ansichtssache baby..
..jede gewirkte magie kann unter umständen schaden anrichten..
Das ist bei weitem
so einfach nicht, - wenn ich mich hier einmal einmischen darf -, und man kommt zu dieser einseitigen Vorstellung, wenn man vom Wesen der Magie nichts weiß und versteht.
Obschon ich sie im Forum immer wieder angemerkt habe, scheint man eine außerordentlich wichtige Tatsache nicht eigentlich ernst zu nehmen, weshalb ich sie auch hier einmal mehr mit allem Nachdruck betonen möchte, die Tatsache nämlich, dass kein authentischer wirklicher Magier - sei er weiß, grau oder schwarz - öffentlich sich als solchen zu erkennen geben und auch vor gemeinem Publikum niemals in irgendeiner Weise über seine Fähigkeiten und Intentionen sprechen wird. Die echte Magie wirkt
ausschließlich aus dem Verborgenen heraus, und der echte Magier sowie eine echte magische Handlung oder Wirkung kann von außen her
nur von einem anderen Magier erkannt werden .
Weiße, graue und schwarze Magie unterscheiden sich aufgrund ihres Verhältnisses zum Menschen, zur Natur und zu den evolutiven Werde-Prozessen im Kosmos insgesamt. Greift sie darin
helfend, korrigierend und
regulierend ein und wirkt hierdurch
förderlich, so ist sie "weiß"; wenn sie dort hingegen
störend und
schädigend wirkt, in entsprechender Weise die kosmische Harmonie
chaotisiert und schließlich jeglichen gesunden Fortschritt
behindert oder gar
rückläufig macht, ist sie "schwarz". Als "grau" bezeichnet man eine Magie, die sich scharf im Grenzbereich jener beiden Grundrichtungen bewegt und weder wirklich hilft noch aber auch wirklich schadet. Zu den grauen Magiern gehören z.B. solche, die es mit ihrer Sache durchaus
gut meinen, aber die ethisch-moralischen Konsequenzen ihres Tuns nur halbherzig bedenken und dadurch nur
halbwegs treue Diner im Tempel der göttlichen Weltordnung sind. "Grau" wirken auch diejenigen Magier, die - gleichsam wie Goethes Mephistopheles - einen Teil jener Kraft vertreten, "die stets das Böse will und stets das Gute schafft." -
Der echte Magier jeglicher Couleur ist in die materiellen und geistigen Gesetzmäßigkeiten und deren Wirkprinzipien seines Fachs fundamental eingeweiht. Er orientiert sich, handelt und schafft ausschließlich auf
denjenigen Gebieten, in denen er sich vollauf versteht -
nirgendwo sonst. Und
darauf beruht seine
Macht über sein Metier. - Was aber
ist nun Magie?
Tatsächlich hat der Begriff "Magie" seine Herkunft in dem Verb "Macht". Magie ist also im eigentlichen Sinne Macht - und umgekehrt. Durch magische Macht/machtvolle Magie wird man zum
Herrscher und
Beherrscher von Gesetzes- und Wesensprinzipien und mithin zum Herrn und Meister über andere Wesen, Dinge und Wirkprozesse. -
Wodurch aber wirkt Macht? Durch den
Willen! Im Willen ist die Trieb- und Antriebskraft zur
Tat, zur tätigen Handlung verwurzelt, zur Tat und Handlung, die in äußere Strukturen und Abläufe wirk-sam eingreift und darin Reaktionen hervorruft, die
bewusst gewollt sind.
Aleister Crowley, der (angebliche) englische Schwarz-Magier des 19./20. Jahrhunderts, hat es - sinngemäß - so formuliert:
Magie ist die Wissenschaft und die Kunst, mithilfe des Willens Veränderungen herbeizuführen. So korrekt diese Feststellung ist, ebenso ungenügend wird sie allgemein beim Wort genommen: Denn wirklich
ist Magie eine echte Wissenschaft, sie
ist eine wahre Kunst, und wie jede echte Wissenschaft und jede wahre Kunst kann sie nicht in diversen Schnellverfahren oder einmaligen Lehrgängen erlernt werden, sondern erfordert wie diese ein
lebenslanges Studium und den feurigen Enthusiasmus, sich immer neuen Aufgaben und Prüfungen stellen zu wollen.
Es wird immer wieder gesagt, dass die weiße Magie von der schwarzen dadurch unterschieden ist, dass erstere selbst
los, letztere hingegen selbst
süchtig intendiert sei. Aber nichts ist irriger als dies! Wenn es auch wahr ist, dass der weiße Magier in der Tat
Gutes tun und bewirken will, so erreicht er zuletzt doch nichts geringeres, als dass seine guten Handlungen
auch auf ihn selbst positiv zurückwirken. Diese Erfahrung und dieses Wissen darum bestätigt ihm die Relevanz seiner positiven Gesinnung und spornt ihn an, durch gute Taten das ihm hieraus erwachsende angenehme Selbst-Gefühl weiterhin genießen zu können. So besteht beim "fleißigen" und "selbst-los hilfsbereiten" weißen Magier durchaus die Gefahr, letztendlich nurmehr aus Hochmut und Selbst-Gerechtigkeit ein guter Gottes-Diener sein zu wollen. -
Demgegenüber muss vom
schwarzen Magier ganz anders angenommen werden, dass dieser, da er gewiss
keinerlei Wertschätzung und Anerkennung, vielmehr Furcht, Spott und Hass von den Menschen und den Göttern zu erwarten hat, seine bösen Handlungen
vollkommen un-eigennützig und
selbst-vergessen ausführt, dass er für seine Sache tat-sächlich
ganz und gar sein Leben hinzugeben bereit ist. Wer sich dem Bösen verschreibt, um seine eigenen Wünsche und Hoffnungen erfüllen oder in der Welt Böses erwirken zu können, wer deswegen ein schwarzer Magier werden will oder schwarze Magie betreibt, wohl wissend, dass er damit die eigene Seele ertötet: Der erweist sich als ein Held der
totalen vollkommenen Selbst-Losigkeit. - Aber wohl gemerkt: Ich spreche hier ausschließlich von der Haltung des individuellen
ICHs des weißen bzw. schwarzen Magiers; denn von
Liebe werden sie
beide angetrieben: Der eine von der Liebe zum Guten, der andere von der Liebe zum Bösen.
Ersterer kann sich immer
seiner selbst bewusst werden und infolge seiner positiven Handlungen dem Fortschritt seines ICHs genüge tun.
Letzterer aber gewinnt aus seiner Liebe heraus
nichts, aber auch
gar nichts für sein Seelenheil, das ihn auf seinem Werde-Gang voranbringt. - Und vor diesem Hintergrund erscheint die tief-ernste Mahnung des Christus "
Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen!" in seinem wahrem Licht: Denn denjenigen, die mit schwarzer Magie die Menschen und die Welt drangsalieren und terrorisieren, muss Gelegenheit gegeben werden, all die Liebe, die sie dem Bösen
restlos hinopfern bis zur Selbst-Verlorenheit,
zurückgewinnen und sie dem
Guten in den Dienst stellen zu können. Der
weiße Magier braucht nicht geliebt zu werden - er
ist geliebt und umfangen von der Liebe der Menschen und der Götter. Und Gutes widerfährt ihm allemal, schon im Geringsten durch die Wohltat eines Einzelnen, immer aber durch die Zuwendung des Himmels. Der
schwarze Magier jedoch, durch eigenem Entschluss von Gott und aller Welt verlassen, hat jegliche Liebe nötig, er
ver-dient sie sich allein durch ihren
vollkommen frei-willigen Verzicht darauf, und nichts kommt ihm mehr zu als dass ihm
Gutes getan und er durch die liebevolle Wohltat für sein Selbst-Opfer entschädigt werde. Ob er hierdurch sich zum
Guten bekehrt oder möglicherweise ein
weißer Magier wird - das zu entscheiden bleibe seinem freien Willen vorbehalten. Allein, dass er als
Menschenbruder angenommen wird und gleichberechtigt mit der ganzen Menschheit seiner Vervollkommnung entgegenhoffen darf:
Darauf hinzuweisen ist jenes Christuswort angelegt. -
Das wollte ich hiermit zu bedenken gegeben haben, um der Diskussion über Magie - schwarz oder weiß - vielleicht eine neue Richtung zu geben.
Weiße, Graue und Schwarze Magie unterscheiden sich