Mein Anliegen ist eher, wie tiefgreifend solche Reaktionen und Glaubenssätze sein können, wie sie "familiensystemisch" (kann man das so sagen?) einzuordnen sind und wie man sich davon befreien kann.
Hi Lady Portia,
ich kann dir nur erzählen, wie ich es gemacht habe, nachdem ich es trotz einiger Aufstellungen nicht geschafft hatte, mich endlich aus dem "Würgegriff" der Familie zu befreien.
Ich habe zu Beginn des Vorjahres beschlossen, jetzt endlich zu pubertieren - weil genau das wars bei mir - ich war jahrzehntelang brav - zuerst der brave Sohn meines Vater (den er nie hatte aber sich immer wünschte) - dann halt die liebe und nette Tochter meiner Eltern - und ich fuhr immer brav zu ihnen - besuchte sie, litt stundenlang unter ihrer Negativität und ähnlichen Glaubenssätzen wie du möglicherweise auch.
Und seit ich mir das Recht zugestehe, endlich wirk-lich und wahr-haftig mein eigenes Leben leben zu dürfen, belastet mich weder ein schlechtes Gewissen, sie nicht mehr zu besuchen, noch ihre Stimmungen, die mich immer runter zogen.
Nein, ich gebe ihnen keine Schuld an meinem Zustand -mir ist bewusst, dass ichs mir selbst so ausgesucht hatte - sowohl den Sohnersatz als auch, dass ichs mir so lange gegeben hatte, sie trotzdem zu besuchen. Ich bin ihnen weder böse noch sonst was - aber ich hab auch einfach kein Bedürfnis mehr, so zu tun, als ob ich da irgendwelche Bedürfnisse hätte, sie oft zu sehen.
Meine Besuche beschränken sich auf das Minimum von Geburtstagen und falls ich mal "zufällig" in ihrer Nähe bin, schau ich auch einen Sprung vorbei - aber mehr ist es nicht mehr. Und ganz ehrlich, ich fühle mich seither auch viel freier und unbeschwerter - im wahrsten Sinne des Wortes.
Nachdem ich diesen Entschluss mit der Pubertät gefasst hatte, hatte ich übrigens noch einmal aufgestellt -eigentlich ganz ein anderes Thema - und das brachte dann auch zum Thema (warum fühlte ich mich 48 Jahre lang verpflichtet, brav meine Eltern immer wieder zu besuchen, obwohl ich danach jedes Mal körperliche Beschwerden hatte) eine nochmalige wesentliche Erkenntnis und Erleichterung.
Bezüglich Herzenswünsche hat mir das Human Design System sehr weiter geholfen, weil ich dadurch "lernte" viel mehr auf meinen Körper zu achten und zu hören, denn bei mir ist es so, dass dieser sehr genau weiß, was mir gut tut und was nicht. Ist jetzt -lt. HDS - nicht bei jedem Menschen so, aber für mich hat eigentlich absolut alles voll gepaßt, was ich bisher durch HDS erfahren habe - und auch immer wieder neu ent-decke.
Falls du dir wirklich ne Auszeit von hier nimmst, möchte ich dir alles Liebe wünschen. Du bist zwar das Kind deiner leiblichen Eltern - aber nichts desto trotz ein eigenständiges menschliches Wesen mit deinen ureigensten Bedürfnissen. Und in Aufstellungen zeigt sich oft, dass sie - trotzdem - weiterhin freundlich auf uns schauen, wenn wir wirklich unseren Weg gehen.