Unparteilichkeit

Samana Johann

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Kampuchea, Aural
Entgegen gemeinen, gewöhnlichem Verhalten, sich was auch immer für einem Lager anzuschließen, verhält sich die Eigenschaft der Unparteilichkeit als eine tugendhafte, nicht auf einen, früher oder später unangenehm zurückfallende, Qualität.

Für gewöhnlich, gemein, sehen Menschen, ähnlich den Tieren, Freud und Feind, meins nicht meins, und was imer Vorteil erhoffend, zuletzt aus Angst alleine zu stehen (obwohl eigentlich so und so), Bindung, Schuld ... zu verlieren, nehmen Leute Partei ein und so sehr selten eine unverdorbene, reine, zu finden ist, damit auch die Konsequenzen, das Übel, oder den Nachteil, welche an gewählter Seite hängt.

Ein vorzüglicher Freund, guter Lehrer, zeichnet sich besonders durch Unparteilichkeit und nicht Seite einnehmen aus und so kann auch eine mit sehr moralische Person meist schnell dadurch erkannt werden, da sie dazu neigt schnell "Bündnis" zu erlangen. Nichtwissend mag sich einer freuen, doch solche Personen sind Freudenmädchen gleich, folgen solange Gewinn zu erwarten ist.

So erklärt der Erhabene, dem Ritual der Verehrung in alle Richtungen Bedeutung zuschreubend, auch im Bezug auf Gruppenmitglieder:

"Auf fünf Arten, junger Haushälter, sollte ein Stammesmitglied seine Freunde als den Norden unterstützen:

(i) durch Großzügigkeit,
(ii) durch zuvorkommende Sprache,
(iii) durch Hilfsbereitschaft,
(iv) durch Unparteilichkeit,
(v) durch Aufrichtigkeit.

"So unterstützen auch die Freunde und Bekannten als der Norden des Stammesmitglied und zeigen ihr Mitgefühl auf fünf Arten:

(i) sie beschützen ihn, wenn er kopflos ist,
(ii) wie beschützen seinen Besitz, wenn er kopflos ist,
(iii) sie werden zur Zuflucht, wenn er in Gefahr ist,
(iv) sie lassen ihn mit seinen Problemen nicht allein,
(v) sie rechnen es auch seiner Familie an.
Was Führer, große Lehrer angeht, wenn diese angegriffen, deren Lehren, deren Gefolge, so ist zum Zwecke des Zieles, der eigenen Befreiung, keinerlei Erwartung, gar Verlangen, Position zu beziehen, sondern die eigene Ausübung geschickt weiter zu führen:

"Bhikkhus, wenn andere im Tadel über mich, im Tadel über das Dhamma, oder im Tadel über die Saṅgha sprechen würden, würde weder Haß, noch Feindschaft, noch Unerfreuen im Geist passend sein. Wenn andere im Tadel über mich sprechen würden, im Tadel über das Dhamma, oder im Tadel über die Saṅgha, und Ihr aufgebracht oder verärgert sein würdet, würde dieses ein Hindernis für Euch selbst sein. Wenn andere im Tadel über mich sprechen würden, im Tadel über das Dhamma, oder im Tadel über die Saṅgha, und indem Ihr aufgebracht oder verärgert sein würdet, würdet Ihr wissen, was von diesen anderen gutgesprochen oder schlechtgesprochen wurde?"

"Nein, Herr"

"Wenn andere daran wären, im Tadel über mich, im Tadel über das Dhamma, oder im Tadel über die Saṅgha zu sprechen, solltet ihr jenes, das nichttatsächlich als nichttatsächlich, herauslösen und erläutern: "Diese ist nichttatsächlich, dieses ist nichtvorhanden, da ist nichts von diesem in uns, und dieses ist, in uns, nicht zu finden.'

"Wenn andere im Lob über mich, im Lob über das Dhamma, oder im Lob über die Saṅgha sprechen würden, würde weder Erfreutsein, noch Erfreuen, noch Heiterkeit im Geist passend sein. Wenn andere im Lob über mich sprechen würden, im Lob über das Dhamma, oder im Lob über die Saṅgha, und Ihr erfreut, froh und erheitert sein würdet, würde dieses ein Hindernis für Euch selbst sein. Wenn andere im Lob über mich sprechen würden, im Lob über das Dhamma, oder im Lob über die Saṅgha, und indem Ihr erfreut, froh und erheitert sein würdet, würdet Ihr wissen, was von diesen anderen gutgesprochen oder schlechtgesprochen wurde?"

"Nein, Herr."

"Wenn andere daran wären, im Lob über mich, im Lob über das Dhamma, oder im Lob über die Saṅgha zu sprechen, solltet ihr jenes, das tatsächlich als tatsächlich, herauslösen und erläutern: "Diese ist tatsächlich, dieses ist vorhanden, da ist von diesem in uns, und dieses ist, in uns, zu finden.'

aus: Das Brahmā Netz


Sehr wichtig zu bedenken ist, und jeder mag schon Erfahrung damit gemacht haben, daß passenes Lob und passender Tadel, wie auch unpassend, schwere Konsequenzen haben, und so auch Stellung auf Unreiner Seite, usw...

AN 4.83: Avannaraha Sutta - Tadel

"Bhikkhus, einer, vier Qualitäten besitzend, ist in der Hölle abzusehen, als ob dort hingebracht. Welche vier? (1) Ohne zu untersuchen und genau zu prüfen, spricht einer Lob über einen dem Tadel gebührt. (2) Ohne zu untersuchen und genau zu prüfen, spricht einer Tadel, über einen dem Lob gebührt. (3) Ohne zu untersuchen und genau zu prüfen, glaubt einer eine Angelegenheit, die Verdacht verdient. (4) Ohne zu untersuchen und genau zu prüfen, verdächtigt einer eine Angelegenheit, die Glauben verdient. Diese vier Qualitäten besitzend, ist einer in der Hölle abzusehen, als ob dort hingebracht.

"Bhikkhus, einer, vier [andere] Qualitäten besitzend, ist im Himmel abzusehen, als ob dort hingebracht. Welche vier? (1) Untersucht und genau geprüft, spricht einer Tadel, über einen dem Tadel gebührt. (2) Untersucht und genau geprüft, spricht einer Lob, über einen dem Lob gebührt. (3) Untersucht und genau geprüft, verdächtigt einer eine Angelegenheit, die Verdächtigen gebührt. (4) Untersucht und genau geprüft, glaubt einer eine Angelegenheit, der Glauben gebührt. Diese vier Qualitäten besitzend, ist einer im Himmel abzusehen, als ob dort hingebracht."
Dennoch bedarf Lob und Tadel sprechen "jenes ist gut getan, jenes schlecht" nicht der Parteilichkeit und vermag völlig unpersönlich getan werden, vor allem wenn in keiner Abhängigkeit oder Erwartung stehend.

Viel Erkenntnis und Freude im Versuch geschickt Stellung zu beziehen oder im guten Nutzenherausnehmen ohne sich ungeschickt zu identifizieren, identifizieren mit jenem, daß unbeständig, unsicher, keine Zuflucht darstellt und auch weder dorthin zeigt noch führt, noch auf dem Weg dazu liegt.
 
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