The Ring - SF2 22:45

Achilleus

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The Ring

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Kritik: “Bevor du stirbst, siehst du den Ring!” Keine schönen Aussichten für die Protagonisten von Gore Verbinskis paranormalem Mystery-Thriller „The Ring“. Für den Zuschauer verläuft das Remake des japanischen Box-Office-Blockbusters „Ringu" schon erheblich positiver, denn „The Ring“ ist eine der großen Überraschungen der Saison. Der enigmatisch verschachtelte Horror-Reißer fesselt als Mischung aus „The Sixth Sense" und „Blair Witch Project“ durch visuelle Brillanz, ist höllisch spannend und schlichtweg angsteinflößend.


Der Prolog lässt auf einen typischen Genrefilm à la „Scream“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ oder „Düstere Legenden“ schließen. Zwei Teenager, Becca (Rachael Bella) und Katie (Amber Tamblyn), unterhalten sich in einer abgelegen Hütte über eine Legende, nach der die Person, die ein mysteriöses Videoband ansieht, sieben Tage nach einem furchterregenden Telefonanruf stirbt. Allerdings stellt sich das nicht als Scherz heraus. Wenig später kommt es zu vier rätselhaften Todesfällen. Becca starb scheinbar vor Schreck und erlitt einen Herzinfarkt. Ihre Familie bittet ihre Tante, die Reporterin Rachel (Naomi Watts), Nachforschungen anzustellen.


Obwohl die alleinstehende Mutter des kleinen Aidan (David Dorfman) nicht an einen gewaltsamen Tod glaubt, recherchiert sie in der Angelegenheit und gelangt in den Besitz des rätselhaften Videobandes. Dessen bizarr-surrealistischer Inhalt - eine verstörende Bilder-Collage - zieht sie sofort in den Bann. Doch als auch bei ihr kurze Zeit nachdem sie das Band gesehen hat, das Telefon klingelt und ihr Tod in sieben Tagen angekündigt wird, bekommt Rachel Angst. Sie versucht, das Rätsel des Films zu entschlüsseln, um ihr Leben und das ihres Sohnes, der die Kassette durch Zufall gesehen hat, zu retten. Mit Hilfe eines Videoexperten, ihrem Ex-Mann Noah (Martin Henderson), entdeckt sie, dass unter den Bildern des Films weitere Frames versteckt sind...


In einer Zeit der 08/15-Blockbuster von der Stange und angesichts der derzeitigen Mutlosigkeit Hollywoods, ist die Courage von Laurie MacDonald und Walter F. Parkes zunächst schon einmal lobenswert. Die Produzenten von „The Ring“ beziehen sich zwar auf „Ringu", den in seinem Heimatland Japan erfolgreichsten Film aller Zeiten - basierend auf dem gleichnamigen Kultroman von Kijo Suzuki - aber die Kulturen sind doch derart unterschiedlich, dass sich ein Erfolg nicht ohne weiteres projezieren lässt. Sie gaben Regisseur Gore Verbinski („Mäusejagd“), der gerade Julia Roberts und Brad Pitt in „The Mexican“ ambitioniert und elegant scheitern ließ, ein stattliches Budget von 45 Millionen Dollar in die Hand und besetzten dazu zwei relative Nobodies als Stars. Riskant. Doch das überzeugende Ergebnis gibt ihnen Recht.


Die Hauptrolle der ermittelnden Zeitungsjournalistin Rachel verlangte nach einem frischen, unverbrauchten Gesicht. Und das ist mit der Australierin Naomi Watts, die Sensation aus David Lynchs Albtraum-Thriller „Mulholand Drive", exzellent gewählt. In ihrer ersten Big-Budget-Hauptrolle beweist Watts, dass sie einen großen Film allein tragen kann. Sie zeigt die richtige Mischung aus Angst, Coolness und Stärke, die nötig ist, dass ihr die Zuschauer bei der Entschlüsselung der enigmatischen Handlung folgen. Ihr Co-Star Martin Henderson („Windtalkers") fällt dagegen etwas ab, was aber von dem großartigen Kinderdarsteller David Dorfman („Bounce“) und Nebenfiguren wie Brian Cox („Blutmond") wieder aufgefangen wird. Zwar wandelt Dorfman allzu offensichtlich in den Spuren eines Haley Joel Osment, aber das macht er sehr gut. Sein „I see dead people“ lautet hier „Don’t you understand, Rachel?“, ist eine Schlüsselszene kurz vor dem Ende und dabei beinahe genauso stark wie die Referenz aus „The Sixth Sense".


Von Anfang an macht sich in „The Ring“ eine äußerst bedrohliche Atmosphäre breit. Düstere, fast monochrome Farben und ein deprimierender Moll-Score von Hans Zimmer begleiten die Figuren bei der Suche nach der Lösung. Dabei ist das Konstrukt der Geschichte clever angelegt. Nach und nach ergeben Bilder, die vorher sinn- und zusammenhanglos erschienen, einen Sinn - eine große Stärke des Films. Rachel/Watts kommt einer wahren Familientragödie auf die Spur, die der Schlüssel zu allem ist. Der titelgebende Ring ist in verschiedenen Weisen zu deuten. Zum einen ist klar: „Before you die, you see the ring.” Trotzdem findet sich das Symbol über den ganzen Film verteilt in einigen Szenen wieder. Beispielsweise als weiße, blutunterlaufene Ränder eines zu Todes geängstigten Pferdes, als Brunnen, der im späteren Verlauf eine wichtige Rolle spielt oder als Deutung des nervtötenden Telefonklingelns, das sich nach der todbringenden Videosession einstellt.


Der subtile Horror, den Verbinski verbreitet, entsteht fast ausschließlich im Kopf des Zuschauers - explizit blutige Szenen sind selten zu sehen. Vielmehr wird Furcht und Gänsehaut durch simple Vorzeichen wie plötzliches Nasenbluten und unerklärliche Handabdrücke erzeugt. Als Medium und Fenster zwischen den zwei Welten dient der Fernseher und zwar so perfekt, wie es seit „Poltergeist“ und „Videodrome“ nicht mehr zu sehen war. Der Horror beginnt zunächst surreal, entwickelt sich aber in der zweiten Hälfte klassischere Gothic-hafte Formen.


Was „The Ring“ besonders auszeichnet, sind diese phantastischen Bildkompositionen, die Verbinski, dem Publikum serviert. Schlichte Anflüge von Genialität: Die Szene mit dem todessehnsüchtigen Hengst auf der Fähre erreicht eine dermaßen hohe Intensität, dass einem der kalte Schauer über den Rücken läuft. Von diesem Kaliber gibt es noch einige weitere Szenen. Die clevere Schlusspointe rundet „The Ring“ elegant ab und rechtfertigt, dass sich der übernatürliche Thriller in den USA bereits zu einem Box-Office-Hit und Kultfilm entwickelt hat. Und einen erfreulichen Nebenaspekt hat der Erfolg auch. „The Ring“ wird die wunderbare Naomi Watts zum Star machen...

Heute Abend im Schweizer Fernsehen!

Nicht verpassen!

Achilleus
 
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Hallo Achi,

würde ich mir ja gerne ansehen, aber leider kein Empfang!(No Kabel, no fun):weihna1


LG
Urajup
 
Huhu Urajup,

Urajup schrieb:
Würde ich mir ja gerne ansehen, aber leider kein Empfang!(No Kabel, no fun):weihna1

Dann kauf dir die DvD ;)

Ach ja, wenn du schon dabei bist, dann kauf gleich noch den hier:


The Amityville Horror

Kritik: „White Noise”, „Boogeyman”, „Hide And Seek”, „Der Fluch”: Die Liste der Horror-Gurken ist allein schon im Jahr 2005 lang. Und auch „The Ring 2“ hat wahrlich nicht jeden überzeugt. Völlig überraschend durchbricht Debüt-Regisseur Andrew Douglas diese schwarze Serie mit einem lupenreinen Genre-Highlight, das keineswegs zu erwarten war. Sein Remake des Haunted-House-Movies „The Amityville Horror“ glänzt mit einer tadellosen, stilvollen Inszenierung, guten Schauspielern, einer packenden Atmosphäre und jede Menge Thrill. Das von Michael Bay produzierte Update übertrifft das bei Fans und Kritikern umstrittene Original stilistisch.



November 1975: George (Ryan Reynolds) und Kathy Lutz (Melissa George) wähnen sich am Ziel ihrer Träume. Das junge Ehepaar zieht - mit Kathys drei Kindern Michael (Jimmy Bennett), Billy (Jesse James) und Chelsea (Chloe Moretz) aus erster Ehe - in ein altes Traumhaus in Amityville, Long Island. Sie ahnen aber noch nicht, dass ihnen ein wahrer Albtraum bevor steht. Innerhalb der Familie gibt es kleinere Spannungen, weil Sohn Michael Kathys neuen Mann George noch nicht als Vaterfigur akzeptiert, aber ansonsten verläuft das Familienleben sehr harmonisch. Doch das 1692 erbaute Haus bringt den Lutz’ kein Glück. George verändert sich zusehends. Genauso wie Chelsea beginnt er, Erscheinungen und Visionen zu bekommen, die ihn nach und nach um den Verstand bringen. Die Tatsache, dass exakt ein Jahr zuvor der Vorbesitzer Ronald Defoe (Brendan Donaldson) seine gesamte Familie auf bestialische Art und Weise umbrachte, weil er glaubte, Stimmen hätten ihm dieses befohlen, haben sie bisher ignoriert. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Das Haus wird zur tödlichen Falle...



Basierend auf einer wahren Geschichte: Dieses Prädikat wird von den Verleihen immer sehr gern benutzt, um schon einmal von vornherein einen emotionalen Bezug zum potenziellen Zuschauer herzustellen. Dass ein Horrorfilm auf einem tatsächlichen Ereignis beruht, ist allerdings recht ungewöhnlich. Zumindest die reinen Fakten entsprechen hier der Realität. Was diese ausgelöst haben, bleibt natürlich unklar. Aber Regisseur Andrew Douglas’ „The Amityville Horror“ ist selbstverständlich kein Doku-Drama, sondern ein klassischer Horrorreißer, der sich die Lebensgeschichte von George und Kathy Lutz als Aufhänger nimmt. Popcorn-Papst Michael Bay („The Island“, „Armageddon“, „Pearl Harbor“, „The Rock“), der schon das bei den Fans sehr gut angekommene Remake von „Texas Chainsaw Massacre“ zu einem US-Hit (Einspiel: 80 Millionen Dollar) machte, trat auch hier als Produzent auf. Bays Regiekünste mögen umstritten sein, aber er hat ein Näschen für das jugendliche Publikum und dessen Bedürfnisse.



Rein formal ist „The Amityville Horror“ tadellos. Die Ausstattung ist stilecht und authentisch den 70er Jahren angepasst und die ausgezeichnete Fotographie von Peter Lyons Collister („Mr. Deeds“, „The Replacement Killers“) sorgt für Atmosphäre, die sich jeweils dem Gemütszustand der Protagonisten anpasst und sehr schön mit Licht- und Schatten-Effekten operiert. Das Drehbuch von Scott Kosar („Texas Chainsaw Massacre“, „The Machinist“), nach dem Roman von Jay Anson, ist grundsolide und stimmig, sodass George und Kathy Lutz als Sympathieträger bestens funktionieren, was für die Gesamtkonstruktion eines Horrorfilms äußerst wichtig ist. Die Dialoge sind sicherlich kein Shakespeare, dafür aber zweckmäßig und keineswegs hölzern. Kosars Skript orientiert sich enger an der literarischen Vorlage als das Original aus dem Jahr 1979.



Regisseur Andrew Douglas schafft es, die Spannungsschraube kontinuierlich anzuziehen, indem er die Idylle mehr und mehr in einen Albtraum verwandelt. Den Horror und die Gänsehaut, die „The Amityville Horror“ verbreitet, gewinnt der Filmemacher nicht aus permanenten Blutorgien, sondern durch psychologische Effekte – mal abgesehen von der starken, bluttriefenden Eröffnungssequenz. Der Horror spielt sich zumeist im Kopf des Zuschauers ab. Die Visionen und Erscheinungen der Beteiligten sorgen in Verbindung mit der stilvollen Kameraführung für stetes Gruseln. Auch bei der Montage der Szenen leistet Douglas exzellente Arbeit. Exemplarisch dafür steht die packende Sequenz, in der Chelsea Lutz auf Anraten ihrer imaginären Freundin Jodie (fahl: Isabel Conner) einen Kopfsprung vom Dach des Hauses in den Tod ansetzen will. Die Rettungsversuche von George, Mutter und Geschwistern sind beispielhaft elektrisierend inszeniert. Dieses Prinzip, zwei Handlungsorte per schnellem Schnitt und Gegenschnitt zusammenzuführen, kommt dem Film auch im spannenden Finale zugute.


Den starken Gesamteindruck des 18 Millionen Dollar teuren „The Amityville Horror“ unterstützen die beiden Hauptdarsteller. Ryan Reynolds („Blade: Trinity“, „Ein ungleiches Paar“, „Harold And Kumar“) glänzt mit einer für das Horrorgenre ausgesprochen sensiblen Performance. Seine schleichende innere Wandlung vom liebenden Ehemann und Ersatzvater zum Besessenen („What’s the matter with you people? Wako family!“) transportiert der Kanadier mühelos. Der Mann hat schlicht Charisma. Melissa George („Mulholland Drive“, „Down With Love“, „Alias“) ist als liebevolle und besorgte Mutter eine ebenso gute Wahl. Sehr schön macht die Australierin ihre Zerrissenheit zwischen Zu- und Misstrauen gegenüber ihrem sich verändernden Mann deutlich. Von den Kinderdarstellern gefällt besonders Jimmy Bennett („Der Polarexpress“, „Der Kindergarten Daddy“), der in Konflikt zu dem neuen Gatten seiner Mutter steht. Erwähnung verdient auch der kurze, witzige und markante Gastauftritt von Rachel Nichols („Dumm und dümmerer“, „Es begann im September“), die als schlampenhaftes Kindermädchen mit geringer Halbwertzeit mit fliegenden Fahnen untergeht. Nett ist auch Philip Baker Halls („Magnolia“, „Insider“) vergeblicher Versuch, als Pater einen Exorzismus zu betreiben.


„The Amityville Horror“ ist Genrekino in Reinkultur. Wer sich nicht für das Horror-Sujet interessiert, sollte diesem Film fern bleiben, da die Regeln des Genres selbstverständlich auch hier in Kraft sind. Für Fans ist Andrew Douglas’ nervenzerrendes Remake allerdings eine Pflichtaufgabe – ein straighter, klassischer, packender Schocker mit null Anspruch, aber viel Atmosphäre. Ein Kopfarbeiter. Was die realen Lutz’ schlussendlich dazu verleitet hat, das Haus 28 Tage nach dem Einzug in der Nacht kopfüber zu verlassen und niemals wieder an den Ort zurückzukehren, bleibt rätselhaft. Wie meinte George noch im Film: „Houses don’t kill people. People kill people.”

Als ich mir den im Kino ansah, wurde der Kinosaal mit der Zeit immer leerer und leerer....oder sie kreischten. ;)

Horrorfilme, die sich im Kopf abspielen, sind die besten.

Achilleus
 
Normalerweise stehe ich ja nicht so sehr auf Horror, aber wenn, dann auf Sachen wie "The Sixth Sense", also mehr subtiler Art.....
Also eher nicht so Sachen wie die, die sich auf der "Nostromo" abspielten!!!:alien: :blue2:


LG
Urajup
 
Urajup schrieb:
Normalerweise stehe ich ja nicht so sehr auf Horror, aber wenn, dann auf Sachen wie "The Sixth Sense", also mehr subtiler Art.....
Also eher nicht so Sachen wie die, die sich auf der "Prodomo" abspielten!!!:alien: :blue2:

The Sixth Sense habe ich natürlich gesehen. ;) The Ring spielt sich wie auch Amytiville im Hinterkopf ab. Die Filme bestehen nicht aus stereotypischem Bluthorror, sondern sind stylistisch sehr interessant aufgebaut.

Lohnt sich auf jeden Fall! ;)

Hast du Fletcher's Visionen gesehen?

Lg vom Achi
 
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Hi Achi,

nee, Fletchers Visionen kenne ich nicht, habe aber mal eben gegoogelt. Die Beschreibung hört sich Klasse an.
Also ab nach Amazon: Urajup muß Großbestellung von DVD´s aufgeben!!


@Sterngeborene: Bei uns gibts in NORD 3: "Die großen Naturkatastrophen Norddeutschlands"!( Ich bitte Dich, hi,hi...)
Dann doch lieber RTL II: Der 13te Krieger (kenne ich aber schon, obwohl sehr gut)
Oder Pro Sieben: Loser (Dorfei kommt in die große Stadt (New York)


LG
Urajup
 
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