ich eben alleine leben und in einen guten Vibrator investieren.:D
 
Vergleiche einmal das Gefühl bei Dir, das bei folgenden beiden Geschichten für dich entsteht:

a) Ich lade dich zum Abendessen ein, weil ich dich als Menschen wertschätze, deine Nähe genieße und mich gerne mit Dir unterhalte. Monate später, ich habe diese Einladung schon lange vergessen, bekomme ich plötzlich von dir eine Einladung ... und ich freue mich total darüber.

b) Ich lade dich zum Abendessen ein, weil man das mit Freunden gesellschaftlich ja tut. Ich erwarte natürlich im Gegenzug, dass innerhalb von ein paar Wochen eine Gegeneinladung kommt. Tja, und dann kommt die Gegeneinladung ....

Welches Szenario schenkt beiden mehr Freude?

Da ich mich an diesen gesellschaftlichen Spielchen nie beteiligt habe stört es mich nicht im mindesten wenn andere das so handhaben.

Was bedeutet für dich Bemühung?

Ich habe vor einiger Zeit eine besondere transformatorische Freundschaft gefunden, habe alles von mir investiert was mir möglich war und habe unheimlich viel erhalten.
Ein sehr, sehr intensiver Prozess.
Es gab genug Missverständnisse, Meinungsverschiedenheiten und unendliche Diskussionen, alles sehr authentisch.
Am Ende hat man immer wieder Frieden gefunden.
In den Momenten wo es darauf ankam waren wir füreinander da.

Wozu brauch ich akzeptable Masken ?
Wir waren uns akzeptabel genug mit allen Höhen und Tiefen.
Wenn es nicht mehr weiter geht lässt man los, bis dahin schöpft man aus dem Vollen.

Aber in wie vielen Familien läuft es genau nach dem Schema ab? Ich schenke Dir was, Du schenkst mir dafür auch im gleichen Wert etwas. Warum gibt's in vielen Familien diese krampfhaften Geschenke, die eigentlich keiner braucht, aber "man tut's halt" (Glaubenssatz aus der Gesellschaft), weil Weihnachten, weil Geburtstag, weil ....

In meiner Familie nicht.


Das ist richtig. Selbst eine Freundschaft ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Selbst die Heiligsten der Heiligen haben Bedürfnisse (ausser vielleicht mancher indischer Fakir - aber so will ich sicher nicht leben ;)).
Aber je weniger Erwartungen ich aus mir heraus habe, je weniger meiner Regeln ich in andere projizieren muss, desto glücklicher kann ich selber sein. Denn eine Regel impliziert immer auch die Enttäuschung (das Übertreten der Regel). Denn es sind ja nur meine Regeln, mein eigenes Verständnis der Welt.

Liebe Grüße

Mein Motto ist: Tauche tief in dich hinein, finde alle deine Phantasien und lass das Märchen wahr werden.

:umarmen:
 
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Liebe Chocolate,

Wünsche sind doch schon etwas anderes als Erwartungen.
Bei Erwartungen nimmst du an das ein anderer etwas tut oder sogar tun sollte.
Ein Wunsch ist nicht gebunden, ausser er ist gekoppelt an Erwartung :D

Der Partner hat vielleicht einen ganz speziellen Liebeswunsch den du einfach erfüllen kannst, er traut sich aber nicht und endet im Endeffekt bei einer Prostituierten.

Jetzt bringst du mir gerade ein Paradebeispiel für eine Erwartung, *der Partner traut sich nicht zu sagen, weil er etwas erwartet......*
Und genau deswegen geht er zu einer Prostituierten.

Natürlich kann man etwas fragen , nur man kann es vom Anderen eben nicht erwarten.

Reden wir grad aneinder vorbei?
 
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