Ehrlich gesagt kommt mir beim Lesen mancher Beiträge hier das kalte Kotzen.
Ich selbst wurde vor 3 Jahren transplantiert, nachdem meine Leber nach langer Krankheit nicht mehr funktionsfähig war und für mich seit meinem 8. Lebensjahr kein normales Leben mehr möglich war (zum Zeitpunkt der Transplantation war ich 14). Bitte deswegen um Verständnis, wenn ich etwas emotional reagiere.
Zuerst mal muss man sagen, dass manche hier ungefähr null Ahnung von der Materie haben, aber trotzdem meinen, ihre Halbwahrheiten und "Hab ich mal gehört"-Storys schamlos hinschmieren zu müssen. Damit will ich niemanden direkt angreifen, aber es schadet nicht, sich erst zu informieren, bevor man in eine Diskussion einsteigt. Ausgangspunkt einer Organspende ist, abgesehen von der Lebendspende, der Hirntod eines Patienten, der von 2 Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden muss, über einen bestimmten Zeitraum hinweg, ich meine, es waren 12 Stunden oder mehr. Dabei ist das Gehirn so irreparabel geschädigt, dass definitiv keine Funktion desselben mehr möglich ist. Wenn man so argumentieren will, dass die Seele gegebenfalls in den Körper zurückkehren könnte und dass es ja deswegen nicht geht, dass man dem Körper die Organe entnimmt, sollte man rein logisch bedenken, dass die Seele mit einem nicht mehr funktionierenden Körper recht wenig anfangen kann. Sie könnte mit dem Körper wegen Ausfall des Gehirns nichts mehr tun, die noch funktionierenden Organe aber können anderen das Leben retten.
Zur Kompetenz irgendwelcher Hausärzte, die so tolle Infos geben wie "Selbst in Arztkreisen ist man sich nicht 100%ig sicher", muss man eigentlich nicht viel sagen. Würde er was davon verstehen, wär er Spezialist, ist er keiner, soll er ruhig sein.
Ich bin dankbar, dass ich leben darf und ich empfinde nicht im geringsten Schuldgefühle gegenüber demjenigen, der mir das ermöglicht hat. Mein Schicksal war es nicht, mit 14 zu verrecken, weil "die Zeit um" war.