Das mit der "Entscheidung" seh ich etwas strenger. Wenn ich von Etwas gar keine Ahnung habe und ein Tip, Angebot, Neues, Unbekanntes auftaucht, die "Beschreibung" gut klingt, ein Glaube aufkeimt, es könnte ein Versuch wert sein ohne dass sich erfassendes Wissen einstellt, dann empfinde ich es als "indirekt" und nicht als direkte Entscheidung, wenn ich dann den Versuch wage.
Wenn ich definitiv weiß, wie z.B. "rauchen", dann ist es eine direkte Entscheidung, wenn ich es sein lasse oder weiter mache.
Dieses unbewusste alltägliche, meist übernehmende Tun, erachte ich nicht als Entscheidung. Je mehr bewusste wissende Informationen wir aufnehmen würden, umso wahrscheinlicher würden wir "entscheidend" vieles anders tun.
Lt. Wiki ist eine Entscheidung eine Wahl aus mindestens zwei Möglichkeiten und das muß überhaupt nicht bewußt geschehen.
Im Alltag tauchen Entscheidungssituationen täglich sehr häufig auf, ohne dass man sich hierüber bewusst ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Entscheidung
Natürlich gibt es auch Entscheidungen, die schwerwiegend sind und man benötigt viel Zeit und Information, um diese zu treffen.
Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist das Bedürfnis/ die Motivation.
Und je höher das Bedürfnis, desto selektiver wird die Wahrnehmung, d.h. man schaltet regelrecht seine Vernunft aus - bestes Beispiel sind Kosmetik - und Abnehmprodukte ("Faltenfrei in 4Tagen", "20 Kilo weniger in 3 Wochen" usw.^^).
Obwohl man ganz genau weiß, dass dass großer Unsinn ist, man "schustert" es sich dann so zurecht, dass es zwar nicht "so gut" wirkt wie beschrieben, aber doch irgendeine Wirkung hat, obwohl man auch das besser weiß (Minimierung der kognitiven Dissonanz).
In dieser Hinsicht sind alle Menschen Meister!
Das mit dem Rauchen ist ebenfalls ein gutes Beispiel - wie herrlich angenehm zu lesen, dass andere Faktoren genauso schädlich sind und die hat man grad nicht (ich rauche auch ;-) ).
Kognitive Dissonanz ist ebenfalls der Faktor "hinterher", d.h., wenn man z.B. eine große Menge Geld für irgendeine sinnlose Creme ausgegeben hat, dann schafft es unser Gehirn tatsächlich, sich das so zu "drehen", dass man darauf schwören wird, dass diese Creme schon eine "gewisse Wirkung" gezeigt hat (obwohl das messbar nicht der Fall ist).
Das gleiche gilt für Überzeugungen und Einstellungen, d.h., wenn man "schon immer" irgendein Produkt verwendet hat, wird man es in aller Regel nicht schaffen, das zu ändern, auch wenn handfeste Beweise dafür sprechen, dass dieses Produnkt sinnlos/ viel zu teuer/ schädlich o.ä. ist - man ist der Überzeugung, für einen selbst ist und bleibt es gut - basta^^.
All diese Prozesse sind bewiesen und Marketing setzt genau da an - es werden ja nicht nur Produkte verkauft, sondern daran hängen regelrecht Lebenseinstellungen wie "gesund", "cool", "anders als alle anderen", "öko/ bio", "besonders" bis "noch geheim" ... .
Echte Fakten spielen eine erschreckend untergeordnete Rolle in diesen Prozessen, bestes Beispiel sind Begriffe wie "medizinisch getestet", "natürlich", "altbewährt" und natürlich "ganzheitlich" in jedem noch so absurden Kontext u.ä. - man hat ein gutes Gefühl, obwohl so etwas überhaupt nichts aussagt.
Nach echten Fakten muß man auch im Netz ein wenig umständlicher suchen und wer tut das schon, zumal dafür keine Motivation vorliegt - s. den obig beschriebenen Prozess.
Wenn man zum Suchbegriff das Wort "Studie" eingibt, hat man die Chancen ein wenig erhöht, etwas Seriöses zu finden, aber auch dann muß man ganz genau lesen, weil sich auch bei dubiosen Anbietern herumgesprochen hat, wie man Scheinseriosität generiert.
Alles mitunter ziemlich anstrengend und das mögen Menschen nun mal prinzipiell nicht.