Nur noch so ein Aspekt zu diesem Thema:
Die Bekleidung in den Träumen möchte ich einmal mit der Aura im eigentlichen Sinne verbinden. Also etwas, das die Unversehrtheit unsere Seele und Persönlichkeit behütet, wärmt und bewahrt. Ja, wir verstecken darunter gelegentlich etwas, das uns verletzlich macht oder aber möchten jemand sein, der wir nicht sind. Die Kleidung hat also große Ähnlichkeit mit den sogenannten Schatten in unseren Träumen.
Es kommt also sehr genau auf die Szenerie an, in der ein solcher Traum eingebunden wird und vor allen Dingen auf die Gefühle. Sich nackt darzustellen, so wie man ist, kann also mit einem großen Selbstwertgefühl, aber auch mit der Angst verbunden sein, die eigene Integrität nicht ausreichend schützen zu können.
Gerade bei gefühlsbetonten Menschen kann es gut sein, dass sie sich manchmal wünschten, ihre Gefühle besser verbergen zu können. Der Grund dazu liegt in unserer modernen Gesellschaft, in der Gefühle leider oft als Schwäche verstanden werden und besser verborgen werden sollten. Ich möchte das jedoch lieber als Geschenk verstehen, das uns eigentlich menschlicher werden lässt.
Ich könnte mir also gut vorstellen, dass ein solcher Mensch seine Kleider nicht anziehen kann, weil er nun einmal so ist, wie er ist. Luther hätte dazu gesagt: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Amen!“
Merlin