Österreich hat schon bedingungsloses Grundeinkommen

Ich bin in Rechnen eine Niete, kann aber einen Taschenrechner bedienen. Organisieren gehört zu meinen Stärken, ebenso kann ich Lösungsorientiert denken.

Ein Maturant, kam vielleicht gerade so durch, hat ein tolles Allgemeinwissen, kann rechnen und sonst nix.

Mit wem hätte der Chef wohl mehr Freude?
Da gebe ich dir zu 100% recht.

Das Problem ist, dass teilweise Hunderte Bewerbungen kommen, und eine Personalabteilung nach bestimmten Kriterien vorauswählen muss, um auf bearbeitbare Bewerbungsgespräche zu kommen.

Nach welchen Kriterien würdest du vorschlagen, die Bewerber auszufiltern?
 
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Was bei der ganzen Diskussion wenig angeschnitten wird ist das Thema Anpassungsleistung. Egal ob Schule, vorallem Hauptschule oder ALG 2 (Hartz 4) hier liegt aus meiner Sicht das entscheidende Thema. Anpassung ist notwenig, aber wo sind die Grenzen zur Unterwerfung ?.

Ein BGE würde hier definitiv zu einer Verschiebung führen mit positiven und negativen Auswirkungen. Generell scheuen jedoch Unternehmer und Führungskräfte eine Minderung der Anpassungsleistung wie "der Teufel das Weihwasser" und das bei dem derzeitigen Weltbild der meisten Menschen und den jetztigen Strukturen z.T. nicht unberechtigt !

Sehe ich gerade als Thema in der Hauptschule in welcher ich arbeite. Welcher Lehrer, Vorgesetzte oder Chef will dauernd das was verlangt ist zu tun, diskutieren ?!

Wir leben halt nunmal in einer Hierarchischen wettbewerbsorientierten Gesellschaft und nicht in einer gemeinschaftlichen Konsensgesellschaft. Letzteres wäre für mich zwar ein anstrebenswertes Ziel, ich denke leider nur, dass die Mehrheit solch einen Wandel keinenfalls möchte, was jedoch als Grundlage für ein BGE erforderlich wäre, da nur so Gier, Hass, Ignoranz etc. zu transformieren wären !

Die noch grundlegendere Frage darunter ist ob das Naturprinzip "Wer sich optimal anpasst in der vorgegebenen Umwelt hat bessere (Über-)Lebenschancen" von uns Menschen über Kultur und Bewußtsein abgelöst werden kann und ob das sinnvoll ist ?

LG Siegmund Lorenz
 
Erdkröte;3914022 schrieb:
Wir leben halt nunmal in einer Hierarchischen wettbewerbsorientierten Gesellschaft und nicht in einer gemeinschaftlichen Konsensgesellschaft. Letzteres wäre für mich zwar ein anstrebenswertes Ziel, ich denke leider nur, dass die Mehrheit solch einen Wandel keinenfalls möchte, was jedoch als Grundlage für ein BGE erforderlich wäre, da nur so Gier, Hass, Ignoranz etc. zu transformieren wären !

Ich denke eher dass die Mehrheit den Wandel nicht dauerhaft und langfristig durchhalten wird und auch nicht kann um ihre Gier,Hass,Ignoranz usw. transformieren zu können.
Das hat nichts mit einem negativen Menschenbild zu tun,sondern mit der Realität.
Kennedy sagte vor 50 Jahren "fragt nicht was der Staat für euch tun kann,sondern fragt was ihr für den Staat tun könnt"
Heisst auf dein Statement bezogen "fragt nicht was die gemeinschaftliche Konsensgesellschaft für euch tun kann,sondern fragt euch was ihr für sie tun könnt"
Wenn jedes einzelne Mitglied in einer Konsensgesellschaft von ganz unten bis ganz oben es permanent tuen -und dementsprechend handeln würde,könnte eine gemeinschaftliche Konsensgesellschaft und auch ein BGE funktionieren.
Aber schon Kennedys Spruch war eine Utopie.
 
Hab ich das irgendwo behauptet?

dann verstehe ich nicht, warum Du eine Seite, auf der es um funktionellen Analphabetismus zu dem Thema: "Die Arbeitgeber finden im eigenen Land keine Menschen mehr, die intelligent genug sind, einen bestimmten Beruf zu erlernen".

Es gibt genügend Potential in unseren eigenen Ländern.
Dein Hinweis auf die Analphabeten hat nichts mit den übrigen Menschen zu tun, die hier ebenfalls leben. ;)
 

Wenn Du einen Artikel verlinkst, solltest Du ihn auch bis zum Ende lesen:
Regierung und Wirtschaft zählten 65.200 Jugendliche als versorgt, "die sich mit Bewerbungstrainings, Einstiegsqualifizierungen und Praktika über Wasser halten". In Wahrheit liege die Zahl der unversorgten Bewerber somit bei 76.800. Sie übersteige damit die Zahl der noch offenen Plätze um mehr als das Doppelte.
 
dann verstehe ich nicht, warum Du eine Seite, auf der es um funktionellen Analphabetismus zu dem Thema: "Die Arbeitgeber finden im eigenen Land keine Menschen mehr, die intelligent genug sind, einen bestimmten Beruf zu erlernen".

Es gibt genügend Potential in unseren eigenen Ländern.
Dein Hinweis auf die Analphabeten hat nichts mit den übrigen Menschen zu tun, die hier ebenfalls leben. ;)

Weil ich das bei Bewerbungsgesprächen selbst erlebt habe. Das ist kein verschwindender Einzelfall, das ist genug um aufzufallen. (+ -) 20% der Schüler gehen ohne ausreichende Lese- und Rechenqulifiktionen von der Schule. Nach 9 Jahren in einem der teuersten Schulsysteme der Erde.
Hallo?!?
Es gibt Potential, das ist sicher so, nur kann nicht erst mit 15 Jahren ernsthaft begonnen werden, die Grundkenntnisse erlernen zu wollen.
 
Weil ich das bei Bewerbungsgesprächen selbst erlebt habe. Das ist kein verschwindender Einzelfall, das ist genug um aufzufallen. (+ -) 20% der Schüler gehen ohne ausreichende Lese- und Rechenqulifiktionen von der Schule. Nach 9 Jahren in einem der teuersten Schulsysteme der Erde.
Dann sollte es ja noch 80% geben, die die Grundkenntnisse drauf haben. ;)

Es gibt Potential, das ist sicher so, nur kann nicht erst mit 15 Jahren ernsthaft begonnen werden, die Grundkenntnisse erlernen zu wollen.
Nicht die Kosten eines Schulsystems sind entscheidend, sondern ob dieses Schulsystem den Kindern auch kindgerecht die nötige Bildung vermitteln kann.
Gestern erst erzählte mir eine Kollegin, dass ihre Tochter (2, Klasse) eine Arbeit total versemmelt hat, weil sie die Frage gar nicht richtig verstanden hat.
Sogar meine Kollegin (die intelligent genug ist, um in einem intellektuellen Beruf bestehen zu können) die Fragestellung erst nach kurzem Überlegen verstanden hat.
Nun frage ich Dich: wie sollen 7-jährige Kinder Formulierungen verstehen, bei denen selbst erwachsene, gebildete Menschen überlegen müssen?
Und als nächsten Schritt können wir dann darüber diskutieren, was mit Kindern passiert, die aufgrund solcher Vorfälle die Motivation verlieren. ;)
 
20% der Schüler gehen ohne ausreichende Lese- und Rechenqulifiktionen von der Schule.

Das hat vielfältige Ursachen. Eine Ursache ist die Verschiebung von Förderschule - Hauptschule (diese wird Schritt für Schritt abgeschafft) - Realschule/Gesamtschule - Gymnasium Richtung höheren Abschluß. Gründe dafür, die angestrebte Umsetzung der Inclusion und Eltern welche für ihre Kinder mit viel Druck auf die Grundschullehrer eine höhere Schule durchsetzen, als eigentlich sinnvoll ist.
Nun sind allerdings die Lehrer an Haupt- und Gesamtschulen mit eigentlich sogenannten Förderschüler überfordert, weil sie pädagogisch nie dafür ausgebildet wurden und außerdem die Pädagogik zugunsten von Fächerwissen zurückgefahren wurde.
Als weitere Ursache kommt der hohe Anteil ausländischer Kinder dazu (in der Aachener Ecke bis zu 20 %). In deren Familien spielt zusätzlich zu den Sprachproblemen, Bildung keine so große Rolle - vorallem bei den türkischen Mitbürgern. Hier kommt dann auch noch ein weiteres Problem verstärkt zum tragen. Der Lehrerberuf wird immer mehr eine Frauendomäne, in der Grundschule findet man kaum mehr Männer. Das ist für Jungen eh dann schon schwieriger - Jungen lernen oft einfach anders wie Mädchen. Plus bei z.B. bei vielen Jungen mit islamischen Migrationshintergrund werden Lehrerinnen einfach viel weniger respektiert.
Als weitere Veränderung kommt hinzu, dass immer öfter beide Elternteile arbeiten müßen, also für Hausaufgabenbetreuung überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Hausaufgabenbetreuung in den Ganztagsschulen erlebe ich, funktioniert oft nicht, da ein Lehrer/in für eine ganze Klasse überhaupt keine sinnvolle Unterstützung anbieten kann und die Ablenkung viel zu groß ist. Na ja und zuhause ist das Ablenkungspotential ebenfalls enorm angestiegen mit Fernsehen, PC und Handy. Um allerdings ausreichende Lese- und Rechtschreibqualifikation zu garantieren, wäre bis zum Alter von 14 - 16 jeden Tag für die Hausaufgaben mindestens 2-3 Stunden eine 1:3 oder 1:2 Betreuung erforderlich. Ich sehe das deshalb so, weil ich als Schulbegleiter mit einem geistig behinderten Schüler erlebe, dass dieser dadurch erheblich besser abschneidet als seine nicht behinderten Klassenkameraden.

Ergo unser Bildungssystem hinkt vielen Entwicklungen völlig hinterher und müßte vollkommen umstrukturiert werden.

LG Siegmund
 
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