Selbstidentifikation

Wäre ein friedliches Miteinander nicht einfacher, wenn jeder ist, wie er ist, unabhängig davon, wie er sein will und was er möglicherweise schon "erreicht" hat im Leben?

Die meisten Menschen sind wie sie sind ... ein Quell ständiger Differenzen und zwischenmenschlicher Probleme. Aus dieser Haut kann der Mensch nur sehr schwer heraus. weil ihn sehr viele seiner artspezifischen Dispositionen in dieser Rolle binden.
 
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Diese Überidentifikation liegt meiner Meinung an etwas bestimmten: Die Kunst, sie war früher ein Stielmittel, welches eine Art "Stimme des ICH's" gewesen ist , also durch sie konnte es sich zum Ausdruck bringen. Da sie heute aber eher vernachlässigt wird und kaum gelebt, muss das ICH andere Wege finden sich zu behaupten.

Aber jeder Mensch betreibt ja seine ganz individuelle "Kunst" ... letzendlich die Kunst sein Leben und alles was dazu gehört zu meistern. Man muss nur die Schönheit und die Kreativität in dem erkennen, was der jeweilige Mensch tut. Geht man zur "wirklichen" Kunst, dann wird diese meistens exzessiv von Kulturen betrieben, die bereits am absteigenden Ast sind. Weil das ein Zeichen ist, dass die Kultur nicht mehr mit Überleben beschäftigt ist (= Dekandenz), sondern es ihr zu zu gut geht, und sie stagniert. Zuletzt im alten Rom passiert, wo sich die Kultur in den schönen Künsten erschöpft hat - bis Rom von den Germanen/Hunnen/Persern erobert wurde.
 
Es ist was es ist.
Unterliegst du nicht selbst der Identifkation, wenn du das so denkst, wie du es beschreibst ?
Dann bleibt da ein wir und ihr ....
Der Dualität entrinnen kann man nur, wenn man tiefes Vertrauen fühlt und dann die Energie zum überfließen bringen kann. Wenn sich alles verbinden darf. Es ist scheinbar schwer, auch ich empfinde es oft als schwierig. Habe auch Momente des Einssein, aber wie schnell falle ich da wieder heraus. Die Frage nach dem Warum macht es mir unnötig schwerer, deswegen gehe ich in die Erfahrung meines Selbst, versuche, den Kopf nicht als mein Ich zu begreifen. Manchmal gelingt es, manchmal reitet er mich dann aber doch wieder.
Aber ich gehe dennoch weiter, tief in die Erfahrung, die mich erkennen lässt, dass es nichts zu erkennen gibt.
(y)
 
Aber jeder Mensch betreibt ja seine ganz individuelle "Kunst" ... letzendlich die Kunst sein Leben und alles was dazu gehört zu meistern. Man muss nur die Schönheit und die Kreativität in dem erkennen, was der jeweilige Mensch tut. Geht man zur "wirklichen" Kunst, dann wird diese meistens exzessiv von Kulturen betrieben, die bereits am absteigenden Ast sind. Weil das ein Zeichen ist, dass die Kultur nicht mehr mit Überleben beschäftigt ist (= Dekandenz), sondern es ihr zu zu gut geht, und sie stagniert. Zuletzt im alten Rom passiert, wo sich die Kultur in den schönen Künsten erschöpft hat - bis Rom von den Germanen/Hunnen/Persern erobert wurde.

Im Grunde hast du Recht, dennoch beziehe ich es auf die Kunst, welche sich in Werken ausdrückt die eine Ewigkeit überdauern können. Wenn wir z.b sterben, bleibt nicht viel in dieser Welt von unserer Existenz übrig, ein Bild, Gedicht oder auch ein komponiertes Lied jedoch ist sowas wie ein konservierter Fussabdruck den wir hinterlassen. Viele Künstler wurden so erst nach ihrem Tode berühmt und ich denke sie werden sich freuen, sollten sie erfahren, dass sie noch ihrer Nachwelt in Gedanken bleiben aufgrund ihrer geschaffenen Werke.

Darum empfinde ich es als schlimm, wenn die Kunst "verkümmert", weil man ihrer nicht mehr gedenkt oder sie schafft. ;)
 
Wie ist es eigentlich für einen Eremiten, oder für einen Menschen in Isolationsfolter?
Ich formt sich immer am Gegenüber und in Abgrenzung zu anderen Menschen.
Die Frage stelle ich mir gerade, da mir beim ersten Beitrag dieses Themas gleich ein Text von Osho einfiel, den ich mal las.
Darin ging es um das Abtöten des Egos durch Einsamkeit.

Interessant übrigens auch - versucht einmal, einen Tag lang auf das Wort ICH zu verzichten. Euch aller Selbstidentifikation oder Meinungsäußerung zu enthalten. Natürlich mitten im Alltag, nicht im Schweige-Seminar.
Knifflig.

Steckt Kunst auch in Künstlichkeit?
Mir scheint, daß in der heutigen Zeit und in unseren Breiten die meisten Menschen sich eine 'künstlerische Ader' zuschreiben, daher ist das Internet ja voll mit schlechten Photos, die nachträglich digital aufgehübscht werden müssen. Alltagsdokumente, die per Filter Besonderheit vorgaukeln, damit aber umso beliebiger werden. Und wer kein Künstler ist, der hat eine Nahrungsmittelintoleranz. ;)
Jaa, das Ego.
 
Steckt Kunst auch in Künstlichkeit?
Mir scheint, daß in der heutigen Zeit und in unseren Breiten die meisten Menschen sich eine 'künstlerische Ader' zuschreiben, daher ist das Internet ja voll mit schlechten Photos, die nachträglich digital aufgehübscht werden müssen. Alltagsdokumente, die per Filter Besonderheit vorgaukeln, damit aber umso beliebiger werden. Und wer kein Künstler ist, der hat eine Nahrungsmittelintoleranz. ;)
Jaa, das Ego.

Ich meine keine foto-geshoppten Bilder, das ist keine Kunst sondern, nur Pille-Palle, ich meine selber gemalte und selbst erschaffene Werke, wahre Kunst braucht keine "Aufhübschung" sie IST einfach.
 
Wie ist es eigentlich für einen Eremiten, oder für einen Menschen in Isolationsfolter?
Ich formt sich immer am Gegenüber und in Abgrenzung zu anderen Menschen.
Die Frage stelle ich mir gerade, da mir beim ersten Beitrag dieses Themas gleich ein Text von Osho einfiel, den ich mal las.
Darin ging es um das Abtöten des Egos durch Einsamkeit.

Interessant übrigens auch - versucht einmal, einen Tag lang auf das Wort ICH zu verzichten. Euch aller Selbstidentifikation oder Meinungsäußerung zu enthalten. Natürlich mitten im Alltag, nicht im Schweige-Seminar.
Knifflig.

Steckt Kunst auch in Künstlichkeit?
Mir scheint, daß in der heutigen Zeit und in unseren Breiten die meisten Menschen sich eine 'künstlerische Ader' zuschreiben, daher ist das Internet ja voll mit schlechten Photos, die nachträglich digital aufgehübscht werden müssen. Alltagsdokumente, die per Filter Besonderheit vorgaukeln, damit aber umso beliebiger werden. Und wer kein Künstler ist, der hat eine Nahrungsmittelintoleranz. ;)
Jaa, das Ego.
Der Unterschied zwischen einem Eremiten und der Isolationsfolter liegt in der Entscheidung des Aufgebens des vermeintlichen Ichs. Ersteres ist wie ein Rausch der Liebe, letzteres birgt den Wahnsinn. Ich kenne beides, wenn auch mit anderem Hintergrund.
Das Ich formt sich nicht zwingend am Gegenüber, sondern der Bezeichnung eines Gegenübers. Jenseits und gleichzeitig inklusive dieser beiden liegt das, was wahr ist, ein Raum, in welchem Formen entstehen und vergehen (wobei eine Beschreibung bereits unwahr ist, weil es beschränkt, was nicht beschränkt sein kann)
Beständigkeit wird in der Form gesucht ( Identifikation). Darin liegt das Leid und das sehr kurze Glück, was uns im Hamsterrad lässt.
 
Interessantes Thema, und interessant finde ich auch, wie der Titel gewählt ist. Ich habe mir in letzter Zeit oft Gedanken gemacht,wie es zur Selbstidentifikation kommen könnte, und dies mal in Abgrenzung zu dem, was man psychologisch gesehen als Ich-Identifikation bezeichnen würde.

Eine solche ist ja ein ganz natürlicher Prozess, der entwicklungspsychologisch erklärbar ist. Wo wären wir denn hingekommen, hätten wir uns nicht von klein auf als ICH erfahren, abgrenzen, ausdrücken, und eben entwickeln können.

Ich finde, die Frage ist dann aber auch, warum, wie und wann im Laufe der Zeit sowas wie Überidentifikationen entstehen, was man wohl auch die Anhaftungen nennen könnte.

Und weiter könnte man sich fragen, inwieweit solche Überidentifikationen das Selbst betreffen, bzw. mit diesem verwickelt sind.
Da klingt Ent-wicklung dann auch richtig stimmig, find ich.
 
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